Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Oktober 2016




Donnerstag 13.10.2016
Höchsttemperatur heute 26,2 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Kommt der Regen?
Und weitere Inseleien rund ums Wetter


Drei Tiefdruckgebiete tummeln sich um den Rest des Azorenhochs auf dem Nordatlantik, und das schwächste Tief davon, das wird uns wohl am Wochenende erwischen. - Es kommt alles später als vorhergesagt, Samstagabend, Sonntag und Montag sind jetzt die drei Tage, an denen La Palma im feuchten, und noch mehr windigen Einfluss des ersten Tiefs dieses Winter steht. - Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, es ist das erste Tief seit etwa einem Jahr, nimmt man mal den meteorologischen Unfall, mit den verwunderlichen Niederschlägen im Mai aus dem Rennen. - Ob es wirklich spürbar regnet bei uns auf der Insel, das ist ganz schwer genau vorherzusagen, das Tief ist nicht wirklich groß und ausdauernd, ganz anders als das fette Ding, welches da im Nordwesten des Atlantiks nach Osten zieht. - Auf der Grafik der Agencia Estatal de Meteorología sieht man da deutlich den schwarzen Fleck, aber wir sind nicht neidisch darauf, solche Starkregen sind meist viel zerstörerischer als nutzbringend, denn auf steilen Inseln, wie es die unsere nun mal ist, verwandelt sich jeder Tropfen Regen zu viel sofort in einem Sturzbach.

Ob es bei uns regnet, das liegt ganz einfach am Glück oder Pech, dass nun genau diese oder jene Zelle über unsere Insel jagt, oder eben nicht. - Wir hatten das im vergangenen Jahr mehrfach sogar, dass bei uns auf La Palma kaum Niederschläge gefallen sind, auf El Hierro oder Tenerife aber wohl. Alles Nachbarn, nicht nur im Geiste, wo dann extrem viel Regen niedergegangen ist. - Die schlimmste Variante wäre dann eben, eine richtig satte Niederschlagszelle lässt sich von unserer abrupten Orografie einfangen, also vom Berg daran hindern, dass sie weiterziehen kann und regnet dann stundenlang über einer Region ab. - Das gab es auch bei uns auf La Palma schon, allerdings ist das lange her. Aber die Schluchten zeugen noch davon, selbst hier im Aridanetal. Man denke nur an den Barranco Tenisca, der von Riachuelo hinab bis nach Puerto de Tazacorte reicht, der wurde nicht von Menschen Hand gebaut, sondern vom ablaufenden Regenwasser. - Heute allerdings fürchtet man eher die Trockenheit, manche sprechen bereits von den Auswirkungen des Klimawandels und dass wir uns auch hier auf den Insel auf deutlich anderes Klima, und damit langfristig auch auf andere Vegetation einstellen müssen. - Allerdings sind zwei trockene Winter hintereinander auch noch kein Klimawandel, sondern die Wiederholung häufig stattfindender Zufälle beim Wetter und wir haben ja beobachten können, dass der Passat dieses Jahr noch stabiler war, als in anderen Jahren und damit Wasser zumindest auf die Ostseite gebracht hat.

Der Wind ist der andere Faktor, und hier fürchten sich die Bananenbauern und die Fluggesellschaften gleichfalls. Der Wind, wenn er zu stark bläst und dann auch noch aus Richtungen, die eigentlich nicht unsere sind, kann zu derben Schäden führen. - Es gibt zwar den, etwas frechen Spruch, einem Bananenbauern kann nichts besseres passieren als Sturmschäden. Da er ja durch die "Agroseguros" versichert ist, aber es ist ein mühsamer Weg aus einer demolierten Bananenfinca wieder ein gut produzierendes Feld zu machen, also wünschen wir das niemandem. - Auch hoffen wir, dass der Wind, welchen wir am Sonntag und Montag mit bis zu 25 Knoten aus Südwest erwarten, immer wieder genügen Atem holen lässt, damit die Flugzeuge auf unserem Flughafen landen und dann auch wieder starten können. - 25 Knoten scheint zunächst nicht so viel, allerdings kann sich diese Windgeschwindigkeit vervielfachen, wenn der Wind aus Westen kommend über die Cumbre Vieja gepresst, dann als unberechenbarer Fallwind im Osten die Landebahn unseres Flughafens quert. - Ab Dienstag sieht es dann wieder nach Entwarnung aus, zwischen den drei Tiefs versucht sich das nun abgetauchte Azorenhoch wieder zu berappeln und will kommenden Woche erneut die Regie auf dem Nordatlantik übernehmen.

