Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell September 2016




Mittwoch 07.09.2016
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Der Fliegende Schweizer
und andere Alltäglichkeiten rund ums Inselchen


Da stellt man mal eine Frage, und dann steht man wie ein dummer Bub da. - Das Schiff von gestern Abend ist die "Salomon", unter Schweizer Flagge, mit Heimathafen Basel und liegt jetzt vor La Gomera. - Wie ich das nicht wissen kann, als ob ich Schiffsbeauftragter wäre und überhaupt, warum muss ich denn immer alles wissen, wo ich doch auch nur Fragen stelle… - Viele haben es gewusst, viele haben auch zugegeben, dass sie sich einen Spaß daraus gemacht haben, das herauszufinden, in dem sie die Gegend um die Kanaren über einschlägige Webseiten nach größeren Segelschiffen abgesucht haben. - Wer es unter vielen anderen auch gewusst hat, das war natürlich Federico, als Schweizer und Hafenbeauftragter ist das natürlich auch klar und darüber hinaus hat er uns noch aktuelle Bilder von der neuen Hafenmole geschickt, die nun ein weiteres Betriebsfeld eröffnet hat. - Bislang diente der neue Humboldthafen (die Alex 2 ist das erste und fast einzige Schiff, welches dort jemals angelegt hat) der Bevölkerung der Insel, um Fahrradfahren zu lernen oder pittoreske Fotos unter den Bögen der Kaimauer zu machen. - Jetzt hat man auch noch einen Reifenhersteller gewinnen können, welcher dort Belastungstests für sein Spezialmodell Taburiente-Donut durchführen wird. - Innovation an jeder Ecke und wieder einmal, wie Gummi in Asphalt gebrannt, die Subventionen der Europäischen Union sind eine runde Sache.

Bleiben wir beim Asphalt, denn auch dieses Jahr wird uns das Cabildo Insular mit der Erneuerung der Asphaltdecke einiger Teilstrecken unseres Straßennetzes beglücken bis überraschen. - Beglücken, da für uns Autofahrer es schon zum Teil erschreckend war, wie schlecht selbst unsere Hauptverbindungsstraßen aufgrund fehlender Investitionen waren. - Da hat man viele Jahre, auch schon lange vor der Krise, irgendwie keine Lust gehabt, oder im Falle der LP3, der Hauptverbindungsstraße von Ost nach West, (von mir aus auch anders herum) eher auf die Autobahn gesetzt, anstatt die vorhandene Trasse zu sanieren. - Das ist, seit dem Anselmo Pestana und Jorge Gonzáles von den Sozialisten in der höchsten Inselkorporation das Sagen haben anders geworden, die setzen nun wieder auf vorhandene Straßen anstatt Geisterautobahnen durch Weltbiosphärenreservate zu projektieren. - Für dieses Jahr noch sind geplant: Neue Fahrbahndecken oberhalb El Paso nach dem Kreisverkehr nach unten. - Im Süden an der Straße nach Las Caletas, auf der LP103 bei San Andrés und zwischen Las Tricias und Santo Domingo in der Gemeinde Garafía. - Diese vier Arbeiten sind jetzt in der öffentlichen Ausschreibung und ich bin irgendwie gar nicht mehr gespannt, wer denn den benötigten Asphalt liefern wird. - War da nicht irgendwas mit fehlenden Papieren für das letzte Asphaltwerk auf der Insel? - Aus, wer zu viel fragt, fliegt von der Insel und ich bin mindestens schon beim zweiten Strike.

