Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell September 2016




Mittwoch 21.09.2016
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,6 Grad

Alltagsthemen am Mittwoch
Der Böllerprozess geht in die nächste Runde


Siebzehn Grad. - Absolute Frechheit, wo kann man sich hier beschweren? - Ruf doch mal beim Siebold an, der macht doch das Wetter! - Gut, jucken würde mich das schon, ein paar Tage lang da mal die Knöpfe drücken… Abe wie macht man es denn richtig? - Partielle Regenschauer auf die Kartoffelacker der Insel, Sonnenschein über den Stränden und Wanderwegen und Gewitter über der gegnerischen Hälfte beim Fußball? - Es läuft in Wahrheit prächtig. Den Rest des Monats wird es auch kaum noch kälter werden und tagsüber finden wir doch wunderbare Temperaturen vor. - Und weiter kein Regen in Sicht, also wird vielleicht mein Nachbar übernehmen, das mit dem Wetter und der ist einer von alten Sorte. Einer von denen, die immer wieder davon sprechen, dass früher, als alles anders, natürlich alles besser war. - Damals regnete es alle vierzehn Tage lang drei Wochen am Stück im Winter. - Sollten Sie hier irgendwelche Logikprobleme bekommen, weil plötzlich nach dem Monat noch so viele Wochen übrig sind, sprechen Sie mit meinem Nachbarn, der hat Erklärungen für alles. - Ansonsten ändert sich das Wetter, oder es bleibt wie es ist.

Ähnlich aufschlussreich erfahren wir, fast hautnah, wie die Zeugenaussagen bislang wohl nicht wirklich Dinge abschlussreif machen können. - Wir sprechen über die Brandkatastrophe aus dem Jahr 2009. - Der Böllerprozess wird zwar nicht im TV gezeigt, auch nicht in einem Livestream, allerdings bemüht sich inzwischen die komplette Presse, ob nun papierplattgepresst oder online darum, uns genauestens zu informieren. - Das ist neu für uns, selten nur gab es eine solch große mediale Beteiligung und fast kommt der Verdacht auf, dass hier sogar ein Überangebot an Berichterstattung entstanden ist. - Kommt natürlich auch daher, dass Presse heute mehr ist als das Papier, welches gestern Abend bedruckt wurde. Dann kommt natürlich auch noch hinzu, dass es erst sechs Wochen her ist, dass die Flammen dieses Jahr erloschen sind, und wir das Ergebnis des Feuers immer noch vor uns sehen.

Alles dreht sich darum, ob man nun den Abschuss der Böller irgendjemandem genau zuordnen kann und hier scheinen die Aussagen der beiden Zeugen, welche vor sieben Jahren eben die Böller haben fallen sehen, keine endgültige Hilfe zu sein. - Nach sieben Jahren irgendwie nicht erstaunlich, überlegen Sie doch mal, was sie an einem bestimmten Tag vor sieben Jahren gemacht haben, und auch wenn man das damals alles schriftlich festgehalten hat, sind sie sich immer noch sicher? - Wir sind ja nicht in England, also laufen keine Wetten darüber, ob man denn die Angeklagten auch verurteilen wird, aber wer die Berichterstattung über, mindestens sieben Kanäle, Presse und Radio verfolgt, der sieht gerade die Quoten für eine Verurteilung steigen, was natürlich bedeuten soll, dass eine Verurteilung unwahrscheinlicher wird. - Das bleibt weiter spannend und mal sehen, ob ein solch transparenter Verlauf, um nicht zu sagen, öffentliche Zurschaustellung, ein zukünftiges Modell für gesellschaftlichen Umgang mit solchen Vorkommnissen sein kann und sollte. - Bislang wurde so etwas hinter stark verschlossenen Türen erledigt. Wenn überhaupt verhandelt und für die Angeklagten darf man hoffen, dass hier nicht der Versuch gemacht wird, Exempel, außer für Transparenz zu statuieren.

Auch sagt der Verkäufer der Feuerwerkskörper aus und der ist der Meinung, dass diese Dinger sowieso nicht so weit fliegen können, wie dort vermutet. - Nicht mal einhundert Meter könnte solch ein Ding schaffen und überhaupt, wenn die wieder runterkommen, dann sind die harmlos, daraus könnte kein Feuer entstehen. - Es ist das Ding des Verkäufers diese Meinung zu haben, aber alle Pilger auf der Insel haben bereits erlebt, dass solche Böller durchaus Feuer entzünden können, ich selbst war auch schon mehrfach dabei. - Allerdings sind ja bei den Umzügen, auf denen diese Böller meist abgeschossen werden, immer viele Leute anwesend und die kümmern sich meistens sofort um eventuelle Brandnester, die da um abgestürzte Böller, oder deren glühende Reste, entstanden sind. - Auch dürfen wir nicht vergessen, dass bei den extrem hohen Windgeschwindigkeiten, welche an dem Abend herrschten, der Flug solcher Feuerwerkskörper natürlich viel weiter gehen kann, als bei Windstille. - Man sollte vielleicht besser nicht den Hersteller, oder den Verkäufer eines Produktes fragen, ob es gefährlich sein kann. - Aber auch hier gilt wieder, sicher weiß man es wohl gar nicht, die Lokalpolizei vertritt ja auch die These, dass das Feuer gar nicht von Böllern stammt, sondern eher von einem stadtbekannten Rumtreiber. Also wird man uns weiterhin täglich diverse neue Geschichten vorlegen. - Für uns ist das neu, sicher auch interessant. Für die drei Angeklagten die pure Qual und ich könnte mir gut vorstellen, wie immer auch der Prozess ausgehen mag, diese drei werden sicher sich nie wieder freiwillig melden, wenn es darum geht, die Verantwortung für die Organisation eines Gemeindefestes zu übernehmen.






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