Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell November 2016




Mittwoch 23.11.2016

Aus gegebenem Anlass
Auch im Paradies wird geklaut, und zwar ganz geschickt


In letzter Zeit ist der Anlass leider öfter mal gegeben. - Es gibt einen gewissen Rückstau bei der Justiz. - Opfer, Diebe, Polizei, alles arbeitete Hand in Hand, aber dann entsteht ein, für uns Laien unverständliches Warteband, warum die allermeisten Kleinkriminellen schneller wieder auf der Straße sind, als Polizeiberichte geschrieben werden können. - Gut, das soll woanders genau so sein, tröstet aber kein Opfer und bringt auch kein geklautes Geld zurück. - In einer anderen Welt als der meinen, könnte man das einen nachhaltigen Kreislauf nennen, Opfer, Diebe und Polizei stellen ein ausgeglichenes Gleichgewicht dar, nur der "Putter" hat ein zu großes Handicap. Bis die Justiz mal jemanden "einlocht" hat ein und dieselbe Person bereits mehr Gäste besucht, als der Reiseleiter selbst. - Warum so zynisch? - Ganz einfach, da der Vertreter der Regierungsgewalt aus Madrid hier auf der Insel die Verantwortung an die Gäste und Hausbesitzer weiter delegiert, beginnt damit der Zynismus, denn das ist etwa genau so klug, wie das mit der Armlänge Abstand. - Faktisch kommt das einer Aufgabe des Gewaltmonopols gleich, und sorgt so weiterhin für wenig vertrauensvolle Grundeinstellung gegenüber unserer Justiz.

Vergleichen wir die Kriminalstatistiken La Palmas mit Mitteleuropa, dann könnte man meinen, wir seien dennoch und weiter ein Hort der Glückseligkeit. - Sind wir auch, aber trotzdem wird auch hier geklaut und eingebrochen und was beruhigt mich die Statistik, wenn gerade ich Teil dieser werde, wenn auch auf der Seite der Ausnahmen. - Ich habe bereits öfter mal darauf hingewiesen, wie man sich am besten schützen kann und das ist grundsätzlich ganz einfach. - In aller Regel haben es die Diebe fast ausschließlich auf Bargeld und Bankkarten abgesehen, auch weil in den allermeisten Fällen wir von Beschaffungskriminalität sprechen, es geht um schnelles Geld. - Diebesgut hier auf dem lokalen Markt abzusetzen ist schwer, und das Risiko geschnappt zu werden viel höher, als nur mit Bargeld in der Hand angetroffen zu werden. - Allerdings sind uns auch Fälle bekannt, in denen Bankkarten gestohlen wurden und ganz schnell danach Geld abgeholt wurde, wobei uns immer noch nicht klar ist, wie man Geld vom Automaten ohne PIN bekommt.

Meist bedienen sich die Diebe unserer Unachtsamkeit und nutzen oft nicht ganz verschlossene Fenster, oder hebeln geschickt und mit wenigen Griffen so eine Luke auf. - Die meisten Häuser sind keine Hochsicherheitstrakte und irgendwann greift das Spiel von Hoch- und Nachrüstung nicht mehr, auch weil eben die Delinquenten meist schneller lernen, als Hauseigentümer nachrüsten können. - Dabei ist es einfach, nicht Diebstahlsopfer zu werden, man hat sein Geld einfach bei sich. - Klingt zunächst zu simpel, funktioniert aber immer. - Nicht nur, wenn man auf eine Wanderung geht, ist es einem ohne Probleme zuzumuten, die, vielleicht auch mal über 1.000 Euro bei sich zu tragen, das wiegt nicht viel und kein Versteck in der Ferienwohnung ist so gut, dass ein "Chorizo" (so nennt man hier die Gauner) das nicht schon kennen würde. - Dabei habe ich immer persönlich einen besonderen Trick, gerade wenn ich mal verreise, dann habe ich den Großteil meines Geldes als "Röllchen" in der Hosentasche, so wie man das auch aus amerikanischen Filmen kennt. - (Make my trousers full again - heißt eine gerade dazu in den USA anlaufende Soap…) Da hat auch ein Taschendieb keine Chance, in die vorderen Hosentaschen kann keiner greifen, ohne dass man es merken würde und in der Gesäßtasche (Guter Deutscher, hinten, Rechtsträger) -- (Ich meine die Geldbörse!!!) sind die Ausweise und ein bisschen Taschengeld.