Ein weitere Thema beim Durchzug von Tiefdruckgebieten sind die Gewitter, welche bei uns auf der Insel nur im Winter auftreten. - Das wäre ja noch schöner, im Sommer Gewitter, dann würde unser Wald nur noch brennen. - Gewitter sind extrem selten bei uns, auch wegen der fehlenden Landmasse, aber im Rahmen eines solchen Tiefs kann es durchaus auch zu Gewittern kommen. - Da wir so selten dieses Wetterphänomen haben, sind wir nicht wirklich sonderlich gut darauf vorbereitet und so gilt es auch hier ein paar Hinweise anzubringen. - Sobald der erste Blitz am Horizont erscheint, oder der erste Donner den Bello hinters Sofa treibt, alle empfindlichen Elektrogeräte komplett vom Netz nehmen. - Nicht einfach nur ausschalten, trauen Sie auch keinen so genannten Überspannungsschutzschaltern vom Chinesen, sondern trennen Sie Computer, Router und alles Elektrische, was Ihnen lieb ist, auch physisch vom Stromnetz und auch von der Telefonleitung. - Die allermeisten Versorgungsleitungen laufen bei uns überirdisch, wie Ihnen sicher aufgefallen ist, und das führt immer wieder zu deutlichen Schäden an Elektrogeräten, wenn der Blitz die Stromzufuhr ganz plötzlich enorm steigert...

Darüber hinaus kommt als Kollateralärgernis noch hinzu, hat der Blitz in einer Region hier eingeschlagen, und vielleicht 25 Router und Netzteile aufgeraucht, dann gibt es ein paar Tage lang auf der Insel keine entsprechenden Ersatzteile und man muss noch länger warten. - Auch kann es nicht verkehrt sein, die Batterien in der Taschenlampe zu überprüfen, und Streichhölzer und ein paar Kerzen im Haus zu haben, denn auch unser geliebter Monopolist der elektrischen Stromversorgung lässt sich hin und wieder von Gewittern beeindrucken. - Das ist zwar besser geworden, meist dauern diese Ausfälle nicht mehr tagelang, aber wenn es gerade beim Essen kochen passiert und man kein Gas hat, dann wäre der Wienerwald eine gute Idee, aber irgendwie zu weit. - Übrigens dürfen auch Inselgäste in Ferienhäusern den Stecker ziehen, sollte es Gewitter geben Für Router und digitale Fernsehempfänger in Ferienhäusern gilt das gleiche, wie in Privathäusern, es krepelt nie ein einziges solches Gerät ab, sondern immer gleicht im Dutzenden rund um den Blitzeinschlag, und bis man dann Ersatz erhält, das kann dauern.

Anreisende Gäste, die unter Umständen am Sonntag oder Monat auf La Palma nicht landen können, die werden von den Fluggesellschaften dann auf einer anderen Insel untergebracht. Dann erst nach La Palma weitergeschickt, wenn das Wetter sich wieder beruhigt hat. - Das klappt meist professionell gut, man macht das ja schließlich nicht das erste Mal. - Gäste, die hier auf La Palma sind, und nicht zurückfliegen können, da ja unter Umständen die Maschine nicht auf dem Flughafen unserer Insel hat landen können, die werden dann hier auf der Insel untergebracht und dann eben zurückgeflogen, wenn die entsprechenden Maschinen auf der Insel landen konnten. - Manchmal werden die Gäste auch mit der Fähre gebracht, das bedeutet dann Nachtschichten, und ich will Ihnen keineswegs Angst machen, oder die Insel vermiesen, aber das gehört halt auch einfach mit dazu, wenn man eine kleine Insel mitten im Atlantik besuchen will. - Für die Fluggesellschaften, und wer noch im Tourismus hier arbeitet, ist das immer ein recht teures und anstrengendes Szenario. Wir wissen ganz genau, dass manch eine Fluggesellschaft uns auch nicht so gerne anfliegt, weil eben solcher Schabernack mit Scherwinden und Übernachtungen auf anderen Inseln drohen kann. - Meist ist das aber schnell wieder vergessen und so mächtig sieht dieses Tief nun auch wieder nicht aus, dass gleich alle schwarzen Energien, welche ich im Text genannt habe, auch zutreffen müssen. - Ich wollte es einfach, so wie jedes Jahr, nur kurz mal erwähnt haben.

Endlich Bob, niemand hat das so verdient wie du!

May your heart always be joyful
And may your song always be sung
May you stay…







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