Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell September 2016




Mittwoch 14.09.2016
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Presse
Was da so geschrieben steht


Eine durchaus positive Meldung kommt da in Sachen Pflanzenschutz über uns. - Uns sind in diesem Fall die großen Kanareninseln, denn man hat dort laut unserem Direktor für Landwirtschaft des Gobierno de Canarias, den Rhynchophorus ferrugineus von den Insel vertrieben. - Hier nennt man den Rüsselkäfer "Picudo rojo" und dieses Tier hat in vielen Teilen der Welt, in denen es große Ansammlungen von Palmen gibt, Angst und Schrecken ausgelöst. - Seit dem Jahr 2005 ist das Tier auch auf den Kanaren aufgetaucht, als unentdeckte Beigabe importierter Palmen aus Nordafrika. - Auf La Palma soll der "Picudo rojo" niemals aufgetreten sein, was allerdings von einigen Biologen der Insel selbst bestritten wird. - Allerdings gibt es noch einen zweiten Schädling, den man ebenso "Picudo rojo" nennt, und auch Palmen befällt, der aber viel kleiner ist und auf den Namen Diocalandra frumenti hört. - Den gibt es offiziell auch bei uns auf La Palma, allerdings ganz vereinzelt im Süden der Insel, aber ebenso durch importierte Palmen eingewandert. Wenn das die AFD hört, wieder kleine, rote Störer mit Migrationshintergrund… Wobei ich ja ein großer, roter Störer bin, aber sicher keine Palmen anbohre…

Auf den anderen Inseln kam es beim Versuch den Rüsselkäfer zu bekämpfen immer wieder zu robust diskutierten Aktionen, bei denen viele Palmen gefällt werden mussten. Bei uns auf La Palma kam es zu keiner massenhaften Ausbreitung, weder des einen, noch des anderen Käfers, auch wenn man in den Jahren 2006 bis 2010 sogar ein Verbot erließ, welches das "Rasieren" der Palmen verbot. - Aus ästhetischen Gründen scheiden viele "Gartler" nicht nur die vertrockneten Wedel ab, sondern schälen auch den Blattansatz vom Stamm. - Das sieht dann schöner aus, soll aber dem kleinen Käfer eine einfachere Angriffsfläche für seine bohrende Tätigkeit geboten haben. - Gratulation an den Landwirtschaftsrat des Gobierno de Canarias, nach über zehn Jahren Arbeit einen sehr bedrohlichen Schädling abgewehrt. - Wenn das wirklich so zutrifft, dann Chapeau, es bleiben nur noch ein paar weitere hundert Schädlinge übrig…Mehr über beide Rüsselkäfer vom Gobierno de Canarias mit Karten und Statistiken gibt es unter folgendem Link: http://www.picudorojocanarias.es/index.php/situacictual-mainmenu-111.html

Schilda liegt oft gleich hinter der nächsten Kurve. - Das gilt wohl für alle Kontinente, auch für unseren. - So tauchte bei Barlovento in einer Kurve plötzlich eine sechsstöckige Treppe aus Metall auf, welche von der Straßenoberfläche hinauf wohl zu einem Wanderweg führt. - Diese Treppe steht da ziemlich unorthodox in der Ablaufrinne des Straßengrabens befestigt und als verwirrte Verkehrsteilnehmer Bilder davon an die Presse und weiter an das Cabildo Insular sandten, zeigte man sich dort unwissend. Niemand konnte sich so recht vorstellen, was denn diese Treppe da soll und wer das beauftragt hätte. - Heute weiß man ein bisschen mehr, diese Treppe wurde im Laufe des Ausbaus der Nordumfahrung der LP1 Höhe Barlovento aufgestellt und Bauherr ist für den Ausbau der Strecke ja das Gobierno de Canarias. - Dort angerufen beschied man unserem Inselrat für Infrastruktur, der so gar keinen Rat mit der Treppe hatte, dass doch wohl die Gemeinde Barlovento darüber Bescheid wissen müsste und sowieso deren Bürgermeister.