Aber auch wenn Sie am Haus sind, also glauben, alles unter Kontrolle zu haben, dann sollten Sie Ihr Geld dennoch bei sich tragen. - Es gibt hier ein paar Diebe, die sind Spezialisten im Beobachten und kennen halt die Umgebung ganz genau auf jeden Fall besser als Sie. - Die stehen hinter irgendwelchen Bäumen und warten geduldig den Moment ab, wenn die Gäste nach vollbrachter Wanderung wieder zu Hause sind und sich mit der Flasche Vega Norte auf die Terrasse setzen, oder den Grill anfachen, um den Tag gebührend abzuschütteln. - Dann hat man ja das Haus meist nicht verschlossen, sondern wägt sich in Sicherheit, aber genau diese Momente werden dann ausgenutzt und der, oder die Diebe, schleichen sich ins Haus und haben oft ganz schnellen Zugriff in die Handtasche, oder den noch geschnürten Rucksack. - Also, Geld bei sich tragen, es kommt keiner und haut Ihnen was über die Rübe, das geht bei uns ohne Gewalt ab, denn Heimlichkeit ist der beste Freund des Diebes.

Solch simple Dinge wie Geldgürtel oder Brustbeutel mögen wie Relikte aus der Interrail-Zeit erscheinen, taugen aber auch heute noch, das Motto, Geld am Mann, nicht in der Butterdose, kann urlaubsrettend sein. - Es gibt ja auch immer noch die Möglichkeit, Tresore zu nutzen, allerdings empfehle ich das aus Erfahrung auch nicht mehr, da die Diebe inzwischen ebenso in der Lage sind, diese Blechdosen ohne großen Aufwand zu knacken. - Es mag da bei den Tresoren Ausnahmen geben, ein paar kenne ich, die würden sogar in Fort Knox Eindruck schinden, aber im Regelfall sind die Tresore eine leichte Aufgabe für schwere Jungs. - Auch ich nutze im Urlaub nicht die Hoteltresore, ich verlasse mich auf das System "Röllchen" und so wurde mir noch nie etwas geklaut. - Geld und Karten immer bei sich tragen, das ist auf jeden Fall machbar und nicht zu viel verlangt. - Wer so viel hat, dass da ein physisches Problem entsteht, der kann bei der Caritas Erleichterung finden, oder Frans Familie weiterhelfen und wenn dann immer noch ein Problem besteht, die Dinge bei sich zu behalten, dann bin ich auch noch da. - Schließlich habe ich Kinder, bin Selbstständiger und glaube immer noch, dass ich irgendwann Rente bekomme…

Allerdings, wenn ich zu Hause die Geldbörse gleich neben der Küchentüre nach Feierabend hinknalle, dann muss ich mich nicht wundern und so war meine Börse auch schon zweimal verschwunden. - Natürlich glauben wir, bei uns zu Hause sicher zu sein und auch wir müssen uns immer wieder vergegenwärtigen, dass Diebe das Paradies anders definieren als wir. - Glücklicherweise werfen die "Amigos de lo ajeno" (die Freunde des Fremden) die ausgenommenen Geldbörsen meist noch ganz nah am Haus wieder weg, so dass einem oft der enorme Aufwand erspart bleibt, alle Papiere neu beantragen zu müssen. - Also die Regel ist, selbst wenn man am Haus ist, Türen und Fenster zu, oder noch besser, das Geld immer bei sich tragen. - Und wenn man weggeht, auf keinen Fall Geld im Haus lassen, nach meiner Auffassung auch nicht im Tresor, der bietet oft nur trügerische Sicherheit. - Wenn die Diebe dann oftmals erfolglos sind, weil sie einfach kein Geld vorfinden, dann greift das Floriansprinzip, Heiliger Sankt Florian, verschon´ mein Haus, zündt´ andere an. - Geld und Karten immer bei sich tragen, Ihre Urlaubstage kann man auf La Palma deutlich angenehmer gestalten, als die Stunden auf dem Polizeirevier, und so ganz unter uns, ich habe auch was anderes zu tun…





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