Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell November 2016




Samstag 05.11.2016
Höchsttemperatur heute 19,7 Grad - niedrigste Temperatur 16,2 Grad

Aus der Sphäre locken
Der mit der Welt, dem Bio und dem Reservat


14 Jahre und kein bisschen müde. - Weltbiosphärenreservat La Palma, das gibt es jetzt seit 14 Jahren und wer erwartet hat, dass wir inzwischen alle unseren Toyota wieder gegen einen Esel getauscht haben, der hat sich in der Tür geirrt. - Es ist halt auch nicht wirklich gelungen, das Wort Weltbiosphärenreservat. Man legt viel zu viel hinein, die Biosphäre hat nämlich nicht viel mit Bio im Sinne von Ökologie zu tun, das Reservat nichts mit schützenswerten Ethnien, oder sonst was und die Welt, na ja, weil halt die weltweite Organisation UNESCO das Ganze irgendwie zusammen hält. - Was wir dabei halt immer falsch interpretieren ist, und ich bin dabei, wir glauben, es gäbe eine genau festgelegte Ordnung, was man denn zu machen und besonders zu lassen hätte als Reservat der Weltbiosphäre. Aber das ist nur rudimentär so, wie Völlers Frisur halt, alles geht, man muss sich nur beobachten lassen, aufschreiben, und es gibt Geld dafür.

Also eigentlich für´n Arsch? - Kommt immer darauf an, für welchen… - Nein, so weit sollten wir natürlich auch nicht gehen, aber eben vor dem Schimpfen auch die Regeln der UNESCO durchlesen, (verständlich bei Wiki) und dann wird der weitere Sinn schon klar. - Aber eben sehr weit weg, sehr wenig greifbar, fast kryptisch und schon ein bisschen unnahbar in der Allwetterforderung nach Nachhaltigkeit. - Das wissen wir ja, dass im inflationären Gebrauch der Vokabel Nachhaltigkeit meist mehr Hinterhalt und Populismus steckt, als in der sozialen Agenda der FDP. Aber schlimmer als Klimaprotokolle und Gutmenschuntersuchungsausschüsse ist das sicherlich auch nicht. - Unter Ausschluss der Öffentlichkeit finden die allermeisten Aktivitäten des Konsortiums der Weltbiosphäre La Palma statt und daran ist weniger die kaum progressive Werbung seitens des Konsortiums schuld, sondern meist unsere Ignoranz gegenüber solchen Aktionen. Da diese für uns den Zusammenhang und den Hintergrund rund um das Weltbiosphärenreservat eben meist nicht hergeben. - Das ist ein bisschen so, wie mit der Bürgerbeteiligung. - Jeder will sie, aber wenn man dann ruft, also den Bürger, sich an der Arbeit zu beteiligen, dann ist Fußball, Kneipe oder Lebenskrise, also kommt so gut wie keiner, um sich zu beteiligen. - Dabei bietet das Konsortium sogar eine ganze Reihe an interessanten Aktionen und Projekten, manche derart biosphärenfremd, dass man fast schon Spaß daran haben könnte.

Richtig daneben lagen wir allerdings nur in Sachen Werbung, als man Produkte der Insel mit einem Siegel versehen wollte, eben aus Werbezwecken. - Das ist natürlich möglich, wollte man auch vermarkten. Man musste auch bezahlen dafür, an das Konsortium, und die Auflagen besagten halt, dass das Produkt von hier sein muss, traditionell, und auch hier verarbeitet. - Allerdings kann jeder sagen oder schreiben, aus dem Weltbiosphärenreservat La Palma, nur was jetzt daran besonders toll, gut oder herausragend sein soll, das muss sich natürlich jeder fragen, der Sinn und Hintergrund eines Biosphärenreservats kennt. - Da liegt auch der Knackpunkt meiner Kritik, wir haben das Einbeziehen der gesamten Insel ins Netz der Weltbiosphärenreservate im Jahr 2002 als ewig währende Auszeichnung betrachtet. Als weitere Plakette an der Stalltür, weil wir ein solch hübsches Eiland sind, mit drolligen und eigensinnigen Einwohnern, die natürlich immer das machen, was sie im Sinne haben. - Man könnte sich dabei auch ein bisschen an die Vokabel Reservat klammern, keiner kann raus, oder fliehen, und alle gucken von außen zu. - Bei einer Insel ist das ja auch wirklich so, ohne nasse Füße oder Flugticket kommt man einfach nicht weiter…

Dabei ist es eine Aufgabe, die Einbeziehung unserer gesamten Inselfläche in das weltweite Netz, und keine Auszeichnung, auf der man sich ausruhen kann und schon gar keine Werbefläche, um damit die Tourismusindustrie zu beflügeln. - Die Kritik an der UNESCO dabei kommt auch, es wird zwar immer wieder in gewissen Abständen überprüft, ob wir den Regeln entsprechen, aber diese Regeln sind lausige Papiertigerkrallen und nicht mal Ausrufezeichen. - Leider hält die Politik die Sache Weltbiosphäre auch nur für eine gut bezahlte Parallelwelt und liegt dabei leider gar nicht so weit ab vom Schuss. Selbst Autobahnen durchs Weltbiosphärenreservat sind möglich, genau so wie die Biosphärenclubklause am 18. Loch des Golfreservats. - Immer viele schöne Worte, man spricht von technisch-wissenschaftlichen Kenntnissen und traditioneller Weisheit, und hinten raus kommt jede Menge Nachhaltigkeit. Was Schöneres als ein Weltbiosphärenreservat kann es eigentlich gar nicht geben, auch wenn wir nicht den geringsten Schimmer haben, was das denn eigentlich bedeutet. - Wenn einem so viel Schönes wird beschert, das ist schon eine Bionade wert, mindestens!

Und Elisabeth wird noch zur besten Freundin des Landmannes, in der vergangenen Nacht 19 Millimeter, damit sind wir für das Aridanetal doch schon ganz zufrieden. - Der Inselgast kann auch ganz gut damit leben, weil immer wieder zwischendurch die Sonne rauskommt und die Temperaturen dann doch wieder in Richtung Kanarenprofil steuert, als 20 Grad im November. - Tagsüber zunächst bestes Sonnenwetter, dann ein kleines Gewitter am Nachmittag und erneut Niederschläge, aber nicht sehr viele. - Dennoch ist es auf der Straße von Puerto Naos nach El Remo und auch zwischen El Paso und Fuencaliente erneut zu Überspülungen und Geröllablagerungen gekommen. - Die Arbeiter der betreffenden Gemeinden und auch des Cabildo Insular haben jedoch die Straßen bereits wieder gereinigt. Heute noch, vielleicht auch noch kommende Nacht, dann sollte eigentlich die treue Elisabeth sich ganz von uns verabschieden und einem neuen Zyklus Hochdruck über dem Nordatlantik Platz machen. - Also kommt wieder "unser Wetter" mit Wind aus Nordost, und tagsüber steigenden Temperaturen.





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