Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell September 2016




Freitag 30.09.2016
Höchsttemperatur heute 22,9 Grad - niedrigste Temperatur 20,2 Grad

Alltagswehwehchen
Steigt der Palmero auf´s eigene Dach, dann folgt der Regen meist mit Krach


Bauernregeln regeln meist nichts. Den meisten Bauern ist sowieso die Regel der Bäuerin wichtiger, als die Bauernregeln an sich. - Dunkel ist es heute, bedeckt, wolkig und eigentlich möchte man meinen, es würde gleich regnen. - Auch habe ich einen meiner Nachbarn vor ein paar Minuten auf dem Dach gesehen und wir wissen doch, fängt der Aborigine an, sein Dach zu flicken, dann sollte man ihm das schnell nachmachen. - Allerdings geben die Diagramme und Tabellen der vielen Wetterdienste einfach keinen Regen her. Nur eben ein richtig fettes Tief, weit nördlich auf dem Atlantik, welches unser "normales Wetter" nun deutlich durcheinander wirft. - Regen hier im Westen wäre allerdings die Tage sehr unwahrscheinlich. Aber es wird deutlich kälter, sogar kälter, als man zu dieser Jahreszeit annehmen wollte. - Aber nur um auszuholen, denn in der ersten Oktoberwoche erwarten wir dann die, wahrscheinliche letzte Hitzewelle des Jahres mit erneut Temperaturen von gut dreißig Grad. - So ungewöhnlich ist das nicht, besonders eben nicht für diesen Sommer, von dem wir auf jeden Fall seit August bereits behaupten können, es sei der wärmste überhaupt gewesen. - Nicht in den Spitzen, die Monate August 2009 und 2012 ergaben höhere Spitzentemperaturen, allerdings lagen besonders die niedrigsten Werte dieses Jahr höher, als in den bereits genannten Jahren, welche als besonders warm galten. - Und was sagt uns das noch? 2009, 2012 und eben 2016, jedes Mal Waldbrände größeren Ausmaßes bei uns auf der südwestlichen Seite der Insel.

Ganz wichtig wird ja der morgige 1. Oktober, dann ist Neumond und hier heißt es ganz wichtig: "Luna de Octubre, siete lunas cubre", was auf Deutsch etwa bedeutet, so wie das Wetter an dem Tag ist, so entwickelt es sich sieben Mondphasen lang, also etwa das nächste halbe Jahr. - Ich habe keine Statistik zur Hand, wie oft denn dieser autochthonisierte Siebschläfer richtig lag mit seinen Vorhersagen, aber so ziemlich jeder hier nimmt dieses Phänomen wirklich ernst. - Aber was finden wir hier vor? - Kein Hochdruck mit vorherrschendem Passat, welches auf wenig Regen und viel Wind deuten würde, aber auch kein Tiefdruck mit Regen auf der Westseite, weil eben das mächtige Tief dort viel zu weit im Norden liegt. - Nicht ihm und nicht ihr, wie der Zentralbrandenburger auch sagt. Aus dem Mischmasch können nicht mal Laubfrösche das Wetter für die kommenden Monate vorhersagen, aber wir haben ja Ende des Monats erneut einen Neumond, vielleicht gilt das ja auch noch mal. - Auf jeden Fall brauchen wir Regen und vielleicht kann ja der Osten und Nordosten hier wenigstens was vermelden. - Aber was rede ich denn, wir leben vom Tourismus, also sollten wir doch um permanente Sonne beten und hoffen. Denkt man allerdings langfrisitg und ein bisschen über seinen eigenen Standpunkt hinaus, dann brauchen wir deutlich Wasser hier im Westen. - Natürlich immer nur, wenn SIE nicht gerade ihre 14 Tage bei uns verbringen. Wir bemühen uns intensiv, das vorher und nachher zu erledigen, allerdings sind uns dabei Grenzen gesetzt. - Ansonsten gilt, seit nunmehr sicherlich mehr als 30 Jahren, auch morgen ist in Spanien wieder Agfa-Color-Wetter, ganz egal, ob es Agfa-Color überhaupt noch geben sollte.

