Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Mai 2016




Donnerstag 19.05.2016
Höchsttemperatur heute 22,0 Grad - niedrigste Temperatur 15,6 Grad

Weiter Baustelle statt Stadtstrand in der Hauptstadt
Zungenbrecher, Wellenbrecher, Wortbrecher


Gereizte Stimmung in der Hauptstadt. Und das ist nur verständlich, denn aus den versprochenen 18 Monaten Bauzeit für den Stadtstrand sind inzwischen deren 55 geworden. - Seit Oktober 2011 wird dort gebuddelt, aber eben nicht effizient und mit Schwung und jetzt sieht es wieder so aus, als lägen die Arbeiten gänzlich still. - Gut, niemand hat in Wirklichkeit daran gedacht, dass der Strand nach anderthalb Jahren Wirklichkeit geworden wäre. Aber daraus dann fünf Jahre zu machen und vielleicht sogar noch mehr, das macht die Leute in der Hauptstadt dann doch ein bisschen nervös. - Aber man weiß gar nicht so recht, auf wen man denn sauer sein soll, denn die Verzögerungen haben mehrere Vor- und Nachnamen. - Sicher, am Anfang war viel zu wenige Personal da, um schnelle Fortschritte zu erreichen, allerdings scheint eine der Hauptverzögerungen der fatale Umgang mit der Neuanlage der Entsorgungsrohre in Sachen Abwasser. - Nein, ich erzähle die Geschichte nicht schon wieder von Anfang an. Allerdings hätte das Gobierno de Canarias die versprochenen 2 Millionen Euro dafür gleich anfangs hingelegt, dann könnten heute wohl schon Leute auf diesem Strand ihren sicher verdienten Urlaub oder Freizeit genießen. - Es kam anders. Politische Streitigkeiten zwischen den Kanaren (CC und PSOE) und Madrid (PP in absoluter Mehrheit) verhinderte jeglichen Konsens. Dann entdeckte auch noch ein pfiffiger Journalist, dass Techniker die neue Knödelverteilungsstation (zentrales Abwasserpumpenhaus), direkt in die Hafeneinfahrt geplant hatten und alle Besucher, auch die viele Tausend Kreuzfahrer, die müssten erst mal um die peristaltische Endpaste herum, um in die Stadt zu gelangen. - Das ist aber inzwischen alles erledigt, neues Pumpenhaus gebaut, Kanalisation selbst finanziert und eigentlich stünde der Inbetriebnahme des Strandes nichts mehr im Wege, hätte nicht doch irgendwas planerisches versagt, denn der nördliche Deich scheint nun doch zu schwach und muss auch noch verstärkt werden.

War die Jahre über immer so gutes Wetter, dass man jetzt erst feststellt, der nördliche Deich ist zu schwach? Oder sind das übliche Tricks der ausführenden Baufirma, um den Kostenvoranschlag doch noch dehnen zu können? - Das wissen wir natürlich nicht, auch die Gemeinde Santa Cruz steckt da nicht drin, die fordern aber nun das Gobierno de Canarias auf, die möchten doch bitte in Madrid mit dem Fuß aufstampfen, damit man endlich die Arbeiten an der, vermeintlich touristischen Attraktion der Hauptstadt, komplett fertig bringt. - Ich kenne das aus Lebenserfahrung: Schatz, geh du da mal hin und sag´ denen ordentlich meine Meinung. - Es ist also nicht anzunehmen, dass der Strand der Hauptstadt in diesem Jahr bereits zum öffentlichen Bade ruft. Die Stadt hat einen Vorschlag aus Madrid abgelehnt, in dem das heißt, macht doch schon mal die Hälfte auf, auf der anderen Seite buddeln wir noch. - Das kommt nicht in Frage, macht das Ding ordentlich fertig, dann erst werden wir sehen, ob der Strand denn überhaupt angenommen wird und die versprochenen Vorteile für Santa Cruz und die ganze Insel bringen wird. - Das Thema wurde von Anfang an diskutiert und über die Jahre gab es immer mehr Skeptiker, auch einfach weil man kein Ergebnis greifen, oder sehen konnte. - Ich glaube aber nach wie vor, dass solch ein Strand gute Möglichkeiten bietet, einer Stadt wie Santa Cruz zukünftige Vorteile zu bereiten. - Man müsste sowieso einen Strukturwandel einleiten. Weg von der Einkaufs- und Versorgungsstadt, hin zu touristisch geprägtem Kleingewerbe mithilfe von Gastronomie, Historie und eben vielleicht auch dem Strand. - Dabei allerdings kommt gleich wieder meine Kritik hoch, denn bislang betrachtet man den Strand einfach als Geschenk aus Madrid. Mancher vielleicht sogar als Danaergeschenk, aber man hat sich seitens der Stadt noch gar keine weiterführenden Gedanken gemacht, wie man denn den Strand und die Stadt überhaupt zusammenführen will. - Ich darf erinnern: Immer noch trennt eine dicht befahrene Straße die Stadt vom Strand und wenn diese beiden Bausteine nicht besser zusammengebracht werden, dann wird man auch die daraus möglichen Synergieeffekte nicht spüren. - Ich denke mal, es fehlt da der politische Mut, größere Entscheidungen zu treffen und nicht immer gleich zu zucken, wenn der Einzelhandelsverband man wieder mehr Parkplätze fordert.




Familie Ingrid & Mathias Siebold
Calle el Torreón 5/7
E-38750 El Paso
La Palma, Islas Canarias, Spanien
Telefon: + 34 922 497 216
WhatsApp: + 34 616 167 775
email: m.siebold@casamartin.de

Casa Martin Ferienhaus auf La Palma