Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell November 2016




Freitag 04.11.2016
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 17,0 Grad

Tagessplitter
El Paso sollte sich in El Dino umbenennen


Elisabeth hat immer das letzte Wort und eine feuchte Aussprache. - So richtig viel hat sie uns aber nicht mehr zu sagen, ab Sonntag sollte das Thema dann wirklich erledigt sein. - Gestern war markantes Beispiel für einen Tag im Tief. Ohne Sonne und Wind, die Tageshöchsttemperatur lag nur um 2 Grad über der Mindesttemperatur. Scheint die Sonne nicht durch die Wolke, dann bewegt sich da gar nichts und so viel anders sieht das für Heute auch nicht aus. - Ab Montag dann wieder Hochdruck, das heißt trocken hier im Tal, Sonne, aber nachts dafür ein paar Grad kälter, als wärend Elisabeth nachts die Wolkendecke über einen hält. - Oben in den Bergen ist deutlich mehr Wasser gefallen, als hier bei uns in den Mittellagen, (Medianías) und dabei darf ich auch erneut darauf hinweisen, dass man bitte besonders bei Regen extrem vorsichtig auf den Straßen sein sollte. - Jetzt fallen auch noch die Kastanien herunter und bilden dann auf dem Asphalt eine weitere Schmierschicht, also Fuß vom Gas, einen Kaffee später, aber wirklich ankommen ist die Aufgabe und der Kaffee im Krankenhaus schmeckt überhaupt nicht…

Kurz vor der Einfahrt des neuen Tunnels auf der Westseite hat man im Jahr 2002 angefangen, eine interessante Skulptur aufzustellen, welche schließlich 2013 eingeweiht wurde. - Die Künstler Pereda de Castro und der leider bereits verstorbene Antonio Capote sind verantwortlich für den Krähenbaum, welcher in zeitlichem Zusammenhang mit dem neuen Cumbre-Tunnel steht. - Leider war der immer von El Paso aus durch die großen Verkehrsschilder in Sachen Tunnel nie richtig als Monument im Sinne von "mono" zu betrachten, auch Antonio beklagte sich darüber. - Moderne Kunst aus oxidierendem Metall, das war damals gerade In, und Spanien noch in der Melkphase des Goldenen Kalbes. Da stellte man vor jeder neuen Verkehrsinfrastruktur auch gleich noch ein bisschen Kunst mit in den Weg. - Die Skulptur wurde nur anfänglich diskutiert, und dann erst wieder im Jahr 2013, als starker Wind einen Teil des Werkes abriss und man sich dann genötigt sah, aus Sicherheitsgründen die Gesamtkonstruktion abzubauen. - Eigentlich wollte man das Ding schnell wieder zusammenbauen, stärker befestigen als vorher, denn nun auf einmal gab es herbe Kritik, wie man denn das Kunstwerk einfach so da herumliegen lassen könnte. - Auch die Liebe zur Kunst hat also was mit heilender Zeit zu tun. - Jetzt also, im November 2016 hat man erentu angefangen, den Krähenbaum zusammen zu setzen, auch wieder mitten im Regen, allerdings ohne Sturm und es bleibt, auch für Antonio zu hoffen, dass dieses Mal die Schweißnähte dem Flug der Krähe auch im Sturm angepasst werden.

Und jetzt bleiben wir in El Paso und kommen zum eigentlich Thema von heute und das sind die Bemühungen der Gruppe "Dinosol", den Supermarkt in El Paso, von uns allen weiter der "San Martín" genannt, für die kommenden Jahre zu rüsten. - Erst seit ein paar Monaten ist Dinosol der Eigentümer aller sechs Supermärkte der Gruppe San Martín hier auf der Insel geworden und anfänglich gestaltete man den erwarteten Umbau ein bisschen nach dem Verdacht, einfach nur überpinseln. - Seit mehr als einem Monat allerdings legt man dort in El Paso mehr als Hand an. Es wird gewerkelt, umgebaut, gehämmert und auch gelitten, wenn ich an die Angestellten denke, aber auf jeden Fall wird extrem viel investiert und darüber sollte man in El Paso mehr als dankbar sein. - Heute eröffnet in Los Llanos der Supermarkt "Tú Trébol", im Einkaufszentrum "Trocadero". - Das hatte man ja schon vor einer Weile erwartet, nun ist es also so weit. - Darüber hinaus soll Lidl nächstes Jahr eine Filiale in Los Llanos eröffnen und dann hat sich für 2018 auch noch der spanische Discounterkönig "Mercadona" angesagt. - Es wird also aufgerüstet in Sachen Lebensmittel und auch, wenn die Bevölkerung jetzt wieder ganz langsam wächst, der Kampf der Giganten Spar, Hiperdino, Lidl, Trébol und dann auch noch Mercadona wird irgendwann nicht nur bessere Preise und bessere Auswahl für die Kunden bringen, sondern auch mal Opfer fordern und durch Standortwahlen sogar Inselpolitik machen.

