Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell November 2016




Donnerstag 03.11.2016
Höchsttemperatur heute 19,5 Grad - niedrigste Temperatur 17,5 Grad

Es läuft wohl zu gut
Wer denkt denn noch an Hausaufgaben, wenn die Leute einem die Tür einrennen


Wenn die Elisabeth, nicht so Langeweile hät´… Ich habe Sie doch gewarnt, da draußen vor der Tür, weit im Norden, da hängt Elisabeth immer noch rum. - Draußen auf dem Meer kann man immer mal wieder Niederschlagszellen vorbeiziehen sehen, und ab und zu erwischt uns dabei auch ein bisschen Regen. - Man kann es eigentlich ganz gut abschätzen, ab wann man die Jacke überziehen muss. Außer natürlich, wir stecken in der Wolke, dann sieht man gar nichts mehr, nicht mal mehr das Nachbarhaus. - Zurück zu Elisabeth, die kann bis Montag noch unser Wetter beeinflussen und es kann wohl zu weiteren Niederschlägen auch im Aridanetal kommen. Der Wind ziemlich genau aus Westen, aber wohl gerade noch unter der Geschwindigkeiten, welche am Flughafen für Ärger sorgen könnten. - Am Sonntag vielleicht schon, am Montag dann wohl sicher, verabschieden wir Elisabeth dann endgültig, sie hat endlich den Ausgang nach Mitteleuropa gefunden, nachdem sie uns zwei Wochen lang in Atem gehalten hat. - Irgendwie werde ich sie vermissen.

Zwei Themen heute, wobei das eine ziemlich brennt und schlechte Laune macht, da nun eifrige Kollegen herausgefunden haben, dass auch dieses Jahr wieder ohne weiteren konkreten Schritt in Sachen Tierauffangstation unter öffentlicher Aufsicht vergehen wird. - Tausend Mal versprochen, die größte Unterschriftenliste, welche überhaupt mal auf der Insel herumgereicht wurde, noch vor change.org, dem Portal, welches auch Protest auf dem Töpfchen sitzend möglich macht, aber irgendwie ignoriert. - Das war vor gut 10 Jahren, weit über 10.000 Unterschriften, welche von dem, damals noch Inselpräsidenten José Luis Perestelo eine Lösung für ein deutliches Problem auf der Insel forderten, nämlich die Bereitschaft, endlich Verantwortung zu übernehmen für die ausgesetzten Hunde und Katzen auf der Insel. - Eigentlich ist das Sache der Gemeinden, aber auf La Palma gibt es deren 14 und es wäre töricht bis wohl kaum machbar, von allen 14 Gemeinden den Betrieb einer Auffangstation, von Tierheim will ich gar nicht erst sprechen, zu fordern. - Also muss man die übergeordnete Behörde dazu begeistern, das konnte man wohl erreichen, allerdings stellt sich das jetzt als Lippenbekenntnis heraus. Denn genau jener José Luis Perestelo ist wieder im Amt, nicht mehr als Presi, aber als Vize, und von der versprochenen Auffangstation ist außer einem Projekt und 25 zerknüllten Presseerklärungen nichts übrig.

In Tijarafe sollte und soll das entstehen. Zunächst vertröstete man uns damit, dass der Raumordnungsplan das noch nicht hergebe, eine der häufigsten Erklärungen für mangelnde Fähigkeiten oder Motivation. - Wobei man natürlich immer, und sicher nicht nur einen Grund finden kann, warum eigentlich gar nichts möglich ist auf unserer Insel, zumindest nicht, wenn bestimmte Kreise daran nicht mitverdienen können. - Mein Gott, was habe ich heute wieder schlechte Laune… - Jetzt heißt es, man hätte sich mit den Eigentümern noch nicht über den Ankauf des Geländes einigen können und aus den berühmten, wie berüchtigten gut informierten Kreisen vernimmt man auch, dass man noch nicht einmal verhandelt hätte mit den Leuten, welchen die Grundstücke gehören. - Man schiebt die dafür vorhergesehenen Mittel also aus dem Haushalt dieses Jahres weiter nach vorne und bitte, 50.000 Euro waren für 2015 vorgesehen, 20.000 für 2016 und ich komme einfach nicht umhin, die alte Inselregierung zu vermissen. Diese komische "Groko" aus PSC/PSOE und den lokalen Kräften der Partido Popular. - Die hatten deutlich mehr Interesse an der Angelegenheit, als die jetzige Koalition, aus PSC/PSOE und Coalición Canaria, welche wohl diese Auffangstation nicht als Priorität dieser Legislaturperiode empfinden.

