Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Oktober 2016




Sonntag 23.10.2016
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,5 Grad

Ein Niederschlag nach dem anderen Schlechte Presse, Webcam kaputt…


Aber es regnet, fast so, wie wir das wollen. - Zumindest für den ersten Regen des Jahres. Langsam, nachhaltig, keine Gefahr für irgendwelche Erdrutsche und das Ding, also dieses kleine, aber nachhaltige Tief, wird wohl noch die ganze Woche da nördlich der Kanaren seine Kreise drehen. - Touristisch ist das natürlich nicht so kribbelnd, aber zwischendurch lockert es immer wieder auf und wir werden auch viele Stunden des Sonnenschein haben die kommenden Tage. Aber eben auch immer wieder Regen, sogar auf der Westseite. - Positiv fällt auf, dass wir kaum Wind haben, also auch keine Probleme am Flughafen zu erwarten sind. - Gegen Nachmittag frischte der Wind ab und zu mal auf, aber nur kurz. - Es kann zwar auch zu temporären Beeinträchtigungen am Flughafen kommen, bei zu starkem Regen, weil dann die nötige Sicht fehlt, aber auch das scheint momentan nicht wahrscheinlich. - Die kommenden Tage soll der Wind zunehmen, aber eben meist aus Nordwest wehen, und daher kaum spürbar für den Flughafen, da eben das gesamte Inselmassiv sich nun dem Wind entgegenstellt. - Sollte der Wind im weiteren Verlauf der Woche weiter auf West oder Südwest drehen, dann könnte das anders sein. Allerdings muss das im Norden stehende Tief nicht mit einem Hoch kämpfen, und so bleiben die Windgeschwindigkeiten rund um die Insel eher gering.

Am Regen kann es auch liegen, warum unsere Webcam nun das erste Mal seit gut 10 Jahren streikt. - Die Gute, von Mobotix, noch aus den Zeiten als Georg Stach für seine Druckerei hier auf seiner Lieblingsinsel Kameras aufstellte. - Wir hatten zwar vorher schon eine kleine Kamera, die allererste Webcam La Palmas, glaube ich, seit 2002, aber die war kein Vergleich zu den heutigen Qualitäten. - Warum unsere Kamera nun seit gestern Abend schweigt, noch weiß ich es nicht und man kommt auch gar nicht so einfach an das Ding heran, haben wir das doch erhaben über unserem Dächern installiert, um eben über die elektrische Leitung vor unserem Haus zu kommen. - Auch regnet es, und darüber hinaus habe ich ehrlich gesagt auch gar keine Lust jetzt, hinaus in den Regen zu gehen und Fehler an Geräten zu suchen, von denen ich eh keine Ahnung habe. - Ich kann also nicht genau sagen, wann das Ding wieder läuft, vielleicht ist ja auch nur das Kabel von palmerischen Springmäusen angeknabbert worden, aber auch das muss man erst besorgen und neu verlegen. - Bis dahin bietet ja der Max Deffner über seine Seite eine derartige Fülle an Webcams auf der Insel, dass man den gewohnten Blick über das Aridanetal mal ein paar Tage verschmerzen können wird.

Ein anderer Niederschlag drischt immer wieder auf die gleiche Wunde der Insel ein. - Wir, also La Palma, sind kein pauschalurlaubtaugliches Reiseziel, die Gäste suchen mehr als nur Landschaft und bewerten unsere Insel daher schlechter als die anderen Kanareninseln. - Ganz pauschal mal behauptet, das stimmt. - So pauschal, wie man eben im Pauschalurlaub zunächst die touristische Infrastruktur des Hotelbetriebes und der Region abklopft. - In dem Vergleich sind wir sicher hinten dran, selbst unsere Nachbarinsel La Gomera hat zumindest einen Golfplatz, aber auch Kaiser und König, (Olsen und Curbelo) und wir sind halt immer für die Großen zu klein, und für die Kleinen zu groß, und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. - Wir konnten und können schlecht mit den Konkurrenten auf dem Markt des Pauschaltourismus mithalten und mal so ganz unter uns, wollen wir das eigentlich überhaupt?

Wer uns das wiederholt, und leider meist nicht von der lokalen Presse hinterfragt, so schlechte Noten ausstellt, das soll die Universität La Laguna auf Tenerife sein, also doch eigentlich mit allem Wissen gewaschen. - Aber man muss halt ein bisschen genauer hinsehen. Universität ist da schon drin, aber bei der "Cátedra de Turismo CajaCanarias - Ashotel - Universidad de La Laguna" handelt es sich, wie der Namen bereits vermuten lässt, um ein vom Hotelverband "Ashotel" und der ehemaligen Sparkasse der Kanaren gesponserte Lobbyistenkiste. - Solche Verbindungen (Universitäten, Industrie oder Zweckverbände) sind mindestens legal und auch häufig, allerdings sollte man eben dann die Ergebnisse und Ergüsse entsprechend werten. - Da kommt La Palma grausam schlecht weg, allerdings müssen wir eben hinterfragen, nach welche Kriterien wird denn gefragt und wer könnte eventuelles Interesse daran haben, solche Ergebnisse in eine, für sich verwertbare Richtung zu lenken. Cui bono, falls man gerade ein Beispiel dafür braucht.

