Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell März 2016




Montag 21.03.2016
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Die Summe aller
Wohin geht die touristische Reise La Palmas

"La suma de todos" heißt das neueste Projekt der Inselregierung in Sachen Tourismus. - Dieses Vorhaben zielt allerdings nicht in Richtung Inselgast, sondern soll den Schülern der Oberstufenzentren dieser Insel die Möglichkeiten und die Wichtigkeit des Tourismus für die Inselvolkswirtschaft aufzeigen. - Die Schüler selbst sollen dann Vorschläge und Arbeiten vorstellen, wie man denn unsere natürlichen Ressourcen und Attraktionen noch effizienter ausnützen kann. - Dabei steht auch im Vordergrund, La Palma nicht als austauschbares Massenziel zu betrachten, sondern Qualitätstourismus anzubieten. - Dieser Versuch, auch an den Schulen die Wichtigkeit des Tourismus auf der Insel zu verstehen, zeigt wohl in die richtige Richtung. Dabei geht es ja nicht nur um den, mindestens korrekten, besser noch freundlichen Umgang der Einheimischen mit den Gästen, sondern letztendlich will man auch dahin gelangen, dass sich mehr lokale Bewohner als Unternehmer in Sachen Tourismus hier etablieren. - Das wäre auch so weit wünschenswert, da man mit einer solchen Handlungsweise vieles des Kapitals, welches der Tourismus auf die Insel bringt, auch nachhaltig auf der Insel halten könnte. - Das wird natürlich nicht komplett gelingen, die großen Reiseveranstalter werden auch mittelfristig nicht gänzlich durch Portale oder mehr lokale Bewegungen ersetzbar sein, da diese Reiseveranstalter halt vielen Fluggesellschaften als Abnahmegarant gelten. - Wie das langfristig aussehen wird, das wage ich nicht zu erahnen und ob es zu dem, von vielen Beobachtern vorausgesagtem Zusammenschluss von Veranstaltern und Fluggesellschaften kommt, um sich besser gegen Portale und individuelle Buchungsmethoden behaupten zu können, müssen wir weit offen lassen. Auch stehen viele geopolitische Fragen komplett offen, dass es eigentlich fahrlässig wäre, heute schon Schlüsse über die langfristige Entwicklung vorzulegen. - Das ist natürlich ein bisschen lästig, da man gerade jetzt, wo doch die momentane politische Entwicklung die Kanaren und auch La Palma so bevorzugen, schleunigst wissen sollte, wo denn die Reise mit uns hingehen soll.

Wünschenswert wäre sicherlich, Kleinstunternehmern mehr Entwicklungsmöglichkeiten anzubieten. Es ist immer wertvoller, 200 Selbstständige arbeiten zu haben, als 200 Angestellte in einem, meist nicht lokalen Unternehmen und genau in diese Richtung zielt eben das Projekt "la suma de todos" auch mit. - Dabei treten auch die Rechnungen, wie viel Geld lässt der einzelne Inselgast netto bei uns auf der Insel, in den Vordergrund. Letztendlich kommt es doch nicht darauf an, wie groß der Urlaubsetat eines Gastes ist, sondern wie viel wir davon hier auf der Insel behalten können. - Der konservative Pakettourismus, oder noch schlimmer die Angebote in Sachen "all inclusive" sorgen ja leider dafür, dass die Veranstalter und damit auch die touristischen Einrichtungen viel mehr Gäste durchschleusen müssen, um auf einen befriedigenden Ertrag zu kommen. Die Margen sind viel geringer und das meiste Geld bleibt beim Pakettourismus ja im Herkunftsland des Gastes, oder beim, meist nicht lokalen Reiseveranstalter. - Das Modell, Hotel in der Pampa und der Gast erhält alle Leistungen in der Anlage selbst, mag für den Veranstalter und den Hotelier interessant sein, ist aber für die Region sehr unbefriedigend. - Bei individuell erfolgten Buchungen hingegen, wie über lokale Portale gebuchte Reisen hingegen, gelangt lediglich der Flugpreis vom Herkunftsland nicht in die besuchte Region, die gesamte weitere Reisekasse hingegen landet im Bestimmungsort. - Pro Inselgast bleibt somit ein Mehrfaches des Betrages in de lokalen Volkswirtschaft, als über den konservativen Pakettourismus. Es müsste eigentlich klar sein muss, wohin die Reise gehen sollte. - Auch tappt man eben dann nicht in die "Massenfalle". Wer immer mehr Betten anbietet, weil man mehr Gäste durchschleusen muss, um ein interessantes Ergebnis zu erreichen, ist zu allererst erpressbar, falls die Gästezahlen wieder nach unten gehen.

Leider schielt die Politik meist allzu gerne in Richtung der Großkonzerne. - Diese sind auf der einen Seite immer schon durch ihre Lobbyarbeit gut in der Politik vertreten, aber eben auch leichter zu lenken sind, als viele kleine und damit unabhängige Unternehmer. - Es wird also ein Nebeneinander in irgendeiner Form geben müssen, aber dabei darf die Trumpfkarte auf keinen Fall eine Hinwendung zum ungebremsten Wachstum der Gästezahlen sein. Vielmehr muss man versuchen, der Bevölkerung mehr Anteil am touristischen Kuchen zu geben. - Und damit sind keine Arbeitsplätze gemeint, wie Golfbälle polieren, oder Pools zu pflegen, sondern die Bevölkerung muss einen spürbaren Anteil an den Unternehmungen selbst erbringen. - Einfach wird das nicht, besonders nicht jetzt, da große Begehrlichkeiten im momentanen Ansturm der Gästezahlen auf die Kanaren geweckt werden und die Reiseveranstalter bereits bei uns angeklopft haben und schnell neue und mehr Hotelbetten fordern. - Und wie oft haben wir das erlebt, dass sich Politik im wirtschaftlichen Boom schützend vor die Bevölkerung stellt und den Unternehmern zuruft: "Langsam, nicht so viel Geld auf einmal, wir wollen dieses Mal vorsichtig sein und nachhaltig wachsen und nicht die Fehler wie beim ersten Boom wiederholen?"







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