Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell März 2016




Sonntag 20.03.2016
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Es wird gebaut auf dem Dach der Insel
Nach 30 Jahren kommt das Besucherzentrum

Eigentlich heißt es ja Interpretationszentrum. - Als man vor etwa 30 Jahren oben auf unserem höchsten Berg die ersten Observatorien aufstellte galt es als klar, dass man auch für interessierte Besucher dort ein Zentrum erstellen will. In diesem sollte man sich über die Tätigkeit der astrophysikalischen Beobachtungen erkundigen können, aber eben auch solche Grundbedürfnisse wie den Kauf einer Flasche Wasser, bis hin zum anderen Ende des Stoffwechsels, erledigen kann. - Warum es dann 30 Jahre dauerte, das lag nicht nur an fehlendem Geld. Es lag auch daran, dass man sich innerhalb der beteiligten Gruppen, IAC (Instituto de Astrofísica de Canarias), Cabildo Insular und Gemeinde Garafía nie so recht über die Kosten, aber auch die Führung dieser Infrastruktur einig war. - Inzwischen sind andere Präsidenten und Direktoren am Werk, inzwischen geht das und die Finanzierung scheint auch gesichert. Zumindest die ersten 3 Millionen Euro, welche die reine Bausubstanz kosten soll. - Seit letzter Woche wird nun da oben gebuddelt und wenn wir den Aussagen der Bauleitung glauben, dann soll das Interpretationszentrum dort noch vor dem Ende des Jahres 2017 fertig sein. - Gut, wir wissen doch, wie das meistens bei öffentlichen Bauten abläuft. Fast immer wird es teurer und dauert länger, aber wir werden doch die Hoffnung nicht sausen lassen, dass es in diesem Fall anders sein kann. - Für die Einrichtung des 1.400 Quadratmeter großen Komplexes werden dann noch mal über 2 Millionen Euro fällig und es soll sogar ein richtiges Restaurant auf dem höchsten Berg der Insel geben. - Darüber mag so mancher die Nase rümpfen, dann werden zukünftig vielleicht sogar Kreuzfahrer da zum Kaffee hoch gefahren und dazu muss man sagen, ein Besucherzentrum ist erst Mal dazu da, Besucher zu empfangen. Es gibt sicherlich einen, immer währenden Konflikt zwischen nachhaltigem Tourismus und dem Versuch, so viel wie möglich an unseren natürlichen Ressourcen zu verdienen.

Dabei treffen sich dort auf dem höchsten Berg der Insel eben genau die beiden Sektoren, welche die beiden künftigen Standbeine der Inselvolkswirtschaft neben den Bananen sein sollen. Es wäre nun äußerst unklug, die beiden Hoffnungen, Tourismus und Hochtechnologie, nicht miteinander zu verbinden. - In Sachen Astrotourismus hat man ja bereits Anfänge gemacht und wichtig dabei ist, dass man die Besucher so weit wie möglich in die hier vorhandenen Projekte einbindet. - Bildhaft gesprochen, man sollte den Leuten auch die Möglichkeit geben, durch das Fernglas gucken zu können und das ist jetzt nur bildhaft gemeint, denn moderne Astrophysik findet vor Computermonitoren statt. - Dafür gibt es ja jetzt bereits durchaus gut gemachte Führungen, welche das IAC veranstalten lässt und es wird auch ganz wichtig sein, dass man eben in dem zukünftigen Besucherzentrum den Zusatz "Interpretation" wirklich ernst nimmt. - Wir haben leider bereits ein Einrichtungen dieser Art, welche die Interpretation nicht so wirklich glaubhaft rüber bringen, aber wenn man das IAC dort mitwirken lässt, dann könnte das schon was werden. - Auf jeden Fall kann man aber auch mit genügend Besuchern rechnen, ein Abstecher auf den Roque de Los Muchachos gehört bei den Inselbesuchern fast zu einem Muss. - Gut, im Winter mag es ein paar Tage geben, an denen man die Zufahrt wegen zu viel Schnee sperren muss, aber das sind wirklich Ausnahmen. - Vielleicht hilft uns auch dieses Besucherzentrum weitere Punkte in Sachen Sonnenobservatorium zu sammeln, dem EST (European Solar Telescope), welches entweder auf Tenerife oder auf La Palma erbaut werden soll und sich beide Standorte noch darum streiten. - Allerdings heißt es, da La Palma den Zuschlag für die 20 noch zu erbauenden Cherenkov-Teleskope des CTA (Cherenkov Telescope Array) erhalten hat, soll wahrscheinlich das riesige Sonnenobservatorium nach Tenerife gehen. Sicher ist das noch nicht und hier auf der Insel ist man immer noch voller Hoffnung, auch dieses Teleskop auf die Insel zu holen. - Ohne Zweifel ist La Palma der allererste Standort für astrophysikalische Beobachtungen auf der Nordhalbkugel und es sieht gut aus für uns, dass wir diesen Vorsprung auch zukünftig halten können.







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