Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell November 2016




Montag 21.11.2016

Aufbruch in Santa Cruz
Und her mit den langen Unterhosen


Am Freitag und Samstag noch 28 Grad und morgen dann wahrscheinlich 18 Grad als Höchsttemperatur und somit Schiesser-Alarm. - Der Strömungsfilm vom Nordatlantik der "MeteoGroup" zeigt das ganz wunderbar, wie unser Hoch plötzlich auch kalte Luft aus dem hohen Norden auffängt und mit in unseren Wetterkreisel einspeist. - Damit verabschiedet sich der laue November zunächst und macht Platz für angemessene Werte, und im Laufe der Woche kann es auch erneut auf der Westseite regnen. - Wohl nicht viel und wieder ist es der Norden und der Nordwesten, welche am meisten davon betroffen sind. - Freitag ist wahrscheinlich, aber nicht sicher, unser Hoch liefert sich wilde Spiele mit zwei Tiefs, eines nördlich und eines östlich, und die Kanaren liegen dabei meist gerade an den Grenzen. - Es kann aber auch früher bereits zu leichten Niederschlägen kommen, also immer noch Kleiderreserve im Rucksack bei den Wanderungen. - Nicht ihm und nicht ihr, würde der deutsche Hauptstädter wohl dazu sagen und deswegen wird es schwierig sein, mit Sicherheit Regen oder keinen anzukündigen. - Aber den Pullover und auch die langen Unterhosen nicht vergessen, zumindest die kommenden Tage werden frisch bis kalt, das mit dem Pullover und einer Jacke nehmen Sie bitte ernst, das mit den langen Unterhosen ist eine ebenso lange Geschichte und beginnt irgendwo vor fast 15 Jahren…

Aber wir wollten einen Ausflug in die Hauptstadt machen, ein Ausflug, der sich immer lohnt. Und eigentlich beginnt jeder Ausflug nach Santa Cruz, auch die virtuellen, wie jetzt, mit dem Hinweis, dass es wohl Parkplätze gibt. - Wer vom Süden kommt, und das machen fast alle, der kann sein Auto bereits an der langen Uferstraße abstellen, von wo aus man die Hafenmole bereits sieht. Oder man fährt weiter mitten in die Stadt, die Avenida del Puente hoch, und begibt sich dort ins Parkhaus, welches zwar tropfsteinhöhlenartig daherkommt, wohl aber so gut wie immer Platz bietet. - Das wäre geklärt, das Auto ist untergebracht und die allermeisten Besucher belassen es dabei, die unteren Regionen der Stadt zu erkunden. - Fußgängerzone, Plaza de España, ein Stückchen die Avenida del Puente hoch, aber nur so weit, bis die Schenkel zwicken, oder eben die Neubauten einen krassen Kontrast auf die eigentliche Suche nach historischem Charme bilden. - Selten gelangen die Gäste in den oberen Teil der Hauptstadt, und damit in den Ortsteil San Telmo. - Dabei entgeht diesen Besuchern nicht nur ein wunderbarer, und meist weniger gestellter Eindruck in Sachen historische Bauweise, als es in der Hauptbesuchermeile, der Fußgängerzone ist, welche vom Hafen und der Post eben bis über das Rathaus hinaus reicht.

Warum da kaum ein Besucher hinkommt, obwohl man die Oberstadt gut vom Süden aus her sehen kann, und von den Kreuzfahrtschiffen allemal? Das liegt an den wenigen Aufstiegsmöglichkeiten und sicher auch ein bisschen daran, dass man eben nach oben mehr anstrengenden Weg auf sich nehmen müsste, als gerade aus oder wenn es runter geht. - Allerdings entgeht dem Besucher einiges, neben dem Ausblick auch historische Gebäude, nette Plätze, kleine Cafés und eben eine Altstadt, deren Gesicht sich noch nicht für Kundenaugen bereitet hat. - Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, die vielen Geschäfte dort in Santa Cruz, welche auch den flüchtigen Besucher gerne bedienen, und dafür entsprechende Waren bereit halten, die sind wichtig und sorgen dafür, dass die Besucher von der Stadt nicht nur nehmen, sondern auch was dalassen, und als probates Tauschmittel dafür hat sich nun mal Geld herausgestellt. - Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass viele Stammgäste, oder auch Brezeldiebe, und sogar die als Residenten benannten, sich dauernd aufhaltenden Mitteleuropäer, einen anderen, neuen Blick der Stadt Santa Cruz erhaschen können, wenn sie denn mal in San Telmo die Dinge von oben betrachten.

Und das wird einfach werden in den kommenden Jahren, denn ein, schon länger diskutiertes Projekt geht nun an die Erfüllung. Es wird zwischen Post und dem "Gewerkschaftshochhaus" einen städtischen Fahrstuhl geben, welcher die geneigten Besucher von, ein bisschen mehr als Meereshöhe, eben nach San Telmo bringt. - Die Kreuzfahrer stolpern eigentlich sogar drauf und vielleicht bekommt so auch das Museum für Zeitgenössische Kunst ja mal einen Besucher oder zwei, denn auch diese, meist unangetastete Perle, wartet dort oben auf Bewunderer. - Die kommenden Tage soll der Bau bereits losgehen, also könnte der Fahrstuhl zusammen mit dem Stadtstrand im kommenden Jahr für noch mehr touristisches Blühen in der Hauptstadt sorgen, als es bislang bereits gibt. - Was diskutiert wird, ist der genannte Preis für den Fahrstuhl über 35 Höhenmeter, denn die Stadt Santa Cruz gibt an, der Fahrstuhl wird 400.000 Euro kosten. - Ich habe keine Ahnung, ob ein Außenfahrstuhl solcher Höhe so viel Geld kosten kann, aber die Frage, ob eben diese Steuergelder nicht besser in sozialen Diensten aufgehoben wären, die wird uns auch weiterhin ständig begleiten und das nicht nur, wenn es um den Fahrstuhl geht.

Wo wir gerade beim Geld sind, die Fahrt mit dem Aufzug wird wohl nicht kostenlos sein und wenn man da mit Augenmaß vorgeht, also nicht gleich unverschämt wird, dann ist das sicher kein Hindernis für die Besucher der Stadt. - Anders steht es da mit den Bewohnern der oberen Viertel, denn immer wieder kontert man aus der Stadtverwaltung auf den Vorwurf, man würde Geld für Touristenaufzüge ausgeben, aber wir hätten zu wenige Krankenwagen auf der Insel: Dieser Fahrstuhl wurde auch, oder sogar vorwiegend dafür erdacht, der überalterten Bevölkerung San Telmos den Aufstieg nach Hause zu erleichtern. - Auf jeden Fall kann ich den Cafés dort oben in San Telmo dringend anraten, sich schon mal um Personal zu bemühen. - Es gab darüber hinaus auch noch Pläne, das Rathaus der Stadt Santa Cruz in das Postgebäude zu verlegen und dabei auch ein Terrassenrestaurant auf dem klobigen Bau zu installieren. - Dazu sollte der Fahrstuhl etwa auf halber Höhe eine Haltestelle bekommen, aber von diesen Plänen haben wir nichts mehr gehört, seitdem die Stadtverwaltung nach Mai 2015 wieder mal eine neue politische Mischung erhalten hat. - Es wird also eher einen Express geben, von der Unterstadt, ohne weiteren Aufenthalt, in die Oberstadt, und mag es auch nur ein kleines Ausrufezeichen sein, es ist ein weiteres Stück touristische Infrastruktur, und daran arbeiten wir doch seit vielen Jahren.





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