Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell November 2016




Montag 07.11.2016
Höchsttemperatur heute 22,4 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Wirklich wirr und zusammenhanglos
Beim nächsten Plan wird alles besser


Das Wetter ist ja nun kein Thema mehr, zumindest für die kommenden Wochen, also können wir unser Hauptaugenmerk wieder auf die wirklich wichtigen Dinge richten. - Und schon schnappt die Falle zu, was ist denn wirklich wichtig? - Politisch gibt es auf der Insel nur grauen Alltag, der ungeliebte Pakt PSC/PSOE mit der Coalición Canaria bleibt weiter unangetastet, auch wenn auf der Ebene des Gobierno de Canarias die gleiche Koalition fast täglich von der Presse hinterfragt wird. - Aber das ist alles bereits ein bekanntes Spiel, dabei tut man niemandem wirklich weh, außer den Wählern vielleicht, die sich die Welt ganz anders vorgestellt hatten und hofften, dass doch mit ihrer Stimmen nun der Weltfrieden einkehren möchte. - Die großen Fragen hier momentan, in welche Richtung werkeln wir weiter, öffnen wir uns bedingungslos dem Tourismus, oder fahren wir weiter auf dem Erfolg der Nische, und wie bekommen wir endlich das dritte wirtschaftliche Bein auf den Boden, welches im Moment wohl in Sachen Hochtechnologie am nächsten scheint.

Allerdings werden die großen Fragen gar nicht diskutiert. Es werden eher Flügelschlachten ausgetragen und manch ein unbedachter Versuchsballon gestartet und wenn wir bedenken, dass eigentlich erst nach einer fruchtbaren Diskussion die gemeinsame Arbeit losgehen kann, dann wird das Stück Weg vor uns zum Erfolg dann doch ein ziemlich langer Weg. - Man soll ja eigentlich nicht zurückblicken, aber ich bin unheimlich dankbar für dieses Wort: Eigentlich. Da es jede Menge Brücken und Auswege baut, und so ist es mir wohl gestattet, einfach mal fünf Jahre zurück zu denken in Sachen Zukunft La Palmas und aus der Perspektive sähe das Heute deutlich dunkler aus. - Habe ich das nun vor fünf Jahren falsch oder zu pessimistisch gesehen? - Oder konnte keiner damit rechnen, dass humorlose Vollbartträger mit akuten Vorhautproblemen, (und damit meine ich nicht die Hipster) eine wahre Flüchtlingswelle an Urlaubern an unsere Küsten schwemmen? - Und das ist ja nur aus unserer Sicht etwas Positives und es wäre zwar wirklichkeitsnah, aber wohl eigentlich schon verwerflich, diesen Zustand bereits als Normalität darzustellen.

Eine, fast erschreckend logische Konsequenz aus den letzten fünf Jahren könnte so auch lauten: Es ist völlig, komplett, bis scheißegal, was wir planen oder anstreben, wir hängen so sehr von Veränderungen in der Außenwelt ab, welche wir sowieso nicht beeinflussen können. - Oder noch böser, wirft dann mal die geopolitische Situation nicht alles über den Haufen, dann kommt ein Gerichtsurteil und schiebt Pläne und Projekte in den Entsorgungskanal der Geschichte, noch bevor wir überhaupt an die Finanzierung gedacht haben. - Aber es ist gut gegangen bislang, vielleicht ist La Palma halt auch wie eine Katze, und fällt immer wieder auf die richtige Stelle. - Auf die Beine kann man ja bei einer Insel wohl irgendwie nicht sagen und gerade schießt mir das Bild ins Auge, La Palma läuft auf zwei kräftigen, aber komplett behaarten Beinen vor brünstigen Investoren davon. - Trägt dabei die Insel wie einen Rettungsring um den Bauch, aber ich kann das Gesicht nicht erkennen. - Nicht wie in den Dali Bildern, sondern eher wie Hans Huckebein, der aber ins Glück stolpert. Auch im Tourismus war das so. Je mehr wir planen und zu ordnen versuchen, um so mehr geht daneben, und am allerbesten ging es uns in Sachen Tourismus immer dann, wenn wir das einfach auf uns haben zukommen lassen. - Das entspricht auch eher unserem Vermögen, besser zu improvisieren, als zu planen, und vielleicht ist das ja sogar genetisch. - Irgendwas in der Endemie rebelliert ganz autochthon und komplett, wenn da was nach Strich und Faden, nach Punkt und Komma oder eben nach Plan und Projekt zu laufen hat. Ich werde nur so weit nicht sinken, das Ganze als Schöpfungsgeschichte zu betrachten, vielleicht eher als Erschöpfung. - Fräulein Gott ist auch ziemlich beschäftigt, mit der Erklärung Heiliger Kriege, Dogmen verfassen für Domspatzen und der Einweihung von Einkaufszentren. Sowieso, ich werde das Gefühl nicht los, dass auch der Vatikan bereits Leiharbeiter beschäftigt und der Franz nur ganz aus Versehen in diese Veranstaltung geraten ist und halt bei Drei als letzter im Beichtstuhl war. - Nur die Religionsführer werden nervös, wenn wir nicht mehr religiös sind, Einhörner und Nerds überleben das locker, der Liebe Gott auch, vor allem der liebe. Alle Anderen ebenso, aber über die Anderen macht sich ja sowieso niemand Gedanken. - Außer Donald Trump, der ist anders…

Was hat das nun wieder mit La Palma zu tun? - Nichts, eben wirklich wirr und zusammenhanglos und ein schlechtes Gewissen Ihnen gegenüber hätte ich nur, wenn Sie länger lesen müssten, als ich zum schreiben brauche. - Passiert aber eher selten, und diejenigen monieren dann, ich würde immer schreiben, früher sei alles besser gewesen… - Und mein Lieblingswitz zu dem Thema: Kommt ein Investor nach La Palma, um uns das Glück zu bringen und zieht jede Menge Pläne und Projekte aus dem Aktenkoffer… Und plötzlich regnet es noch mal, kurz und aus der falschen Richtung, denn die Wolken aus dem Osten, die regnen doch hier im Tal nicht ab. - Sagt man, aber Elisabeth was here, und da ist dann alles anders und auch wenn es nur anderthalb Millimeter waren. - Jetzt scheint wieder die Sonne, alles im Bereich der freien Farbwahl und wo sind wir morgen? - Einen Tag weiter.





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