Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell September 2016




Dienstag 27.09.2016
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Gesammelte Werke
Mehr als überfahrene Hühner


Los Llanos ist stinkig auf die Firma, welche die Ausschreibung über die Betreuung der beiden Tourismusinformationsbüros der Gemeinde gewonnen hat. - So stinkig, dass man nun den Vertrag aufhebt, da es nach Meinung der Stadtverwaltung zu andauernden Vertragsverletzungen seitens der beauftragten Firma gekommen sei. - Wir erinnern uns, bislang bot der CIT-Tedote, wackerer Verband vieler Gewerbetreibenden in Sachen Tourismus diese Dienste an, allerdings unterbot eine andere Firma bei der fälligen Neuausschreibung das Angebot des CIT-Tedote deutlich, so dass der Auftrag neu vergeben wurde. - Allerdings kommt dieses billig nun teuer, da man jetzt eine neue Ausschreibung machen muss und ob die nun gefeuerte Firma mit dem Rausschmiss einverstanden ist, das müssen wir so als Frage stehen lassen. - Es ist nicht das erste Mal, dass die Gemeinde auf Missstände beim Betrieb der beiden Büros hingewiesen hatte und hauptsächlich geht es um die Nichterfüllung der Öffnungszeiten, die nicht erbrachten Sprachkenntnisse, Englisch und Deutsch bei den Mitarbeitern, und auch noch um fehlende Sauberkeit.

So heißt es zumindest aus den Reihen der Gemeinde und anderswo klingt es gerade: Das habe ich euch doch gleich gesagt, aber die öffentlichen Korporationen sind ja auch gezwungen, das günstigste Angebot bei den Ausschreibungen zu wählen. - Aber mal so ganz unter uns. Das mit dem Büro der Tourismusinformation in Los Llanos, dort unterhalb der Post, zwischen den Fahrstreifen, six feet under, das ist eher ein Vorraum einer öffentlichen Toilette, als ein einladendes Büro, in dem sich Inselgäste über die Vorzüge und Möglichkeiten der Gemeinde und der Insel informieren können. - Das mal ganz abgesehen davon, dass die ausführende Firma wohl nicht fit genug war, die gestellten Aufgaben zu erfüllen. Vielleicht sollte man grundsätzlich mal überlegen, ob nicht die, immerhin größte Stadt der Insel, ihre internationalen Gäste nicht vielleicht auf "Augenhöhe" begrüßen möchte, also über der Erdoberfläche.

Ein Referendum ist oft die letzte Hoffnung, nachdem die Demokratie strukturell versagt hat. - Zumindest aus der Sicht derjenigen, welche nicht ihre Interessen durchgesetzt haben. - Das Referendum überhaupt, das droht immer noch in Sachen Unabhängigkeit in Katalonien, aber auch wir hier auf der Insel nehmen dieses Wort ab und zu in den Mund. - Wobei die allermeisten eine Befragung meinen, wenn sie von Referendum oder Volksentscheid sprechen, denn rechtlich sind bindende Referenden eine höchst komplizierte Angelegenheit und Fuencaliente liegt nicht im Wallis, sondern im Süden unserer Insel. - Dort strebt nun die Oppositionspartei "UPF" Unión Progresista Fuencaliente ein solches Referendum an, und will die Bevölkerung der Gemeinde befragen, welche Einrichtung man sich denn wünsche, um die Thermalwasser der Heiligen Quelle nutzbringend zu erschließen. - Politisch kommt man nämlich nicht weiter, man müsste die Gerichte bemühen, um sich gegen das Projekt der Inselregierung durchzusetzen, aber das ist ein steiniger, teurer, und vor allem langwieriger Weg.

