Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell November 2016




Donnerstag 10.11.2016
Höchsttemperatur heute 25,9 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Im Frühling sind wir fit für den Winter
Sollte es denn ein regenreicher Winter werde
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Es gibt Sprüche aus der Politik, oder der öffentlichen Verwaltung, da weiß gleich jeder, was denn Sache ist. - Nicht das Ding mit der Rente, das ist eher traurig, aber wenn es heißt: Zu keiner Zeit bestand Gefahr für die Bevölkerung, dann weiß jeder genau, wir sind knapp an der Katastrohe vorbei. Oder wenn man hört, diese oder jene Arbeit verläuft nach einen guten Rhythmus, dann ist Elbphilharmoniealarm. - Mich hat ja nur gewundert, dass die nicht "Fertich" auf Hamburgisch an das Gebäude gepinnt haben. - Wir hier freuen uns über solche Dinge, noch mehr hoffen wir auf beste Vorlagen aus den USA, um von eigenen Unfähigkeiten abzulenken und auch ich muss zugeben, dass ich bereits mehrfach auf dieses Musikhaus in Hamburg und den unvollendeten BER zurückgegriffen habe, als es mal wieder peinlich wurde, was wir manchmal hier so gestalten.

Oft ist es einfach egal, ob nun die Bepflanzung eines Kreisverkehrs rechtzeitig fertig wird, oder die "Vorzugsbushaltestelle" (Parada preferente) dem Wartenden einen Monat früher das Gefühl gibt, heute bevorzugt auf den Bus zu warten. - Manchmal ist lästig, weil man uns halt versprochen hatte, schon vor Jahren ohne viele Kurven und mit Radweg nach Fuencaliente zu kommen, oder bereits am Hauptstadtstrand liegen zu können. - Schlimm wird es aber, wenn es sich um Arbeiten handelt, die aktuelle Gefahr abwenden sollen und diese nicht rechtzeitig fertig werden. - Das geht weit über das Stadium ärgerlich hinaus, allerdings sollte man eben auch nicht fordern, dass wir bereits vor dem Baubeginn fertig sein sollten. - Es geht um die Arbeiten rund um Fuencaliente und an der Verbindungsstraße Aridanetal-Süden, der LP2, welche eben gerade ausgebaut wird.

Wir erinnern uns an den August und das fatale Feuer, welches uns nicht nur überrascht hat in seiner Heftigkeit, sondern eben auch ein Menschenleben gefordert. Das des Fran Santana von der Umweltbehörde, welcher mit seinen Kollegen ausgesandt war, um das Feuer zu bekämpfen. - Aber das Feuer zählt eben heute mal nur als Ursache für neue Gefahren, welche eben dadurch entstehen, dass verbrannter Vegetation eben auch die Rückhaltefähigkeit von Erde und Wasser fehlt, und somit die Gefahr der Erosion bis hin zu Hangrutschen drohen. - Und eben auch noch an einer bereits orografisch problematischen Region, den Hängen des Vulkankomplexes Cumbre Vieja, welcher an seinen Flanken, und hier besonders auf der Westseite, sehr steil ist und wenig Humusschicht zu bieten hat, welche den Pflanzenwuchs fördern könnte. - Hier kommt und kam es eigentlich regelmäßig nach schweren Regenfällen zu Erdrutschen kleineren wie größeren Ausmaßes, und auch ohne die Vorbelastung durch kahl gebrannte Stellen war der Straßenbau an der Westflanke der Cumbre Vieja immer bereits problematisch.

Nun aber wird es gefährlich, und auch unberechenbar. Es ist leider nicht so, dass sich Wasserabläufe dort an feste Regeln halten und an bereits vorhandene Schluchten oder Drainagen, und so kämpft man immer wieder gegen einen Feind, von dem man auch noch gar nicht weiß, wo er denn eigentlich zuschlagen wird. - Bereits die ersten Regenfälle dieses Winters haben uns gezeigt, dass die Westseite der LP2 und die Straßen rund um Los Canarios, den Hauptort der Südgemeinde Fuencaliente, dringende Aufmerksamkeit benötigen. - Wenig Niederschläge sind gefallen in der vergangenen Regenperiode und auch nicht als Starkregen, aber trotzdem mussten bereits Arbeiter der Inselregierung und der beiden Gemeinden ausrücken, um die Straße von Geröll und Schlamm zu befreien. - Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn schwere Niederschläge gefallen wären, die rund um 50 - 100 Millimeter innerhalb von 12 Stunden ergeben hätten. - Das kann aber passieren, die Tiefs aus dem Westen sind wohl auch mal bereit, kräftig an einer Stelle abzuregnen, besonders eben, wenn ein bis zu 2.000 Meter hoher Bergkamm den bislang freien Weg der Niederschlagszellen plötzlich stört. - Dabei brauchen wir kein gewaltiges Langzeitgedächtnis, Weihnachten 2009 legten ein paar solcher Schauer den Verkehr auf der LP2 zwischen El Paso und Fuencaliente den Verkehr wochenlang lahm.

