Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell März 2016




Dienstag 29.03.2016
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Erst die Nachhaltigkeit, dann die "Blue Economy"
Wenn Worte ihre Schmerzen herausschreien könnten

Smart City, Slow Island, Go Green und Nachhaltigkeit sowieso. Immer, andauernd, das steht doch in der Verfassung, dann Green Economy und jetzt endlich hat einer die Blue Economy für La Palma entdeckt. - Gerade in Tazacorte taucht dieses neue Schlagwort auf und wird dazu verwandt, eine neue Nutzung für ein altes und nicht mehr in Gebrauch befindliches Gebäude zu suchen. Natürlich kann man dabei einen Zipfel von Blue Economy reininterpretieren, nicht neu bauen, sondern Vorhandenes nutzen. - Das sagt zwar auch der gesunde Menschenverstand, aber Blue Economy hört sich besser an und der Bürgermeister aus Tazacorte hat mal wieder so was Schlaues gesagt, dass jeder seiner Schäfchen ihn dafür bewundern kann. - Konkret geht es um das alte Lagerhaus des Armando Yanes Carillo, berühmter Palmero aus einer Schiffsbauerfamilie, gegenüber der Einfahrt des neuen Hafens von Puerto de Tazacorte. - Vor dort aus wurden Waren in die ganze Welt, aber auch Bananen aufs Festland verschickt. Seit vielen Jahren aber liegt das Lagerhaus aber verlassen da und man macht sich bereits Sorgen um die Haltbarkeit der Gebäudestruktur. - Dieses Lagerhaus soll nun nach den Wünschen der Gemeinde Tazacorte in einen "Meeresmarkt" verwandelt werden. - Dort könnte man zukünftig frischen Fisch kaufen und auch alle Produkte rund um Hafen, Wasser und Meer. Das ist sicherlich eine gute Idee, gerade an Urlauber und Inselbesucher gewandt. - Allerdings wird das nicht ganz billig werden, darüber hinaus muss auch noch die zukünftige Verkehrsplanung geändert werden, denn dort soll ja das Ende der Umgehungsstraße in einem glorreichen Kreisverkehr enden. - Also wendet man sich nun zunächst an das Gobierno de Canarias, damit die unsere Pläne in deren Plänen berücksichtigen und der nächste Schritt wäre dann, sich um die Projektierung des Marktes und die Finanzierung zu kümmern.

Blue Economy ist dabei lediglich der Umstand, dass man nicht einreißt und neu baut, sondern ein vorhandenes Gebäude saniert. Allerdings heißt es doch auf der anderen Seite auch, da wäre eigentlich abreißen und neu bauen viel billiger. - Ich kann diese Rechnung natürlich nicht nachprüfen, aber bislang ist uns Blue Economy hier nicht wirklich nahe. Besonders eben wenn ich auf der anderen Seite die große, neue Hafenmole betrachte, welche komplett unnötig und unsinnig ist und bleibt, weil doch kein Schiff dort anlegt. - Alex 2, Alva, Lord Nelson und neulich auch das Forschungsschiff, die lagen, bis auf den allerersten Besuch der Alex 2, an der inneren, älteren Hafenmole. Auch weil die Strömung an der neuen Mole viel zu unbequem für kleine Schiffe ist, große aber wegen der Kürze der Mole eh nicht anlegen können. - Gut, das eine mit dem anderen zu verbinden war jetzt auch nicht wirklich taktvoll von mir, mir geht halt der inflationäre Gebrauch von Schlagwörtern einfach furchtbar auf den Geist. - Immer ist alles nachhaltig, selbst Müllkippen werden so angepriesen und wir reden von Smart City und der Slow-Bewegung so, als hätten wir des selbst erfunden, würden aber für noch mehr Flugverbindungen sofort Hotels und Golfplätze in die Landschaft stellen. - Neue Hotels, da das die Reiseveranstalter fordern, die alten Kisten oder historische Gebäude zu touristischen Unterkünften zu machen, das wäre viel zu blau. - Wobei es diese Idee schon mal gab, emblematische Gebäude der einzelnen Städte und Dörfer in kleine Hotels zu verwandeln, welche auch was mit der Identität der Region zu tun haben. - Aber das lässt sich nicht in Masse verkaufen, so kommt die Blue Economy halt durch ein Lagerhaus wenigstens ein bisschen auf die Insel. - Dabei ist diese Denkart mit dem Blau vor der Wirtschaft eine durchaus sympathische Angelegenheit. Ist es doch endlich ein Modell, welches sich nicht durch die Notwendigkeit des Wachstums definiert, also wirklich mal nachhaltige Gedanken durchspielt. - Wir und die Nachhaltigkeit, aber bei genauerem Betrachten ist das überall so eine Geschichte und wenn diese Worte laut klagen könnten, wegen des täglichen Missbrauchs, dann hätte die gesamte Menschheit sicher einen nachhaltigen Tinnitus.







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