Also lieber ein Referendum oder Befragung, so ganz genau geht das aus dem Pressetext nicht einher und ich als Bürger El Pasos bin nun schon ein bisschen überrascht, warum nur die Leute aus Fuencaliente über eine natürliche Inselressource abstimmen sollen, und nicht ebenso der Rest der Einwohner der Insel. Wir in El Paso kommen doch auch nicht auf die Idee, über den Nationalpark Caldera de Taburiente einfach abzustimmen, obwohl der zu fast einhundert Prozent auf unserem Gemeindegebiet liegt. - Warum die nur in der Gemeinde abstimmen lassen wollen ist klar, man hatte vor vielen Jahren, als die UPF in Fuencaliente noch in bequemer Mehrheit regierte "Volksaktien" verkauft, in Sachen Zukunftsinvestitionen in der Gemeinde, und nun ist man halt interessiert daran, die Wasser der Heiligen Quelle zu nutzen. - Klar, dass die Aktieninhaber, man spricht von mehreren Hundert Personen, da eher den Wunsch ihres Geldes wählen würden, als andere Vorschläge. - Sehr weltliches Hickhack um die Heilige Quelle, und bislang brachte die Fuente Santa nur zwei Berufsgruppen Arbeit, Anwälten und Reportern.

Im Oktober will man die komplette Vulkanroute wieder eröffnen, so zumindest heißt es in einer Pressemeldung, welche die Abteilungen Umwelt und Tourismus der Inselregierung gemeinsam verfasst haben. - Es hat natürlich schon Anfragen gegeben deswegen, das ist einer der meist genutzten Wanderwege der Insel und warum man den denn so lange geschlossen hält. - In der Tat sind die meisten Abschnitte, auch zwischen Refugio El Pilar und dem Süden der Insel ohne Probleme zu gehen, aber mitten drin liegen eben ein paar Bäume kreuz und quer und sowieso ist bei dem Feuer im August dieses Jahres auch die Beschilderung zum Teil verschwunden. - Mal haben sich die Hinweise einfach in Asche aufgelöst, oder wie unten auf dem Bild, eben nur durch die Umgebungstemperatur in der Nähe der Brände "heißverformt". - Wobei das mit den Hinweisschildern auf der Vulkanroute nun nicht das Wichtigste wäre, aber im unteren Teil in der Nähe Fuencaliente man schon dankbar ist für die Hinweise, die einem ein paar weitere Kilometer Weg ersparen.

Die schwierigste Aufgabe aber ist, die schwer beschädigten Bäume aus dem Weg zu schaffen oder ganz heraus zu holen. - Es sind zwar nicht so viele Bäume, welche gefällt werden müssen, aber wenn ein Baum auch nur eine Gefahr darstellt auf den Weg zu stürzen, dann muss der weg. Das ist aber nicht so einfach in Umgebungen, wo kein Fahrweg mehr für Fahrzeuge vorhanden ist und man die gesamte Arbeit mit Handmaschinen und eben den puren Händen verrichten muss. - Der Waldbrand gilt übrigens offiziell immer noch nicht als gelöscht, sondern der Zustand heißt kontrolliert, obwohl nunmehr seit sechs Wochen kein Feuer mehr auf der Insel ist. - So lange dort gearbeitet wird, und auch noch Wurzelstöcke unter der Erde glimmen, so lange bezeichnet man ein solches Feuer nicht als gelöscht, auch wenn der Wald dort oben in der betroffenen Zone seit Wochen schon wieder durch den dauernden Passat völlig nass ist. - In ein, zwei, maximal drei Wochen soll dann der gesamte Weg wieder offiziell eröffnet sein, und ich kann das auch nur empfehlen. Es ist höchst interessant und auch beeindruckend, wie unterschiedlich die vom Feuer betroffenen Zonen sich erholen und wie schnell die Kanarische Kiefer ihr frisches Grün wieder in die Sonne streckt.


Nach dem großen Feuer im August bleiben, neben großen Schäden auch ein paar kleine Malaisen übrig. - So müssen auch die meisten Schilder der Vulkanroute ersetzt werden, da durch Heißverformung ein paar der Schilder dauerhaft beschädigt wurden





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