Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell März 2016




Dienstag 08.03.2016
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Wie viele Gemeinden braucht La Palma?
Die Frage über die Anzahl der Polizisten definiert

Gute Geschichte fangen meist mit einer Anekdote an. - In der Zeit, als noch mehr Geld, als Verstand unterwegs war, da schenkte man den Gemeinden mal Ausrüstung für die Stadtpolizei. - Auch Garafía wurde bedacht, die bekamen zwei Motorroller für die "Policía Municipal", also die Stadtsheriffs und Sie raten richtig, die haben aber nur einen Polizisten. - Jetzt haben die aber wieder zwei blau gekleidete Lokalpolizisten, aber dafür hat Fuencaliente überhaupt keinen mehr. - Keine einzige Gemeinde auf der Insel hält die eigentlich geforderte Mindestanzahl an "Locales" bereit und in nur zwei Gemeinden auf der Insel bietet die städtische Polizei auch einen 24 Stunden-Dienst an. - Auch wieder richtig geraten, das ist in Santa Cruz de La Palma so und in Los Llanos, die anderen Gemeinden können sich das schlichtweg nicht leisten. - Böse Zungen behaupten, man kann sich in vielen Gemeinden die Polizisten nicht leisten, weil sich die Lokalpolitiker erneut die Gehälter erhöht hätten und somit kein Geld mehr da wäre, die Polizei ausreichend zu bezahlen. - Ich weiß, dass das in einigen Fällen sogar stimmt, in anderen aber nicht. Heute wollen wir auch mal nicht den knorrigen Fingen auspacken und auf jemanden zeigen, sondern einfach nur darüber plaudern, ob wir uns hier auf der Insel weiterhin 14 Gemeinden leisten wollen. Allesamt, außer Mazo, haben finanzielle Schwierigkeiten und können nur mit Mühe den ganzen Serviceapparat aufrecht erhalten, welchen eben eine Gemeinde anbieten muss. - Es gibt ja immer noch die Guardia Civil und die Policía Nacional und theoretisch auch noch die Policía Autonómica, aber letzter sieht man hier auf der Insel gar nicht. Nur ganz selten werden von dieser autonomen Polizeitruppe ein paar Leute auf die Insel gebracht, um bei großen Inselfesten sich selbst zu bewachen. - Die Guardia Civil ist die eigentliche "Grüne Polizei", so wie man das aus Deutschland kennt und die Policía Nacional wäre dann die Bundes- wie auch Kriminalpolizei. - Ausländer kennen meist die Arbeit der Policía Nacional nur von der Ausstellung der Papiere her, von denen bekommt man auch die Ausweise und Aufenthaltsgenehmigungen, sowie die NIE-Nummer.

Die Policía Local ist eigentlich ein bewaffnetes Ordnungsamt, mit allerdings weiter reichenden Aufgaben. Theoretisch kann man fast das gesamte Spektrum der Polizeiarbeit bieten, gibt allerdings Fälle, in denen deutliche Kriminalität auftritt, jedoch meist an die Guardia Civil ab. - Die Bezahlung ist halt die eigentlich kritische Geschichte. Während die anderen Polizeitruppen aus dem Staatssäckel finanziert werden, müssen die "Locales" aus dem Gemeindehaushalt unterhalten werden und das tut halt meist weh. Gerade eben die kleinen Gemeinden unter 5.000 Einwohnern, oder eben noch drastischer, wie Garafía und Fuencaliente mit unter 2.000 Einwohnern. Diese Kommunen sind völlig überfordert davon, eben auch einen Polizeiapparat haben zu müssen, einen Stadtarchitekten, ein Sozialamt, einen Sekretär, einen Friedensrichter und Angestellte eines Bauamtes, welche sich um das lokale Wegenetz bemühen und darüber hinaus eben auch noch die Bürgermeister, sowie die Stadträte. - Auf der anderen Seite allerdings schafft so etwas in strukturell schwachen Gebieten Arbeitsplätze und als das öffentliche Horn noch "Füll" war, da sorgte man gerne in der Gemeinde für viele glückliche Arbeiter und Angestellten. Denen wurde dann rechtzeitig vor den Wahlen gesagt, wen sie und ihre Familien denn wählen sollten, damit doch alles so wunderbar bliebe, wie es jetzt bereits ist. - Erst durch den Sparzwang ist so eine Einsicht aufgekommen, die Gemeinden sollten nicht der erste Arbeitgeber des Ortes sein, sondern die Voraussetzungen schaffen, dass Firmen, seien das nun kleine Betriebe, oder auch große, sich dort ansiedeln wollen. - Im richtigen Moment angesprochen, stimmt dem jeder zu. Zwei oder vier Gemeinden auf der Insel wäre angemessen, aber in dem Moment, in dem es dann heißt, wir, also die aus El Paso, würden dann wieder zu Los Llanos gehören, oder zu der fiktiven Gemeinde "Aridane", zusammen mit Tazacorte, in dem Moment winken die Leute dann wieder ab. - Erinnert mich irgendwie an Europa. Das kann auch nur zusammen stark sein, nicht mal Deutschland kann das alleine schaffen. Aber wenn Solidarität und Parität plötzlich keine Einbahnstraßen mehr sind und man selbst auch zur Kasse oder Annahme bestimmter Arbeiten herangezogen wird, dann zeigt sich erneut die ganze Kleinstaaterei und die dummen Egoismen, die letztendlich nur Nationalismus genannt werden können. - Warum sollen wir dann so viel vernünftiger sein…







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