Damit das nicht wieder passiert, haben sowohl die Inselregierung, als auch das Umweltamt aus Madrid Gelder zur Vorsorge geschickt und auch Techniker. Diese sollten sich den Problemhang mal angucken, und wo man denn dringend Hand anlegen muss um zu verhindern, dass der Regen und der Vulkan, unsere teure neue Straße gleich wieder kaputt machen. - Ich nehme das voraus, das wird nicht in Gänze gelingen und sowieso nicht rechtzeitig, und das nicht, weil die Leute nicht fähig wären, oder gar faul, sondern ganz einfach, weil das eine Aufgabe und Arbeit ist, welche für ein paar Millionen und in ein paar Monaten überhaupt nicht zu schaffen ist. Sicher wird es gelingen, durch Kanalisierung und Faschinen den ein oder anderen Wasserablauf in den Griff zu bekommen, aber die gesamte Flanke ist bei der Neigung einfach nicht zu stabilisieren, auch weil eben das Material nicht fester Fels oder gestampfter Lehm ist, sondern meist Lavagrus und lose Basaltbrocken, eben so, wie die vielen Vulkanausbrüche die Landschaft dort hinterlassen haben.

Es wäre also unfair, das Können und das Projekt der dort arbeitenden in Frage zu stellen. Solche Hänge in den Griff zu bekommen fordern mehr Zeit und Geld, als immer nach den Bränden schnell hingeschmissen werden, um Gewissen und Wähler zu beruhigen. - So heißt es jetzt auch in einer Presseerklärung, man wäre innerhalb der kommenden sieben Monate mit den projektierten Arbeiten fertig, und irgendwie ungeschickt, mit der Hälfte der Arbeiten noch vor dem Winter. - Eine unnötige, wie fast bereits provozierende Aussage, denn wir stecken bereits in dem, was wir Winter nennen, nämlich der Jahreszeit, in der Tiefdruckgebiete wirksame Niederschläge auf der Westseite der Insel produzieren können. - Es ist also theoretisch zu spät, das hätte man im Jahr 2010 nach den Murenabgängen und Erdrutschen bereits alles machen müssen, aber damals war das Geld noch knapper und wenn der Regen erst wieder aufhört, dann geht auch der öffentliche Druck zurück, diese Arbeiten doch anzugehen. - Es ist schlichtweg unmöglich, diesen Abschnitt der Insel ohne extrem aufwendige Arbeiten für alle möglichen meteorologischen Ereignisse sicher zu machen, und das wissen die Techniker dort auch.

Aber es ziemt sich nicht, das auszusprechen, man müsste eigentlich den gesamten Weg als Tunnel ziehen, um sicher zu gehen, dann bliebe dabei aber immer noch das seismische Risiko, denn wir erinnern uns, das Massiv der Cumbre Vieja gilt als aktiver Vulkan in Ruhephase. - Es ist also doch, wie mit der Rente, eigentlich weiß jeder, dass es nicht so ist, aber man hört es immer wieder gerne, es sei sicher. - Die Rente genau so, wie am Abhang eines Vulkans wohnen oder fahren, und irgendwie sind wir doch auch ein Stück selbst dafür verantwortlich, wenn wir das immer wieder glauben. - Dabei tun die Leute dort, was sie können, versuchen mit kleinem Etat und viel zu wenig Personal eine ganz Vulkanflanke dagegen zu sichern, dass schwere Regenfälle das auslösen, was hier Tagesgeschäft ist, nämlich die Erosion. - Na ja, Donald würde das schon regeln, ganz alleine natürlich, und by the way, hat dem eigentlich schon jemand von der lustigen Geschichte erzählt, dass die Cumbre Vieja angeblich in der Lage sein soll, die gesamte Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika zu überschwemmen? - Aber eigentlich hatte er ja versprochen, den ganzen Sumpf in Washington weg zu pusten. - Ich wüsste, wie das geht… - Nicht weitersagen, so wie der manchmal drauf ist…





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