Die zentrale Bedeutung, welche der Supermarkt dort in El Paso für den Ort hat, die wird immer wieder betont. Aber gleichzeitig ist man sich wohl nicht in allen Ausmaßen bewusst, wie eng der wirtschaftliche Erfolg des innerstädtischen Lebens El Paso von diesem Supermarkt, seiner Magnetwirkung, und den Parkplätzen abhängt. - Der Entschluss der Gruppe Dinosol, auf El Paso zu setzen, anstatt auf die "Grüne Wiese", müsste eigentlich mit einem täglichen Dankgebet im Rathaus den Tag einläuten. Man kann nur hoffen, dass die jetzige Rathausbesetzung begriffen hat, dass El Paso auf Vieles verzichten kann, aber nicht auf den Supermarkt und noch weniger auf Parkplätze, wenn man in der zukünftigen Raumaufteilung der Insel noch Gewicht gegenüber Los Llanos geltend machen will. - Die mögliche Katastrophe, die Umgehungsstraße, schwebt ja immer noch wie ein Asphaltschwert über dem Ort, aber der jetzige, extrem aufwendige Umbau des Supermarktes, zur absoluten Nummer Eins der Lebensmittelmärkte auf der Insel, ist ein ganz wichtiger Abschnitt in der Stadtgeschichte El Pasos.

Nein, ich habe keine Aktien von Dinosol, aber ich erinnere mich noch an die Höhen und Tiefen El Pasos, als der Ort nach dem Wegzug der Tabakfabrik nach Trier in der absoluten Agonie angekommen war und dann der Supermarkt dem Ort neues Leben eingehaucht hat. - Da sind die nervigen Umbaumaßnahmen doch einfach in Kauf zu nehmen, noch dazu spürt das der Kunde vielleicht 10 Minuten, eben während des Einkaufs. Die Heldinnen sind die Angestellten, die das nun seit über einem Monat täglich mitmachen, dennoch aber ein Lächeln für die Kunden übrig haben und wohl diejenigen, die am besten verstehen, dass dieser Umbau auf jeden Fall was mit ihrer Zukunft zu tun hat. - Und eben auch mit El Paso, gar nicht auszudenken, wenn Dinosol sich entschlossen hätte, den jetzigen Standort aufzugeben, und nach "oben" neben die Shell gezogen wäre. Oder noch fataler für El Paso, ins Industriegebiet von Los Llanos, nachdem dort kein Asphalt gekocht werden darf.

Und noch eine kleine Geschichte, damit Sie wirklich wissen, wo wir hier eigentlich sind. - Es geht durch die Presse, unser einziger gewählter Inselrat der linken Podemos, Dailos Gonzales, sei aus einer Diskothek geworfen worden. - Gut, das ist mir in meinem Leben bereits zweimal passiert, aber aus völlig anderen Gründen. - Dailos hat in der Diskothek gelesen, im Stehen, ein Buch, und das muss wohl als störend empfunden worden sein, so hat man ihn schnell, aber auch ohne Gewalt nach draußen befördert. - Das ist natürlich kein Grund, jemanden rauszuschmeißen, weil er liest. - Vielleicht hat man ihn auch erkannt, als den "linken Fuzzi" oder wie man in Gutsherrenkreisen solche störenden Pickel wie uns nennt. Auf der anderen Seite, Dailos, was nimmst du ein Buch mit in die Diskothek? - Solche Szenen können auf La Palma passieren, oder in Grafenau, anderswo wirft man Menschen, die lesen können, nicht aus der Disko, aber anderswo nimmt wohl, außer Dailos und meiner Frau, auch niemand überall hin ein Buch mit.





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