Was unseren Alltag dabei ausmacht, sind nun die kleineren Meldungen und es hat wohl mit dem Wetter zu tun. - Die Vulkanroute ist ab heute wieder offiziell offen, schneller als man zunächst angesagt hatte, es hat halt gedrückt, dass einer der meistgelaufenen Wanderwege so lange geschlossen war. - Man wird nun wohl auch das Wort "Extinguido", also gelöscht verwenden, wobei uns die Pressemeldung noch ein bisschen kryptisch was vom "oberen Teil der Landschaft" erzählen will. - Dabei brennt es seit fast acht Wochen nicht mehr, aber so lange eben Aufräumarbeiten stattfinden und eben auch Personal und Material von übergeordneten Stellen herangezogen werden, kommt eben der Ausdruck "gelöscht" nicht wirklich im Vokabular vor. - Nicht geöffnet werden die Abschnitte des GR 130, welche die Vulkantour nach Osten und Westen schneiden, dort hat man wohl noch länger zu tun, um alles aus dem Weg zu räumen, was einen sicheren Transit der Wanderer stören könnte. - Keine Frage, man hat zunächst alle Kräfte darauf konzentriert, die Vulkanroute wieder für das Publikum zu öffnen und das ist wohl auch richtig so.

Eine kleine Meldungen aus Los Llanos haben wir noch anzubieten, allerdings ist es fraglich, ob man daraus ein Skandälchen basteln kann. - Es geht um das Parkhauses, deren Eigentümer und Betreiber seit Anbeginn des Betriebes noch keine Gebühren an die Gemeinde Los Llanos gezahlt haben. - Das weiß man schon eine ganze Weile, aber keiner möchte so gerne diese heiße Kartoffel anfassen, denn eigentlich kann man sich an einer solchen ja immer nur verbrennen. - Zurück ins Jahr 2008. - Da eröffnet das Parkhaus, welches ein Bauunternehmer aus Los Llanos fertig gebaut hat, nachdem das Loch für das Parkhaus bereits Jahre lang als mahnende Lücke dort fast mitten im Ort herumlag. - Der eigentliche Bauherr, der gleiche, welcher auch das Parkhaus in der Hauptstadt baute, der hatte sich deutlich übernommen und war froh, als durch Vermittlung der damaligen Gemeindeführung der lokale Bauherr das Parkhaus mitsamt späterer Konzession übernahm. - Das Gebäude wurde dann auch recht schnell fertig und ging in Betrieb, allerdings monierte der neue Betreiber, dass bei der Rechnung für die Eröffnungslizenz und auch die jährlichen Gebühren falsche Zahlen genannt wurden. - Beim Bauen stellte man fest, dass man stärkere Seitenwände brauchte und auch mehr Wirtschaftsraum als ursprünglich geplant, und damit die Anzahl der Stellplätze deutlich gegenüber der ersten Version reduziert wurde. - Die Rechnung der Gemeinde allerdings berücksichtigte diese Änderungen nicht, dort wurde Geld für die höhere Anzahl an Stellplätzen gefordert und in Absprache mit der Gemeinde damals zahlte der Betreiber nicht, bis eben diese Differenz geklärt wird. - Das machte man damals so, das waren die gleichen Köpfe in der Gemeinde, welche auch mündliche Betriebsgenehmigungen für Asphaltwerke gaben, ich muss also keinen Namen nennen oder mich wundern.

Der Betreiber wartet bis heute auf korrigierte Rechnungen und so lange bezahlt der nicht, und alles was älter als nun vier Jahr her ist, das ist ohnehin schon verjährt, also geht es noch um die Gebühren für 2016 bis 2012 und nicht mehr. - Aber eben wieder gerne über die tatsächliche Anzahl der Stellplätze und es ist tatsächlich absolut unverständlich, wie die Gemeinde seit dem Jahr 2008 nun nicht in der Lage ist, da jemanden ins Parkhaus zu schicken, die tatsächlichen Stellplätze zu zählen und eine neue, dann bitte korrekte Rechnung zu schicken. - Das soll sich nun ändern. Die Partido Popular, in Person des als Senators nach Madrid gehenden Mariano Hernández, gibt den Vorfall nun ans Finanzamt weiter und es ist nicht ausgeschlossen, dass man von deren Seite auch politische Konsequenzen einfordern kann. - Allerdings wäre das ungewöhnlich, meist verläuft so etwas auf der Verwaltungsebene im Treibsand der Zuständigkeiten, und der Betreiber bleibt völlig ruhig, denn der würde ja bezahlen, wenn man ihm endlich eine korrekte Rechnung vorlegen würde. - Ob man nun auch noch an den rangehen wird, das ist auch fraglich, der hat das oft genug auch schriftlich moniert und die Gemeinde in vielen Fällen durch behördliches Schweigen so ziemlich alle Fristen bislang nicht gehalten. - Was hinten herauskommen kann, der Betreiber bezahlt was nicht verjährt ist, und hat so einen Batzen Geld gespart. Ob das Parkhaus allerdings nach der erfolgreichen Einführung der Blauen Zone in Los Llanos ein ertragreiches Geschäft ist, das wird sich dann in den kommenden Jahren zeigen.






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