Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Mai 2016




Samstag 07.05.2016

Luis schlägt Pep
Der Tripel geht an Luis Alberto Hernando


Es heißt tatsächlich "der Tripel", habe extra im Duden nachgesehen. Sicher definiert man im Fußball Tripel anders, aber hier auf dem Ultramarathon der Transvulcania hat Luis Alberto Hernando zum dritten Mal hintereinander dieses Wahnsinnsrennen gewonnen. 2014 - 2015 - 2016. - Absolute Spitze, ging ja auch als Favorit an den Start. Allerdings lieferten sich Luis, Sage Canaday und Nicolas Martin aus Frankreich einen offenen Kampf um das Podium und dieser Kampf wurde erst auf dem Weg hinab vom Roque de Los Muchachos nach Tazacorte entschieden. - Für Sage Canaday gab es dabei ein, wahrscheinlich nicht so gerne gesehenes Déjà-vu, denn genau so wie im Jahr 2014 führte er das Rennen auf dem höchsten Punkt des Kurses noch an, musste sich dann aber von den besseren Bergabläufern überholen lassen. - Es geht vom Roque nach Puerto de Tazacorte über 2.400 Meter ausschließlich runter, und da scheinen Luis und Nicolas einfach besser gewesen zu sein. - Sage verlor vom höchsten Punkt des Rennens bis ans Meer 12 Minuten, oben hatte er noch mit 2 Minuten geführt. - Dritter Platz wie im Jahr 2014, dennoch gibt sich der sympathische Mann aus Oregon überhaupt nicht unzufrieden in den ersten Interviews. - Überraschung bei den Männern des Ultramarathons ist der Franzose Nicolas Martin, der einen hervorragenden 2. Platz belegt undein paar Minuten hinter Luis Alberto ins Ziel kommt und bekannte Namen wie Andy Symonds und Chris Vargo auf Distanz halten kann. - Rekorde gab es keine, auch bei den Frauen nicht, mag auch am Wetter gelegen haben, denn es war in den Höhen ordentlich kalt und wolkig.

1. Luis Alberto Hernando 7:04:44
2. Nicolas Martin 7:10:40
3. Sage Canaday 7:14:16

Bei den Frauen gab es deutliche Überraschungen. Die beiden Topp-Favoritinnen, Anna Frost aus Neuseeland und Mira Rai aus Nepal, belegten "nur" die Plätze sieben und acht. Sogar mit dem deutlichen Rückstand von 48 Minuten auf den neuen Star der Transvulcania Ultramarathon, der Schwedin Ida Nilsson, die von Anfang an das Rennen angeführt hatte und zu keiner Zeit in echte Bedrängnis kam. - Einen Trost darf sich allerdings Anna Frost noch behalten, sie hält weiterhin die Rekordzeit der Transvulcania aus dem Jahr 2014. Allerdings fehlten der Schwedin lediglich vier Minuten, um an der Bestmarke zu knabbern. - Zweite wird bei den Frauen Anne-Lise Rousset aus Frankreich, vor Ruth Croft aus Taiwan. - Bei den Frauen hatte man, in einem Blatt sogar einen "epischen Kampf der Titaninnen" zwischen Anna Frost und Mira Rai angekündigt und mit dem tatsächlichem Podium hat so niemand gerechnet. - Bereits von Beginn an lief Anna Frost hinterher, sie benötigte 52 Minuten mehr, als bei ihrem eigenen Rekord aus dem Jahr 2014. - Also, aus der Epik wurde nichts, sondern eine Überraschung hat sich hier schon gleich nach dem Start angekündigt und es ist doch auch gut, wenn sich die erste Reihe bei den Frauen breiter aufstellen kann. - Gefehlt hat ja leider auch die Dauerrivalin von Anna Frost, die Schwedin Emelie Forsberg. Wegen einer noch nicht komplett ausgeheilten Verletzung, im kommenden Jahr muss man also die Favoritenrolle sicherlich vorsichtiger verteilen, als wir das in diesem Jahr gemacht haben.

1. Ida Nilsson 8:14:17
2. Anne-Lise Rousset 8:31:52
3. Ruth Croft 8:33:31

Unterwegs mussten und müssen die Läufer durch dichte Wolken und gegen späten Nachmittag regnete es sogar, allerdings nur ganz leicht. - Auf den Bergen war es zum Teil sogar empfindlich kalt, über 2.000 Meter aber schien dann wieder die Sonne. - Man fürchtet ja für den Abend noch weiteren Regen und deutlich mehr Wind, damit könnten dann die Läufer, welche bis in die Nacht noch unterwegs sind, Probleme bekommen. - Man feiert ja immer die ersten Cracks, aber es sind, alleine auf dem Ultramarathon ja 1.800 Leute gestartet. Von denen leider einige auch aufgeben müssen, oder sich bis in die Nacht nach Los Llanos schleppen. - Aber auch das macht die Transvulcania aus. Nicht nur die Profis kämpfen sich über die Berge und besiegen dabei hoffentlich mehr Schweinehunde als Vulkane. In Los Llanos werden alle Läufer angefeuert und wir können nur hoffen, dass der Regen erst ganz spät kommt, damit die wunderbare Fiesta dort ungestört weitergehen kann.

Menschenmassen machen die Gegend um die Plaza zum absoluten Volksfest und es ist auf jeden Fall eine Besuch wert. Man muss nur ein bisschen geräuschunempfindlich sein, wir hören die Musik und die Lautsprecheransagen bis hinauf zu uns nach El Paso. - Ob es dieses Jahr auch wieder zu Kritik an der Organisation kommt, das müssen wir abwarten. Die Läufer werden sich schon dazu äußern, aber bislang scheint das alles zu klappen, auch dank der vielen Hundert an Freiwilligen, welche solch ein Rennen erst möglich machen. - Und es geht ja noch weiter. Die Helfer müssen bleiben, bis die Letzten im Ziel sind, und das wird dann schon Nacht sein. - Kritik darf man an der Berichterstattung über die offizielle Webseite jetzt schon äußern. Der Livestream war viel zu oft unterbrochen, so fehlten, gerade, als die Spitze am Roque sich den entscheidenden Kampf lieferten, über eine halbe Stunde Bilder und man zeigte Werbung für La Palma in Schleife. - Das muss man zukünftig besser machen. Wir messen dieses Rennen doch mit internationalem Standard und auch die Erreichbarkeit der Webseite der Transvulcania ist verbesserungswürdig. - Wieder war hier "iRunFar" deutlich schneller und professioneller. Die offizielle Webseite steht der tatsächlichen Qualität des Spektakels leider deutlich nach. - Aber so herum ist es doch besser, als würde man Gold quatschen und nur Blech laufen…





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