Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Mai 2016




Donnerstag 12.05.2016
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Freie Parkplätze für freie Bürger
Als hätten wir keine anderen Probleme


Seit Monatsanfang gibt es in Los Llanos nun Kurzparkzonen. Die Blaue Zone genannt und diese Stellflächen in der Innenstadt sind nicht nur kostenpflichtig, sondern eben auch nur zeitlich begrenzt nutzbar. - Sinn der Geschichte ist, Platz zu schaffen, um Kunden anzulocken, welche dann eben für die Zeit ihres Einkaufes einen Parkplatz nah der Geschäfte finden. - Ganz unterschiedlich allerdings sind die Ansichten darüber, wie lange denn so ein Einkauf dauern kann. Meine Tochter und ich differieren dabei gleich um mehrere Stunden. - Papiere beim Steuerberater abgeben, Geld einzahlen auf der Bank, Hose von der Reinigung holen, Oliven kaufen bei Marta und schnell wieder nach El Paso. Weil die Luft dort einfacher zu atmen ist, das Ganze dauert maximal 35 Minuten. - So lange braucht meine Tochter, den ersten Kaffee zu trinken, um dabei den kommenden Einkaufszug zu planen und so kommt auch reichlich Kritik daran, dass die Kurzparkzone den Einkaufswilligen zu wenig Zeit lassen würde. - Eine knappe Stunde ist die maximale Dauer bislang. Aber wir erinnern uns doch daran, wie das schon vor 40 Jahren bei den Parkuhren in bayrischen Kleinstädten war, man wirft einfach Geld nach und alles ist gut. - Ob das kontrolliert wird, dass ein Fahrzeug nach der knappen Stunde nicht bewegt wurde, das weiß ich nicht, wir haben da einfach noch keine Erfahrung, ist ja noch alles viel zu frisch. - Wo diese Parkplätze eingerichtet sind, auch das ist immer wieder Tagesthema und es scheint sogar auf der politischen Kleinkunstbühne im Tal momentan kaum ein anderes Problem zu geben, als die Blaue Zone in Los Llanos. - Nach ersten Selbstversuchen scheint das aber zu funktionieren. Man bekommt inzwischen in Los Llanos Parkplätze in der Blauen Zone, also in der Innenstadt und damit muss man den Befürworten eigentlich Recht geben. - Meist waren es Anwohner, aber auch die Mitarbeiter der Geschäfte selbst, welche den möglichen Kunden die Parkplätze weggenommen haben. Diese Gruppe an Autofahrern müssen jetzt eben einen längeren Weg vom neuen Parkplatz zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen, oder doch endlich den Stellplatz in der Tiefgarage des Wohnblocks bezahlen.

Eine private Firma übernimmt den Betrieb, oder sollten wir sagen Überwachung dieser Kurzparkzonen. Die Stadt Los Llanos erhält dafür lediglich 10% der eingenommenen Gebühren, welche in die Parkautomaten gesteckt werden. - Diese sind reichlich vorhanden. Die Kritik, dass man diese suchen müsste, zerschellt gänzlich und auch die Benutzung dieser Apparate ist einfach. Man muss nicht einmal die eigene Autonummer eingeben, wie das in der Hauptstadt der Fall ist. - Fraglich ist eher, ob denn diese Blaue Zone dem Parkhaus der Stadt schadet und hier bin ich wohl gespannt auf die Erfahrung der kommenden Monate. Es ist ja nicht anzunehmen, dass nun die Anwohner und die Pendler das Parkhaus nutzen werden. Die Hauptklientel des Parkhauses sind eben genau die Nutzer, für welche man nun die Blaue Zone eingerichtet hat. - 350 Stellplätze gibt es in der Innenstadt von Los Llanos nun, welche unter dieser Bedingung genutzt werden können. Auch die Diskussion, ob denn 70 Cent für eine knappe Stunde teuer sein oder nicht, scheint allgegenwärtig und überlagert sogar unsere Empörung über alle Kriege auf dieser Welt. - Das war nun wohl zu bissig ausgedrückt, aber es ist schon erstaunlich, wie robust und präsent uns diese alltäglichen Geschichten wie Parkplätze in den Innenstädten von wirklich wichtigen Dingen abhalten. - In Santa Cruz hatte man das schon vor Jahren. Damals, als man die vielen Stellplätze verlor, dort wo heute der, immer noch unvollendete Stadtstrand liegt. Aber dort scheint die Diskussion inzwischen verjährt zu sein, oder man hat sich einfach an die Umstände gewöhnt. - Vor ganz vielen Jahren gab es in Los Llanos ja auch schon mal Kurzzeitparkplätze, damals noch mit Parkscheiben. Als es aber zur Verteilung der Strafen kommen sollten, klagten ein paar Bürger dagegen und bekamen Recht, weil es keine Gemeindeverordnung über diese Praktiken gab. - Die gibt es heute wohl, allerdings steht immer noch die Frage im Raum, ob denn ein privates Unternehmen, also hier der Betreiber und Überwacher der Parkuhren, überhaupt Strafen verkünden und kassieren darf.





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