Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Oktober 2016




Samstag 08.10.2016
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Wirr und zusammenhanglos
Zwischen Steuerabrechnung und Katzendramen


Alle drei Monate der gleiche Frust. Steuerabrechnung, und eigentlich könnte man den ganzen Kram locker an einem Nachmittag erledigen, wenn man halt die ganzen Zahlen und Belege parat hätte. - Da unser Verdienst aber in manchen Fällen aus Provisionen besteht, welche sich aus den Umsätzen Anderer ergeben, muss ich immer abwarten, fordern, anrufen, mahnen oder besuchen, bis ich endlich die ganzen Zahlen zusammen habe. - Die andere Seite, das mit den Belegen, ist gar noch idiotischer, aber autoidiotischer. - Man könnte das eigentlich immer gleich machen, jede Rechnung sofort in einen Ordner, mit Datum, Belegnummer, Kostenziffer und wer pfiffig ist, der malt dann auch gleich noch farbig die Mehrwertsteuer, hier I.G.I.C. an, damit man die nicht immer wieder suchen muss. - Es gibt aber auch die andere Methode, ich glaube, wir sind nun deutlich über 20 Jahre in der Selbstständigkeit und so alt sieht auch die Kiste aus, in welche die ganzen Rechnungen verschwinden. - Und es ist ja nicht so, dass da nur die Rechnungen dieses Quartals liegen, sondern eben noch Lieferscheine, Kopien, alte Rechnungen, die man nie gewagt hat abzusetzen und solche, über die man mal mit dem Steuerberater sprechen wollte, irgendwann im vergangenen Jahrtausend. - Allerdings hat mein Steuerberater zu mir gesagt, falls ich dran denken würde, ihm die Kiste alle drei Monate einfach hinzustellen, dann würde er mir eine solch robuste Rechnung präsentieren, dass mich die anderen Belege nur noch ganz peripher irgendwo Punkt, Punkt, Punkt. - Immer, wenn ich dann diese Kiste hervorkrame, welche unter dem Schreibtisch steht, dann nimmt die Restfamilie gewissen Abstand, zumindest an den Wochenenden, denn dann bekomme ich Pds, das Prädeklarationssyndrom.

Die Restfamilie besteht ja im Moment "nur" noch aus sieben plus einer Katze und meiner Frau. Den Katzen geht das ziemlich an der Zirbeldrüse vorbei, meiner Frau eigentlich auch, aber wie groß muss ein Haus denn nun sein, dass man genügend Abstand halten kann, wenn ein Zausel Pds bekommt. - Aber kommende Woche ist das eh wieder vorbei, der Kram muss ein paar Tage vor dem 20. beim Steuerberater sein, denn nur zugelassene Steuerberater dürfen die Mehrwertsteuer deklarieren und dann kommt ja Ende nächster Woche auch noch die ältere Tochter zu Besuch. - Rechtzeitig zum Pds, dann Postdeklarationssyndrom, und dann ist alles wieder gut, auch wenn die Brut nur ein paar Tage kommt, das Auto abholen, welches wir hier geparkt haben, während sie in Wien gearbeitet hat. - Aber auch, wenn es nur ein paar Tage sind, Brutbesuch ist besser als jeder Drachenrückflugtag, schon schreibt meine Frau wieder Einkaufszettel in der Länge, die noch nicht einmal ein Weihnachtsmann als Wunschzettel gesehen hat, und dann beginnt das, was ich immer das "Nestputzen" nenne. Bereits Tage vor dem Eintreffen des Nachwuchses wird das Zimmer poliert, hergerichtet, an der Bettwäsche gezupft, überlegt, ob man nicht doch neue Wäschen kaufen sollte, die alte könnten dann wir benutzen und so weiter. - Das könnte man auch Pds nennen, Präbrutbesuchssyndrom, allerdings hat dabei meine Frau meist allerbeste Laune und ein offenes Gemüt wie Geldbörse. - Mal sehen, wie das kommende Woche wird, wenn alle Pds zusammenkommen und ich nur hoffen kann, dass nicht noch andere Syndrome, mit P beginnend mitspielen wollen.

