Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Oktober 2016




Montag 10.10.2016
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,8 Grad

Warten auf den Regen
Und noch eine Ehrung für Fran


Heute wird Francisco Santana postum auf Gran Canaria die Verdienstmedaille für Zivilschutz verliehen und die Familie ist dazu auf die große Insel gereist. - Eine nahe Bekannte meinte, wenn die zu Lebzeiten ein bisschen mehr auf Fran gehört hätten, in Sachen Brandschutz und Vorsorge, dann bräuchten die ihm heute keine Medaille und schon gar nicht postum überreichen. - (Die Zeitung Canarias7 hat ein kleines Video der Verleihung gebracht, man sieht Nani die Medaille entgegennehmen und vier der Kinder rechts in der ersten Reihe.) - Mit "die" sind verwaltungstechnisch und politische Kräfte gemeint, mit denen sich Fran durchaus robust während seiner Zeit als leitender Umweltagent auf La Palma auseinandergesetzt hat. - Man mag das Verleihen der Medaille und die viele Anerkennung so auch nicht nur als Ehrung erklären, sondern auch als Hinweis darauf, man hätte seine Botschaft verstanden und vielleicht auch ein kleines bisschen als Bitte um Entschuldigung. - Für die Familie bedeutet das natürlich auch immer wieder, heraus aus dem Alltag. Auf der anderen Seite ergibt sich so eine gute Gelegenheit, die Brut wieder mal ganz nahe zu haben, denn der Alltag bedeutet eben auch, die Kinder studieren bis auf den Jüngsten, allesamt außerhalb der Insel.

Wir haben fleißig weiter unsere Hausaufgaben gemacht, 33.400 Euro rund können sich mehr als sehen lassen und dabei fällt uns nun auf, wie wenig Spezialisten es gibt, die sich in Sachen Spenden und Schenkungen auskennen, gerade mal so, als wäre das nicht Alltag. - Scheint es auch nicht zu sein, mit "von der Steuer absetzen" kennt sich jeder Berater aus, aber wie Gutmenschensummen nun an die Familie fließen, eben ohne viele Steuern zu bezahlen, aber auch alles transparent wie auch völlig legal zu gestalten, darüber weiß so gut wie niemand Bescheid. - Das Thema Stiftung wurde ziemlich schnell wieder abgehakt, da fallen auch Steuern an, in dem Moment, wenn das gesammelte Geld an die Stiftung geht und darüber hinaus wäre das ein riesiger Verwaltungsapparat, um ein paar Rechnungen der Kinder zu bezahlen. - Auch würde eine solche Organisation deutlich in den geschützten Alltag der Kinder eingreifen, und es könnte gar das Gefühl aufkommen, hier würde jemand überwacht, was denn nun bezahlt wird, und was nicht. - Nun scheint die nächste flotte Möglichkeit das "Stipendium" zu sein, hier werden keine Steuern fällig, allerdings stehen ein paar Rückfragen noch aus. - Zum Beispiel geht es um Obergrenzen, ob Nachweispflichten für die Verwendung bestehen, Auszahlung einmalig, jährlich oder monatlich, und ob sich private und öffentliche Stipendien "beißen". - Mitte der Woche erfahren wir da mehr und fast drängt sich der Verdacht auf, Geld sammeln für einen, ohne Frage deutlich guten Zweck, scheint fast einfacher zu sein, als dieses Geld dann an die Leute zu bekommen. - Sie werden weiter von mir auf dem Laufenden gehalten, auch wenn ich jetzt den fixen Montag als "Frantag" verabschiede.

Wir machen aber dennoch weiter heute im Thema und da beschäftigen wir uns mit dem Wetter, und den eventuellen Folgen des Feuers Anfang August dieses Jahres. - Auf dem Nordatlantik übernehmen gerade zwei freche Tiefdruckgebiete die Oberhand und weichen den bislang fast "alternativlosen" Hochdruck auf. - Zunächst bedeutet das für das Kanarische Archipel ein Dasein im meteorologischen Niemandsland. Zum Wochenende hin erwarten wir allerdings den Einfluss eines Tiefdruckgebietes und damit möglicherweise den ersten Regen dieses Winters. - Es ist ja eine klare Regenschuld noch offen, zwei sehr trockene Winter wollen ausgeglichen werden, aber der kanarische Siebenschläfertag, der Oktoberneumond, der hat kein Wasser prophezeit. - Vielleicht hat der Nordatlantik ja dennoch ein Einsehen mit uns und schenkt uns zum Wochenende hin Regen, wobei die meisten Prognosen eher mehr Wind als Regen ergeben.

Der erste Regen des Winters soll auch nicht gewaltig und schon gar nicht als Starkregen ausfallen. Zart und sacht sollen die ersten Tropfen die Erde langsam öffnen, damit weitere Niederschläge aufgenommen werden können und nicht gleich die Oberfläche versiegelt und das ganze Wasser ungenutzt in den Atlantik rauscht. - In dem Zusammenhang studieren wir die Vorhersagen gerne, also nicht viel Wasser, wobei aufgrund unserer abrupten Orografie auch ganz lokale Ereignisse gegen mehrheitliche errechnete Prognosen entstehen können. - Ich darf erinnern, die Arbeiten zum Schutz vor Erosion an den betroffenen Brandgebieten, die haben gerade erst begonnen und werden sicherlich nicht vor dem ersten Regen abgeschlossen sein. Also brauchen wir die Mithilfe des Wetters, um nicht wieder wie im Winter 2009/2010 von den Spätfolgen des Feuers geohrfeigt zu werden. - Aber Wind, meist aus Südwest wird unisono von allen Stationen vorausgesagt, und Wind ist die schlechteste Variante überhaupt, denn Wind nutzt niemandem, schon gar nicht aus dem Westen.

Das wissen die meisten La Palma Interessierten, bei solcher Windrichtung kann es zu unkontrollierbaren Fallwinden am Flughafen kommen, wenn eben die Winde beim Überqueren der Insel in Düsen gezwungen werden, und dann vom Westen kommend auf der Ostseite als Fallwinde die Berge wieder hinab sausen. - Das, was wir fast das ganze Jahr über als "Brisa", also Fallwinde im Aridanetal kennen, wenn der stetige Passat über den Wind- und Wolkenpass Cumbre Nueva gepresst wird, das passiert umgekehrt bei Westwind auf der Ostseite. - Diese Fallwinde erreichen dann schon mal locker die dreifache Geschwindigkeit der ankommenden Winde, und darüber hinaus sind eben diese Böen weder stabil, noch ausreichend vorhersehbar. - Das führt an solchen Tagen dann zu Einschränkungen am Flughafen, da dieser bei Windrichtungen West und Südwest in der Zone der Fallwinde vom Westen kommend liegt. - Das muss nicht heißen, dass am kommenden Wochenende nicht geflogen werden kann, es gibt immer wieder Zeiten in denen Flugverkehr möglich ist, aber La Palma sorgt eben durch seine steil aufragende Position und plötzliches Hindernis für die vom Meer kommenden Winde für einige Aufregung. - Wenig Regen, viel Wind, eigentlich brauchen wir das umgekehrt, aber die Dinge laufen eben nicht immer so, wie wir uns das gerne so vorstellen wollen.






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