Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell November 2016




Donnerstag 17.11.2016
Höchsttemperatur heute 26,5 Grad - niedrigste Temperatur 17,4 Grad

Dass mir Weihnachten auch ja alles bunt ist
Los Llanos bereitet sich auf den Geldsegen vor


Eigentlich habe ich den Weihnachtseinkauf ganz schnell erledigt dieses Jahr. - Bei Amabonz habe ich eine 16 Meter Yacht geordert und ein mit Swarovski-Kristallen besetztes 5er Cabrio. Also Kinkerlitzchen für die Töchter, und für meine Frau, das Dr. Oetker Schulkochbuch. - Ihre Empörung hört man bis hier her! - Allerdings die Premium-Ausgabe, bei der auf Seite Fünf mehrere knackige Sizilianer herausspringen und sofort mit dem Gemüse-Schnippeln beginnen. - Sollte ich widererwarten diesen Tag überleben, könnte ich ja Anfang nächster Woche noch mal versuchen, auch was für mich zu besorgen. - Für mich kaufe ich ja nichts aus den Katalogen, auch weil Post, Zoll und das Gobierno de Canarias irgendwie beschlossen haben, das Wort Versandhandel hätte was mit versanden zu tun. - Ob das wirklich so ist, also lobbybestückter Protektionismus den lokalen Einzelhandel stärken soll, ich weiß es nicht. Aber der Satz: "Im Moment bearbeiten wir keine Postsendungen aus dem nicht EU-Ausland" vom Postzollamt auf Tenerife, den mir ein Kollege gezeigt hat, nachdem der versuchte, sich einen Wackelkopf-Donald für die Hutablage seines Dodge-Charger zu bestellen, der Satz könnte solche Vermutungen unterstützen.

Ab hier verspreche ich nun vier Kapitel angemessene Ernsthaftigkeit und ich war gestern wirklich unterwegs, Weihnachtseinkäufe zu machen. - Dazu fahren Leute vom Land, also die aus El Paso, natürlich in die Metropole und seit dem dort das wunderbare System der "Blauen Zone" sogar für mich und meinen Toyota das vorwärts Einparken möglich gemacht hat, drohe ich dieser Metropole sogar mit zukünftig häufigeren Besuchen. - Und in Sachen "Blaue Zone" gibt es sogar Neuigkeiten, zukünftig kann man knapp über 2 Stunden in der Kurzparkzone bleiben, für 1,50 Euro und damit können sicherlich dann auch Frauen genügend Zeit finden für den Einkauf und ich für einen Abstecher zur Chauvikasse. - In der Tat, meine Töchter hatten das bemängelt, bislang war die Höchstparkdauer eine Stunde und das würde einem nicht genügend Zeit geben, die erworbenen Kostbarkeiten auch noch angemessen beim Kaffee den wissbegierigen Jagdbegleiterinnen zu präsentieren.

Allerdings fürchte ich, diese neue Reglung in Sachen Kurzparkzone könnte dem Parkhaus in Los Llanos weitere Schläge versetzen, denn ich gebe zu, seitdem die Blaue Zone mir das Abstellen meines Autos für eben Einkauf und Erledigung immer ermöglicht, was nimmer eine Stunde dauert, habe ich das Parkhaus nicht mehr aufgesucht. - Der Parkhausbetreiber hat ja ohnehin noch Ärger mit dem Rathaus, da er weiterhin noch die Lizenzgebühren schuldig ist, seit der Eröffnung im Jahr 2009 sogar. - Allerdings kontert der Betreiber immer mit dem Hinweis, man würde ihm zu viele Stellplätze berechnen, denn im Projekt tauchten mehr Plätze auf, als in der Realität vorhanden sind, da strukturelle Maßnahmen eine Änderung des Projektes notwendig gemacht hatten. - Also zunächst will der Betreiber korrigierte Rechnungen sehen, dann erst bezahlen und ich finde es immer noch bemerkenswert, wie man jemandem einen Stellplatz unterstellen kann. - Keine Ahnung, wie das mal endet, aber der Betreiber gehört nicht der Dummbeutelfraktion an und wird sich schon überlegt haben, wie man mit der Gemeinde so lange schussert, bis die Rechnungen endlich passen.