Die Weinlese auf der Insel ist seit gut einem Monat im Gange, immer zuerst die tiefen Lagen auf der Ostseite bei Mazo. Bis man dann die letzten Reben in den ganz hohen Zonen des Nordens eingesammelt hat, ist es November und Eiswein auf der Insel gezogen, ist gar nicht so verkehrt gedacht. - Dieses Jahr wird die Gesamternte deutlich geringer ausfallen und das nicht nur aufgrund der Brände auf der Westseite, welche eben gerade in der Gegend von Tamanca einiges an Schäden hinterlassen haben. - Auch die trockenen Winter kommen zur Geltung und das kühle Frühjahr, wobei man nach zwei sehr starken Jahrgängen 2014 und 2015 eigentlich ganz schmerzfrei auf einen schwächeren Jahrgang von der Menge her blicken könnte. - Einige Bodegas hökern immer noch mit den 2014er Weinen rum, wobei die Weißen, außer dem Malvasía, schon deutlich verloren haben, aber zum Teil immer noch angeboten werden. - Dabei schaden sich einige Winzerbetriebe, wenn der Wein erst mal verliert, dann sollte man den aus dem Verkauf nehmen, der spätere Imageverlust könnte deutlich größer sein, als die zurückgenommenen Flaschen eines bereits überlagerten Jahrgangs. - Im Norden der Insel, wo immer mehr Wein angebaut wird und eben auch die meistprämierten Weine namens Vega Norte herkommen, dort hat kein Feuer gewirkt und so freuen wir uns auch wieder auf die wunderbaren Tropfen und sind schon ganz gespannt auf den ersten "Sechzehner". - Die Qualität will man noch nicht bestimmen, allerdings ist ein warmer Sommer sicher zuträglich und trotz des heißen August ist es auch nicht zu Hitzeschäden gekommen, außer man möchte unbedingt die Brandschäden im Südwesten der Insel dazuzählen. - Eine geringere Ernte führt doch meist zu sinkenden Preisen? - So ein Blödsinn dürfen Sie jetzt ruhig denken, aber der 2015er war von der Menge her ein Rekordjahr und dennoch teurer als sein Vorgänger, also könnte man nun palmerische Bodegalogik anwenden, oder man kann es auch einfach sein lassen…

Erst die Hose, dann die Schuhe, erst das Pferd, dann den Sattel kaufen. - Das glänzt heute wieder vor Logik und ähnlich kognitiv programmiert wendet sich nun auch ein Verband von Gewerbetreibenden der Hauptstadt Santa Cruz an die Gemeinde. - Man möchte doch bitte zunächst den Strand fertig machen, dann erst den Umbau der Avenida Marítima beginnen. So hätte man dann irgendwann zwischen zwei großen Arbeiten auch einen Moment zu verschnaufen und weil das Geschäftsinhaber sind, meinen die bei Verschnaufen natürlich, ihren Geschäften nachgehen. - Wer in einer Hauptstadt lebt, oder sein Geschäft hat, der muss sicher immer mit Bauten und Veränderungen leben, aber natürlich haben die Jahre der Verzögerung in Sachen Stadtstrand da schon einiges an Provisorien geschaffen. - Keine Frage, immer neben einer Baustelle zu arbeiten, oder eben seine Waren anzubieten ist kein dauerhaftes Vergnügen und dann droht bereits die nächste Investition. Die Geschäftsleute, welche ihre Läden an der Hauptverkehrsstraße haben, sind bereits schwer leidgeprüft und man kann denen eigentlich nur zurufen, wenn der Strand erst mal fertig, und dann auch noch die Avenida Marítima aufgehübscht ist, dann macht ihr Umsätze wie in Rimini oder Westerland. - Aus dem Rathaus kommt Verständnis und man möchte sich da gerne mit den Geschäftsleuten abstimmen und darüber hinaus sind die Gelder, mit denen man die Avenida Marítima umgestalten will, ja noch gar nicht im Sack, oder im Säckel, wie das immer heißt. - Es geht um die Rückzahlung der Gelder aus dem "IGTE" (Impuesto General sobre el Tráfico de Empresas) welche als wunderbare Gabe bald über den Inseln ausgeschüttet werden. - Allerdings wissen wir noch gar nicht so recht, wie viel das denn insgesamt sein wird, zwischen 6 und 20 Millionen Euro und alle Gemeinden haben längst viele Projekte aus den Schubladen gezogen und fett IGTE darüber geschrieben. - Mal sehen, wie viele Babys nachher wirklich IGTE zumindest vom Spitznamen her heißen, und wie viele Projekte wieder in den großen Schrank der klammen Gemeindeträume zurückgeschoben werden müssen.


Bild von Federico. - Von Historikern immer wieder gerne beobachet: Pneumoglyphen. Neue Hafenmole von Puerto de Tazacorte, außer Festivals, Ausstellungen und Rollschuhlauifen findet dort nichts weiter statt, was irgendwie als Hafenbetrieb zu bezeichnen wäre


Irgendwie muss man ja der neuen Hafenmole auf La Palma Sinn verschaffen. - Und wenn es nur Donuts sind

Die Archäologen rätseln immer noch über die Herkunft der Pneumoglyphen. Ohne Witz nun, dort fand die erste Automobilmesse der Insel statt und das sind wohl die Radierungen, die übrig bleiben. Bilder von Federico





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