Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Mai 2016




Montag 09.05.2016
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Die "Cuesta" des Anstoßes
Zu viel Verkehr auf den Nebenstraßen


Um zwei Minuten Zeit zu sparen, nehmen ganz findige Zeitgenossen abenteuerliche Abkürzen mit dem Auto oder dem Motorrad. - Wer sich gut auskennt, der ist dabei sicher im Vorteil, allerdings sind nicht alle mit dem Abkürzen immer einverstanden. Meist leiden die Anwohner unter dem vielen Verkehr, welcher sich dann auf diesen Abkürzungen sammelt. - Ein Beispiel dabei, die "la Cuesta" von El Paso. Wobei es viele, ganz viele "Cuestas" auf der Insel und auch in El Paso gibt, denn das heißt eigentlich nur Abhang und auf einer solch steilen Insel wie es die unsere nun mal ist, findet sich überall ein Abhang. - Aber mit "Cuesta de El Paso" ist der alte Verbindungsweg zwischen Los Llanos und El Paso gemeint. Eine schmale, steile Straße, welche tatsächlich zwei Kilometer zwischen den beiden Städten abkürzt. - Allerdings ist diese Straße in keiner Weise als moderner Verkehrsweg zu verstehen. Mitten drin muss sogar eine Ampel den Verkehr einspurig regeln, da es Stellen gibt, an denen nur ganz schwer zwei Fahrzeuge passieren können. - Die Häuser stehen ganz dicht an der Straße, das war in den Zeiten von Eselkarren und Fußgängern kein Problem. Heute nerven die vielen Autos, bergauf auch noch mit hochdrehendem Motor die Anwohner und für Fußgänger ist dieser Weg sogar sehr gefährlich. Wenn zwei SUV oder Pickups sich begegnen, dann sollte man rasch einen Hauseingang finden, oder über eine Hecke hechten. - Es ist nicht unbedingt neu, dass sich die Anwohner über den stetigen Verkehr ärgern. Aber nun hat der neue, na ja, so neu ist er inzwischen auch nicht mehr, Bürgermeister aus El Paso das zur Chefsache erklärt, man will nun mit strenger Verkehrskontrolle und sogar einem Radargerät für Disziplin auf der "Cuesta" sorgen und wenn es sein muss, will er sogar 20 Strafen am Tag aussprechen. -
Solch eine Drohung gilt hier schon als drastisches Mittel. Insgesamt wagen es die Lokalpolizisten selten Verkehrsstrafen auszusprechen, jeder kennt jeden in einem kleinen Ort und dann verschwinden auf dem Verwaltungsweg weitere Strafen. - Allerdings wird auch die schärfere Kontrolle das Grundproblem nicht gänzlich lösen. Die Straße bleibt weiterhin für alle offen und viele sind es einfach gewohnt, diesen Weg zu fahren und nicht die breite und bequeme Hauptstraße zwischen den beiden Orten. - Ich fahre die "Cuesta" so gut wie nie. Meide es sogar, wenn es geht, denn es ist schon eng dort und mein schwerer, alter Wagen, der fährt prächtig bergab, aber nur keuchend bergauf. Zu oft ist es bereits zu brenzligen Situationen dort gekommen in denen man froh sein konnte, dass einer dann doch noch gebremst hat. - Eine echte Lösung fällt mir so schnell auch nicht ein. Vielleicht sollte man einen generellen Verkehrsplan in den einzelnen Stadtteilen nachdenken und den Transit nicht mehr zuzulassen, wo es eben eine andere, für mehr Verkehr ausgelegte Trasse gibt.
Aber das würde wieder noch mehr Regeln entstehen lassen und man lässt sich hier ungerne gewohnte Dinge verbieten. Immer wieder denke ich daran, was für ein Glück wir haben, dass unsere kleine Straße, in der wir wohnen, eine Sackgasse ist. - Genau das sollte vor an die 15 Jahre mal geändert werden. Da war der fortschrittsgläubige Jesús Rodríguez Bürgermeister in El Paso und der ist auch Schuld daran, dass die "Cuesta" so stark befahren wird. - Vor ihm, da war die Strecke derart schlecht, mit Schlaglöchern und welligem Belang übersät, dass kaum einer diese Weg befahren wollte. - Dann kam Jesús, asphaltierte die Strecke neu und schon wird daraus eine Alternative zur Hauptstraße. Hätte man das mal besser nicht gemacht. - Nein, dieser Jesús war ein guter Bürgermeister, der viel angepackt hat, aber manchmal gehen solche Dinge einfach nach hinten los. Wer neue Straßen baut, der muss sich nicht wundern, dass diese auch genutzt werden. - Unser Gässchen, das wäre mit einer Öffnung nach unten dann auch plötzlich zu einer Abkürzung geworden, zu einer weiteren "Cuesta", aber so viel Fortschritt hat dann auch der aktivste Bürgermeister Gott sei Dank nicht geschafft. - Jetzt haben wir wieder einen Rodríguez als Chef der Gemeinde, aber keinen Jesús mehr, sondern einen Sergio und mal sehen, ob der es schafft, die Autofahrer auf der "Cuesta" so weit zu disziplinieren, dass die Anwohner weniger gestört werden.





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