Aber Los Llanos bereitet sich vor, überall verfallen die Händler in hektischen Vor-Vorweihnachtszeitstress. Noch blöken zwar die als Santa Graus verkleideten Helferlein nicht ihre fatale Kakophonie von Hohoho, aber die Händler sind bereits im Tunnel. - Die Ware muss ja herangeschafft werden, die Dekoration ebenso, das Personal ist noch nicht geschliffen und die Konkurrenz scheint wieder einmal bereits viel weiter zu sein, als man selbst. - Und dann hatte man sich ja eigengeistig noch in den Stress versetzt, dieses Weihnachtsgeschäft muss das beste seit der Krise werden. - Wobei mir da immer wieder auffällt, man spricht immer von Vorkrisen-, aber nicht der Nachkrisenzeit, sondern sagt, seit der Krise. - Das bedeutet, offiziell im Sprachgebrauch der Bürger, wie auch der Presse, ist die Krise noch nicht offiziell beendet, wir befinden uns also noch nicht in der Nachkrisenzeit, sondern in einem Zeitraum, seit der Krise. - Vielleich sind die Reichsbürger ja ähnlich drauf mit Begriffsvergewaltigungen, und vielleicht gibt es ja hier auch irgendwann einen Staatsdeppenverein der Krisenbürger, die keine Steuern mehr bezahlen wollen, weil es keinen offiziellen Krisenbeilegungsvertrag gibt. - Wobei, keine Steuern bezahlen, vielleicht sind die doch gar nicht so blöd, wie sich das zunächst anhört…

Gehen wir zurück in das vorweihnachtliche Los Llanos. - Die Weihnachtsdeko wird nun gerade aufgebaut, ist aber noch nicht erleuchtet. - Das fehlte gerade noch, jetzt, Mitte November bereits die Figuren auf dem Schlitten beleuchten, und das bei 26 Grad, das würde die viele Opposition im Rathaus noch mehr zum Kochen bringen. Wo es doch eh schon Ärger damit gab, dass man so viel Geld für Weihnachtsdekoration ausgeben will. Ganz schräg beäugelt wird von den angestammten Läden natürlich das neue, und auf La Palma bislang einzige Einkaufszentrum "Centro Comercial Trocadero". - In der Tat sind auf der Insel bislang alle Versuche, ein Einkaufszentrum a la "Passage", auch den geneigten palmerischen Kunden anzutun, kläglich gescheitert. - Waren wir noch nicht weit genug, oder die Planer der Tempel der Einkaufslust nicht ausreichend professionell, auch uns Landeiern endlich den Konsum in Hochdruckweise zu präsentieren. - Macht sich gut, das Einkaufszentrum, auch mit Namen aus der internationalen Franchise-Szene und eben Parkplätzen. - Zwar ist das Ding immer noch nicht über die, sagen und schätzen wir mal 65% Auslastung der Ladengeschäfte hinaus, aber schon könnte man das als erfolgreichen Versuch geltend machen. - Was einem allerdings passieren kann im Moment in Los Llanos, das wäre der vorzeitige Kundenerguss. - Die Händler sind noch so mit sich und all den Vorbereitungen beschäftigt, damit das Weihnachtsgeschäft reibungslos verläuft, dass man jetzt plötzlich auftauchende Kunden eher als Störung betrachtet. - Nein, dieses oder jenes kommt erst noch, ich solle doch in zwei Wochen noch mal nachfragen. - Wie gut, dass sich diese Leute auf die Post, den Zoll und unsere Dickfelligkeit verlassen können.





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