Und es zeichnet sich ab, kommendes Wochenende könnte das erste Tief unser Archipel streifen und Regen bringen auf die West- und Südseiten. - So ganz raus ist das noch nicht, aber die allermeisten Wetterstationen und Rechenzentren bestätigen das schon, ab Freitag kommender Woche könnte Regen kommen. - Anschließend mit starkem Wind aus Süd, Südwest und da kommen nun gleich wieder die Befürchtungen, bei solchen Windrichtungen könnte es dann auch ab dem kommenden Wochenende zu Problemen auf unserem Flughafen kommen. - Das muss ich unbedingt unserem Kind noch sagen, nicht erst am Wochenende nach La Palma fliegen, sondern spätestens am Donnerstag, damit wir da keine Überraschung erleben. - Aber das könnte Klasse werden, wenn es dann regnet, dann will die Tochter auch gar nicht aus dem Haus, dann haben wir die hier bei uns und gehen ihr sicher bereits nach anderthalb Tagen wieder auf den Geist.

Ein bisschen Sorgen allerdings machen uns drei unserer siebeneinhalb Katzen. - Einhalb, weil "Dickkopf" sich seit Monaten angeschlichen hat und fast bereits Teil unserer Meute ist. - Ein komplett schwarzer Kater, mit einem enormen Kopf, allerdings lässt der Kerl sich überhaupt nicht anfassen oder gar fangen, wegen eventueller Elementarteilcheneliminierung, er kann aber auch keinen weitern Schaden anrichten, da eben unsere Damen sämtlich sterilisiert sind. - Aber unsere Damen, zumindest drei davon tragen erneut Revierstreitigkeiten aus und die kleine Luffy, mit dem abgeknickten Schwanzende, welche die letzte ist, die zu uns gestoßen war, die hat sich nun mit der Altchefin Lucky angelegt. - Natürlich geht es um die Hackordnung, aber vordergründig um den Platz auf den neuen Gartenstühlen, und auch nur auf einem davon. - Inzwischen hat Luffy sich den Platz erkämpft, erstritten, ersessen, erpinkelt, oder wie auch immer, und Lucky und Mia weigern sich absolut, nur einen halben Meter weiter auf die anderen Stühle mit genau dem gleichen Kissen auszuweichen. - Klar, das ist eben nicht DER Platz um den es geht, und schon gibt es Spuren im Büro, welche aussagen, hier fühlt sich eine Katze nicht ernst genug genommen. - Sie wissen schon, das Häufchen, welches dann Elend für die menschliche Putzkolonne bedeutet, und ich weiß ganz genau, welche der Katzen das ist. Nämlich Lucky und werde die wohl mit ins Globuligebet einschließen müssen, wenn Elke wieder auf der Insel weilt und die Kügelchen an ihre Belegschaft verteilt.

Lucky aber streitet sich nicht laut mit Luffy, sondern macht eben dieses Mal auf beleidigte Katzenwurst und Mia hofft wohl daraus zu profitieren, denn sie war oder ist, zwischenzeitlich in der Rangordnung der kastrierten Damen vom Grill auf den letzten Platz gerutscht. - Die drei Kerle interessiert das überhaupt nicht, was die felinen Amazonen da an Ringelpiez veranstalten, aber unsereins, also in dem Fall die Gutmenschen, die müssen immer mal wieder aufspringen um einen eskalierenden Streit schlichten zu wollen, oder eben wischen gehen danach. - Wobei die Katzen uns da foppen, und das nicht schlecht. - Da hört man Jammer, also den von Katzen, springt auf uns rennt raus, wohlmöglich noch mit Taschenlampe und Wasserspray, weil man meint, fremde Hunde hätten sich vielleicht auf das Terrain gewagt und unsere Schutzbefohlenen angegriffen. Aber es ist bloß die eigene Schar, welche wieder mal Menschenerschrecken gespielt hat und im Schein der Taschenlampen sich dann wieder gemütlich das Fell leckt. - Ich sehe ja nicht mehr so gut, wenn Dinge ganz nahe sind, dafür kann ich sehen, ob der Falke im Flug eine männliche oder weibliche Eidechse gefangen hat. Zumindest sehen alle um mich herum schlecht genug, um mir nicht zu widersprechen, und ich könnte wetten, dass ich da öfter mal beim Fellschlecken der Katzen den Gabrielschen Zeigefinger ausgestreckt gesehen habe. - Na ja, schwören möchte ich das nicht, darauf wetten aber schon, und irgendwie kommt es mir vor, als wäre der Katzentanz nach Affenmanier unserer felinen Damenschar alles nur Show. Sie wollen damit einfach nur ausdrücken, wo unser Platz, also der meiner Frau und mir, in der Hackordnung ist.






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