Das ist eben das Problem, es läuft zu gut. Darum will keiner mehr seine Hausaufgaben machen und die Arbeit mit ausgesetzten Hunden und verwilderten Katzen, die überlässt man einigen Gruppen an privaten Helfern und schießt fürs gute Gewissen ein bisschen Geld hinein. - Erdogan, Assad und alle weiteren Chaoten, welche eben gerade dafür sorgen, dass man so gerne und gut bei uns Urlaub macht, die werden nicht immerzu als Kanarenwerbeikonen, gratis für uns, Dienst machen. Dann müssen wir wieder mit eigenen Fähigkeiten im internationalen Touristikwettbewerb bestehen und beweisen, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben. - Dazu gehört natürlich auch, dass man öffentliche Verantwortung für das Schicksal von Tieren übernimmt, welchen die Begegnung mit Menschen auf die eine oder andere Art nicht gut getan hat. - Nicht als Ausgleich für privates Engagement, das kann keiner ersetzen, aber als verantwortliches Gremium, welches sich nicht wegducken kann, vor uns allen bekannten und sichtbaren Problemen.

Jemand der glaubt, seine Hausaufgaben gemacht zu haben, der sitzt in Puntagorda und freut sich darüber, dass seine Gemeinde unter Hawaiiständen das große 30 Meter Teleskop bekommt. - Unter Umständen, weil es noch nicht klar ist, ob das Monsterobservatorium nicht doch in Hawaii gebaut werden kann, aber man kämpft dort noch um die Genehmigungen. - La Palma ist hier der Plan B, darüber habe ich ausführlich bereits berichtet, aber die Gegenfrage wohl noch nicht ausreichend behandelt, wie sieht das eigentlich mit unseren Genehmigungen im Fall des Falles aus. - Es droht ja, wie überall hier auf der Insel, für Pläne und Projekte eine Überprüfung vor der Justiz. - Auf der einen Seite verzeichnen wir eine große planerische Unsicherheit, auf der anderen Seite überraschende juristische Entscheidungen, welche viele Projekte aber Entwicklungen auf der Insel komplett lahm gelegt haben. - Ob das nun gut ist oder nicht, das werden wir wohl in einer großen Rückschau vielleicht ab dem Jahr 2040 machen können, ich werde bis dahin allerdings mindestens schon ein Auge zudrücken, also müssen wir eine Bewertung noch außen vor lassen.

Wie steht es denn aber nun mit unseren Papieren in Sachen Genehmigung dieses riesigen Observatoriums, denn der Betreiber will das auch von uns wissen, und wer uns so ein bisschen kennt, der bekommt jetzt Angst. - Nicht aber in Puntagorda, dort zieht man den Zauberartikel 47 aus der Schublade und ist sonnigen Gemüts, mit diesem Artikel kann uns überhaupt nichts passieren, der mache alles möglich. - Genauer gesagt ist das Artikel 47 des Decreto Legislativo 1/2000, de 8 de Mayo und der besagt, dass Cabildos und Gobierno de Canarias, falls notwendig und gewünscht, sämtliche Auflagen und Vorschriften in Sachen Raumordnung und Landschaftsschutz aufheben können. - Gesehen bei Berlusconi, ratifiziert von Erdogan, erträumt von Franz Josef Strauss: "El Consejo de Gobierno de la Comunidad Autónoma podrá suspender motivadamente la vigencia de cualquier instrumento de ordenación para su revisión o modificación, en todo o parte, tanto de su contenido como de su ámbito territorial." - Das steht da wirklich so, allerdings lässt sich natürlich die Frage stellen, ob denn ein Grund dafür besteht, alle anderen Reglungen außer Kraft zu setzen. - Es handelt sich dabei um eine Art Ausnahmezustand der Raumordnung, und man wagte es ja nicht, zumindest seitens der Coalición Canaria, diesen Artikel bereits in Sachen Heilige Quelle anzuwenden, welche ja mit weltlichen Mitteln gegen robuster Planungsnot steht. - Wie gesagt, ich bin ein strikter Befürworter der Aufstellung weiterer Observatorien auf dem Roque de Los Muchachos, da es im Gesamtkomplex Hochtechnologie auf La Palma eine wirtschaftliche Zukunftsoption für die Insel darstellt. - Ob wir allerdings unsere Hausaufgaben dafür gemacht haben, oder uns auf Überraschungsmoment aus der Zauberkiste der Gesetzesbiege verlassen müssen, das wird sich bald zeigen.





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