Aber auch das ist erlaubt, warum soll zum Beispiel VW eine Arbeit in Auftrag geben, in der untersucht wird, ob denn das Fahrrad gegenüber dem Auto nicht doch ökologische Vorteile hätte? - Es kommt auf uns an, diese Ergebnisse zu interpretieren und vorsichtig zu bewerten und hilfreich wäre dazu natürlich, auch der entsprechende Hinweis in der Presse, wer denn da eigentlich was feststellt. - Nachdem La Palma bereits im Sommer als zu billig, weil zu schlecht beurteilt wurde, wobei man hier ausschließlich den Hotelsektor meinte, aber das nicht sagte, kommt jetzt der nächste Hammer: La Palma sei auch noch das Ziel der Kanaren, mit der geringsten Wiederholerrate. - Nur 35% würden wiederkommen wollen, und das sei ganze 10 Prozentpunkte unter dem Kanarendurchschnitt. - Hoppla, nach 24 Jahren im Tourismus kenne ich ganz andere Zahlen, weit über die Hälfte aller unserer Gäste, wahrscheinlich sogar an die dreiviertel der Gesamtzahl heran waren bereits früher auf der Insel, und ganz viele davon haben bereits mehrfach La Palma besucht, und die wollen sogar wiederkommen.

Wie kommen wir dann plötzlich zu solchen Zahlen, die von der "Cátedra" saugen sich die Zahlen ja nicht aus den Fingern, oder lügen gar. Aber sie fragen halt ein bestimmtes Publikum. Wir haben ja mitbekommen, dass viele neue Gäste seit nunmehr fast einem Jahr die Insel besuchen und dabei fast ausschließ den Hotelsektor bemühen. - Den immer erhofften Aufschwung im Tourismus auf unserer Insel haben wir aber leider nicht der unermüdlichen Arbeit unserer Verbände und Politik zu verdanken, sondern bekannten geopolitischen Umständen, und so kommt es im Moment dazu, dass touristische Parallelwelten auf der Insel existieren. - Das ist nicht schlimm, überhaupt nicht, aber wer eben Menschen fragt, welche La Palma überhaupt nicht kennen, sondern ein Paket Sonnen- und Strandgarantie mit Einkaufsbummel an kilometerweisen Strandpromenaden wollte, und nur zufällig dabei auf La Palma gekommen ist, der weiß das eben für den kommenden Urlaub besser, und wird nach Gran Canaria fliegen, oder eben wieder in die Türkei oder Ägypten.

Uns fehle touristische Infrastruktur und Abwechslung im Unterhaltungsangebot, und das unterschreibe ich völlig, komplett und radikal. - Die Frage dabei ist einfach, sollen wir uns denn auf Gäste spezialisieren, die neben Landschaft und noch unbearbeiteter gesellschaftlicher Strukturen bespaßt und unterhalten werden müssen, um dann erst zufrieden zu sein, damit sie auch wiederkommen wollen? - Da kommt eine wunderbare Vokabel wieder, welche wir fast bereits verarbeitet hatten, der kollektive Freizeitpark. - La Palma ist halt einfach kein solcher, sondern eine Insel mit Ecken, Kanten, sonderbaren Figuren und manchmal sogar Regen, Schnee und Blitzen. - Und der Sand ist schwarz, die Kellner sprechen hervorragend Spanisch, Prada und Gucci haben La Palma noch nicht gefunden und wer Golf auf La Palma spielen will, der hat ganz plötzlich mehr als nur ein Handicap. - Die Ergebnisse der Untersuchung sollten uns alle nicht wundern, das wissen wir schon lange, nur eben fragen wir uns oft, warum wir denn die fremde Uniform anziehen sollen? Das können andere besser und billiger, wo wir doch nur ein temporärer Ersatz für touristische Destinationen sind, welche gerade mit sich selbst, und weniger mit ihren Gästen beschäftigt sind.

Unsere Gäste, also die nach La Palma fliegen, weil sie Land, Leute und Konturen suchen, und nicht ein Paket auf irgendeiner Kanareninsel buchen, und eben nach Ausstattung und Preis die Insel wählen, die vermissen weniger die touristische Infrastruktur als stringente Hinwendung zu eigenen Stärken, Fähigkeiten aber auch Erfordernissen. - Warum man also solche Arbeiten und Umfragen überhaupt macht, wo uns das doch eigentlich alles klar ist? - Man möchte Druck ausüben, die Investoren des breiten touristischen Sektors wollen politische Unterstützung dabei, uns fit zu machen, für ---- ja, was denn eigentlich? - Wer uns mit Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote vergleicht, der hat sein Gofio nicht gegessen, oder hat vielleicht nur eigenes Interesse daran, diese Insel auch für seine Art von Geschäften dienstbar zu machen. - Aber keine Sorge liebe Investoren, die Politiker, die habt ihr doch längst überzeugt, das wäre eigentlich gar nicht nötig, sich da weiter ins Zeug zu legen. Allerdings lässt La Palma und sein, zugegebenermaßen nicht wirklich globalkompatibles Stammpersonal, nicht alle wunderbaren Hochglanzträume einfach so geschehen. - La Palma war noch nie massentauglich, und wird es wohl auch nie werden, sondern immer eine ganz besondere Insel, für ganz besondere Menschen bleiben.







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