Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell März 2016




Montag 14.03.2016
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In den Vulkan kriechen
Erste offizielle Führungen in die Vulkanröhre von Todoque

Bis das Interpretationszentrum fertig ist, das dauert noch ein bisschen, wohl mindestens bis in den Sommer hinein. - Allerdings erleben wir hier, rund um diese emblematische Höhle, ein interessantes Stück Neuland. Man kann die Vulkanhöhle, oder wie es auch heißt "Tube" jetzt bereits besichtigen. - Das konnte man auch vorher schon, wenn die Arbeiter weg waren. Aber jetzt ist es offiziell, noch vor jeglicher Einweihungs- oder Eröffnungsfeier werden Führungen durch diese berühmte Höhle angeboten. - Es ist alles ein bisschen groß geworden, sicher zu groß, mit zu viel Edelstahl und Pomp, aber das soll uns dann doch nicht ablenken von der Möglichkeit, dem Vulkan mal so richtig in die Lava zu blicken. - Der "Tubo Vulcánico de Todoque" ( oder wie es eigentlich heißt: Monumento Natural del Tubo Volcánico de Cueva de Las Palomas) entstand im Sommer 1949 beim Ausbruch des Vulkans San Juan und liegt unterhalb der Siedlung San Nicolás. - Die Geschichte um die Eruption können Sie von einem Zeitzeugen beschrieben HIER nachlesen, und dabei entstand eben auch dieser Hohlraum im Lavafeld von Las Manchas. - Wie solch eine Höhle entsteht, das ist höchst interessant. - Die Lava fließt den Hügel hinab, dabei kühlt die Oberfläche des Lavastroms schneller ab, als im Inneren. - So steht die erstarrte Oberfläche bereits still, im Inneren aber fließt der Strom weiter, so lange der Vulkan Nachschub liefert. Stoppt nun plötzlich der Nachschub an Lava, weil die Eruption vorbei ist, oder der Lavastrom anderswo weiter fließt, dann entstehen Hohlräume, welche nicht wieder mit Lava gefüllt werden. - Davon gibt es viele im Lavafeld von Las Manchas, aber die meisten sind zusammengebrochen oder sind nicht zugänglich, viele auch noch nicht gefunden. Hier aber kann man in eine solche Vulkanröhre steigen und die unglaubliche Welt der Vulkane und Lava von innen bestaunen. - Die Röhre hatte man schon lange entdeckt, allerdings war der Zugang schwierig und nicht ungefährlich, deshalb beschloss man, zum Schutz der Besucher, aber auch der Vulkanlandschaft selbst, dort einen offiziellen Zugang zu schaffen der auch bewacht wird. - Aus dieser Aufgabe ist dann auch gleich noch die Idee mit dem Interpretationszentrum geworden und aus einem bescheidenen Einstieg ein Projekt in Millionenhöhe. Wie man nun den angestrebten Schutz des Lavafeldes mit den enorm aufwendigen und großräumigen Baumaßnahmen in nachhaltigen Einklang bringen will, das hat sich mir bis heute noch nicht erschlossen.

Viel mehr über die Entstehung dieser Vulkanhöhle können allerdings echte Geologen und Vulkanologen berichten, welche als Techniker für das junge Team um den sympathischen Enrique Viña von "La Palma Outdoor" Führungen in das Innere des Vulkans organisieren. - Es ist die erste Gruppe, welche die offizielle Genehmigung von der Inselregierung erhalten hat diese Führungen zu organisieren. Man hat sich dabei vorgenommen, ausführlich und intensiv über die vulkanische Tätigkeit, anhand des Beispiels dieser Höhle, zu berichten. - In Spanisch und Englisch geht das vor sich, sollten sich aber größere Gruppen mit deutschen Teilnehmern ankündigen, dann wird man auch deutschsprachige Führungen organisieren. - Die Führungen finden bislang zweimal in der Woche statt, dienstags und freitags und weil die Gruppengröße auf maximal 15 Personen beschränkt ist, muss man sich auf jeden Fall vorher anmelden. - Das macht man bei Virginie unter der Rufnummer 617 507 479 und die spricht mehrere Sprachen, auch Deutsch, also ist das schon mal kein Problem. - Treffpunkt ist der Eingang zur Höhle selbst und man lässt sein Auto am Straßenrand stehen, dort wo es das Bild unten anzeigt. - Dann läuft man auf den gebauten Wegen runter bis zum Eingang. - Jeweils um 10:00 Uhr gehen die Führungen los und man sollte schon zwei, bis zweieinhalb Stunden mitbringen, da man eben nicht nur durch die Höhle läuft, sondern eben auch jede Menge über die Vulkane dieser Insel erfährt. - Kosten sind 22,- Euro pro Person, davon gehen 2,- Euro an die Hilfsorganisation "Asociación Niños Especiales De La Palma", ein Verein, der sich um behinderte Kinder auf der Insel bemüht. - Für mich ein Muss, für den Urlaub auf einer jungen Vulkaninsel, sich auch eingehend mit dem Ursprung und der immer noch stattfindenden "Inselwerdung" zu beschäftigen. Dabei bietet diese Höhle und die Fachleute dazu die allerbeste Möglichkeit sich darauf einzulassen. - Jeden Dienstag und Freitag, 10:00 Uhr, am Eingang der Höhle und das entsprechende Lavafeld finden Sie an der Straße, welche Todoque und San Nicolás miteinander verbindet.







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