Der weiß allerdings auch nichts davon, sagt er zumindest. Andre behaupten, der wüsste es ganz genau, man hätte lediglich vor Jahren bei Baubeginn mal beschlossen, manche Wanderwege und "Caminos Reales", welche durch den Ausbau der Hauptverkehrsstraße plötzlich abgeschnitten waren, durch behelfsmäßige Stege und Wege wieder erreichbar zu machen. - Immerhin, das Ding kostet über 60.000 Euro und wurde in einer Schmiede in Los Sauces zusammengebastelt und stellt laut unserem Inselrat für Verkehr die "Antithese der Verkehrssicherheit" dar und muss nach seiner Auffassung so schnell wie möglich entfernt werden. - Ich liebe solche Wortschöpfungen, wie deren Schöpfer, und endlich haben wir wieder ein Skandälchen, wir hatten doch schon fast angefangen, uns mit ernsthaften Themen zu beschäftigen. - Wie immer ist Maikel Chacón von www.eltime.es mit Bild und Schrift als erster in Schilda und lässt uns da mitschmunzeln. - Interessant wird es dann aber heraus zu bekommen, wer das Ding nun wirklich in Auftrag gegeben hat. - Insgesamt gilt der, über viele Jahre verspätete Ausbau der LP1 zwischen Puntallana und Barlovento als Schildbürgerstreich ersten Kalibers mit Gesamtkunstwerkcharakter hier auf der Insel und soll inzwischen über 70 Millionen Euro gekostet haben. Ein Mehrfaches des ursprünglich geforderten Betrags.

Ja, ernsthafte Themen. - Da war dann noch das Gesetz 6/2002 und davon die Änderung der Artikel vier sowie acht und wie daraus 33 Hotels und 5 Golfplätze für La Palma werden sollen. - Das ist natürlich Quatsch, so viele Hotels werden das niemals, aber es soll einiges möglich gemacht werden. - Man nennt es das Gesetz der "Grünen Inseln", denn es geht um La Palma, La Gomera und El Hierro und diese Gesetzesänderung will Rechtssicherheit für Investoren bieten, welche auf den drei Inseln touristische Vorhaben durchziehen wollen. - Bislang scheiterten viele Investitionen nicht nur an der geringen Nachfrage, sondern eben auch an Auflagen und Gesetzen, welche es schier unmöglich für die Hoteliers und andere Investoren machten, auf einer der drei Inseln ihr Geld auch lukrativ anzubringen. - Jetzt hofft man ja im Rausch des vom "Arabischen Frühlings" angeregten "Kanarischen Sommers" mit der Gesetzesänderung, schnell nach mehr Betten und touristischer Infrastruktur rufen zu können, da Reiseveranstalter händeringend mehr Kapazitäten für ihr Geschäft suchen. - Das trifft sich gut, da machen wir ein neues Gesetz draus und in den Änderungen beschreibt man neue Abstände zukünftiger Beherbergungsanlagen und Mindestgrößen der Grundstücke pro Bett. - Auch gibt es Änderungen in den Abständen zu Naturschutzgebieten und Urbanisationen und so will man mehr Rechtssicherheit schaffen und Investoren anlocken.

Politik und Gewerbeverbände der Insel applaudieren und in der Tat haben wir bislang so ziemlich alle Investoren vertrieben. - Gut, die meiste Arbeit dabei hat die flaue Konjunktur in Sachen "Zielgebietsstruktur unseres Inselchens" erledigt, da andere Destinationen deutlich mehr Profit mit geringerem Risiko versprachen. - Aber so ziemlich alle Despoten der Regionen rund ums Mittelmeer und einige eifrige Weltpolizisten, arbeiten inzwischen für den inneren Kern der kanarischen Tourismusindustrie und plötzlich werden vorletzte Fürze im Universum (also wir, El Hierro ist dann der Letzte, liebe Barbara…) zu verwertbarer Grundmasse für shareholderorientierte Global Players. - Viele Gruppen, meist ökologisch orientierte, aber auch Parteien und Verbände haben bereits angekündigt, gegen die Änderung des Gesetzes 6/2002 gerichtlich angehen zu wollen. Es sind zumeist die gleichen Gruppen, welche auch ein kanarisches Bodengesetz ablehnen, das "Ley del Suelo Canaria" mit dem man eben auch einseitige Hinwendung gesetzlicher Auflagen im Sinne der Investoren vermutet. - Das ist zu befürchten, auf der anderen Seite verhindert das zu strikte Gesetz auf den kleinen Inseln selbst die Ansiedlung des nachhaltigen Tourismus der Blue Economy, oder Regulierung des bereits vorhandenen, und so bleibt zu fürchten, dass einige vorsichtige wie richtige Ansätze im Strudel zu großer Erwartungen untergehen. - Oder eben, wie auch häufig geschehen, von den Gerichten kassiert werden. - Auf anhaltende Rechtssicherheit müssen die Investoren also trotz der nun durchgewunkenen Änderung des 6/2002 noch warten. - Und, willkommen im Herbst, in Las Manchas und Todoque hat es heute Nachmittag genieselt, aber mehr erwarten wir auf der Westseite für die kommenden Tage und wohl auch Wochen nicht.






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