Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell März 2016




Samstag 12.03.2016
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Weltliches Elend mit der Heiligen Quelle
Der unbestimmte Artikel

Das könnte so schön sein. - Bad La Palma, zu allen anderen touristischen Attraktionen, auch noch ein Thermalbad. - Mit kurativen Eigenschaften gegen Warzen, Syphilis und Schwiegermütter, oder was man sonst für Zipperlein in warmem Heilwasser erfolgreich ertränken könnte. - In der Tat, viele wissen es schon, wir sind die einzige Kanareninsel, mit einer solchen Thermalquelle. Bereits in früheren Zeiten, unter der Namen "Fuente Santa", also Heilige Quelle, versprach dieses Wässerchen Linderung für viele Leiden. - Allerdings verschüttete im Jahr 1677 der Ausbruch des San Antonio diese Quelle und trotz vieler Versuche, dieses Wasser wieder erreichen zu können, gelang es erst dem Ingenieur Carlos Soler mit seiner Truppe, im Jahr 2005, die Thermalquelle wieder frei zu legen. - Man musste allerdings einen Stollen von an die 200 Meter Länge in den Fels treiben. Aber man hat es geschafft, das Wasser ist wieder zu erreichen und nun stellt sich die Frage, wie nutzen wir diese natürliche Ressource der Insel zu unserem Vorteil. - Auch hier sind sich die meisten immer noch einig, ein Thermalbad direkt da, wo sich die Quelle befindet. Dazu hat man auch bereits einen internationalen Wettbewerb abgehalten, um das beste Projekt für ein solches "Balneario" zu ermitteln. - Von hier ab allerdings wird es mindestens holperig bis nebulös, denn man weiß noch nicht, wer sich denn überhaupt auf dieses Projekt als Investor stürzen soll. Darüber hinaus weiß man auch noch nicht, wie man denn diese "kleine" Hürde umschifft, welche "Monumento Natural de los Volcanes de Teneguía" heißt. - Die ganze Ecke dort ist ein Schutzgebiet und somit ist überhaupt keine gewerbliche Nutzung möglich und darüber hinaus liegt die Quelle auch noch in der Küstenzone. - Eigentlich geht dort baulich überhaupt nichts, schon gar nicht wenn private Nutzung vorgesehen ist, aber man will doch dieses Projekt unbedingt ins Laufen bekommen und natürlich wäre das eine wunderbare touristische Attraktion.

Da gibt es doch den Artikel 47 aus dem Jahr 2000, welcher wohl Ausnahmen in Schutzgebieten zulässt und die Partido Popular, wie auch die PSC/PSOE wollten nun genau über dieses Schlupfloch das kleinen Problem angehen. - Allerdings ist Raumordnung auf den Kanaren in der Hand der Coalición Canaria und die sind der Meinung, dass dieser Artikel 47 lediglich für Notfälle gilt, niemals aber für ein solches Bauvorhaben angelegt sein kann. - Da die PSC/PSOE inzwischen einen Pakt mit der CC auf Ebene des Gobierno de Canarias und auch im Cabildo Insular unterhält, hat man sich aber inzwischen generell jeglicher Meinung entledigt. Es wird also zwischen PP und CC argumentiert und letztere Gruppierung will auch das Thermalbad möglich machen, allerdings über den Weg, die Nutzungsbedingungen eines Naturmonumentes so weit zu ändern, bis dieser Bau dort entstehen kann. - Nun kommt allerdings ein erstes Gutachten der Techniker der autonomen Regierung der Kanaren auf den Tisch und das sieht nicht besonders günstig aus für das Vorhaben. - Wir bekommen dieses Gutachten zwar nicht direkt zu sehen, allerdings überschütten sich nun die politischen Gruppierungen mit Presseerklärungen aus denen man gut erkennen kann, dass es extrem schwierig werden wird, dort vor Ort ein Thermalbad legal erbaut zu bekommen. - Die PP geht sogar so weit zu sagen, es sei ohne den Artikel 47 gar nicht möglich und die Inselregierung meint, man habe die Änderungsmöglichkeiten der Nutzungsbedingungen noch nicht voll ausgeschöpft und sei immer noch zuversichtlich. - Gleichzeitig arbeitet man ja auch daran, dass zukünftig alle Fragen der Raumordnung nicht mehr regional durch eine regionale Kommission (COTMAC) zu bestätigen sei, sondern das auf den Inseln lokal gemacht werden soll. Dann wäre es sicherlich einfacher, solche Änderungen vorzunehmen. - Aber wieder zu dem Preis fehlender Rechtssicherheit. Auch ein lokales Ja zum Bauvorhaben würde uns dennoch nicht von den regionalen Vorschriften der "Espacios Naturales" entbinden. - Als mögliche Alternative könnte nun im Raum stehen, das Thermalbad woanders zu errichten und das Wasser der Quelle dorthin zu verfrachten. - Damit sind wir aber auch gleich wieder bei einem alten Vorschlag der Hoteliers der Insel, die wollen das Wasser der Fuente Santa für ihre Spa-Einrichtungen nutzen und dann bräuchte man überhaupt kein neues Badehaus mehr. - Die Heilige Quelle und derart viele weltliche Probleme und manchmal hat man auch das Gefühl, irgendwann erfinden wir Vorschriften, Dekrete und Gesetze, welche eigentlich alles verbieten.







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