Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 07.01.2017

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 07.1.2017




Nicht jede Erkältung ist eine Grippe
Auf der Suche nach dem Alltag


Der Alltag könnte Montag oder Dienstag kommen, mit einer Rückkehr des Azorenhochs und damit endlich wieder "unserem" Wetter. - Noch stecken wir in einer südlichen Strömung, was grundsätzlich nicht schlecht ist, da die Temperaturen meist angenehm sind, aber bei Süd kann immer alles passieren und eine Vorhersage ist dann unmöglich. - Westlich von uns lauert immer noch ein Tief, keine gewaltige Angelegenheit, aber eben eigentlich in Zielrichtung Kanaren, aber bei Süd findet eben dieses "von West nach Ost-Regel" auch keine Anwendung. - Darüber zupft sich nun das nordatlantische Hoch gerade zurecht, und will mal ein echtes Azorenhoch werden, und ab Dienstag spätestens weht dann der Wind auch wieder aus der Richtung aus der wir es kennen, aus Nordost. - Dann landen die Flieger endlich auch wieder aus dem Süden, so wie sich das gehört, und was soll der Mist, scharfer Wind in Puerto Naos und Tazacorte, und hier in El Paso weht kein Lüftlein? - Ich freue mich auf den unspektakulären Alltag und werde die Zeit zwischen den Jahresendfeierlichkeiten und dem Karneval ausführlich genießen.

Zum Genießen gehört natürlich generell auch, dass man sich wohlfühlt und das ist schnell eingeschränkt, wenn man eine Erkältung, oder gar eine Grippe hat. - Der Volksmund kennt aber hier das Wort "Resfriado" nicht wirklich, und auch vom Empfinden her ist alles was einen zum Niesen oder Jammern bringt immer gleich eine "Gripe". - Übrigens nicht nur bei Männern, da sind wir hier ein Stückchen gleichberechtigter als anderswo, aber wer bitte will denn ernsthaft in Frage stellen, dass bei Männern der Verlauf einer vernünftigen Grippe immer drastischer wirkt, als bei Frauen. - Allerdings fand man seitens des Klinikpersonals die Lage nicht mehr so lustig, nachdem sich immer mehr Menschen auf der Insel mit Grippe, aber eben auch nur Erkältung in der Notaufnahme des Inselkrankenhauses gemeldet haben. - In der Tat ist im Moment eine Grippewelle auf der Insel unterwegs, wie es aus Kreisen der Klinik heißt, sowohl des Typs A als auch des Typs B, aber die Verläufe der Krankheit seien in diesem Jahr nicht bedrohlich, wohl aber die Ansteckungsrate und die Angst davor, "Gripe A" zu bekommen.

Wir erinnern uns, das war mal als Schweinegrippe unterwegs, und anfänglich wohl auch mit schweren Folgen, nun aber ruft man seitens des Inselkrankenhauses zur Ruhe auf, mit Grippe gehöre man wohl ins Bett, aber nicht ins Krankenhaus. - Natürlich gebe es Risikopatienten, für die sei die Notaufnahme auch da, aber seit vielen Tagen sind eben die "Urgencias" im Inselkrankenhaus mit Leuten überfüllt, welche Grippe aber auch Erkältung haben und dafür sei die Notaufnahme eines Krankenhauses einfach nicht gedacht. - Es wäre auch Urlaubszeit, deswegen sei weniger Personal da und darüber hinaus hätten sich auch Ärzte und Schwester mit Grippe angesteckt, es könne also zu langen Wartezeiten kommen. - Allerdings frage ich mich, ob es denn sinnvoll ist, einen Pressetext zu verfassen, welcher die Leute beruhigen soll, der den Begriff "Pandemie" enthält, auch wenn man den durchaus unterschiedlich interpretieren kann. - Man rät seitens der Klinikleitung den Betroffenen in ihr lokales Gesundheitszentrum zu gehen, aber die haben an Feiertagen eben zu, und nur in Los Llanos ist 7 Tage die Woche Betrieb und auch dort traten zuletzt zu viele Patienten auf, auch wieder mit dem berühmten Mix aus Erkältungen, aber eben auch echter Grippe.

Aber das geht auch wieder vorbei und sicher ist es nervig, lange auf in der Notaufnahme des Krankenhauses zu warten, allerdings gäbe es dort keine so lange Wartezeiten, wenn wirklich nur echte Notfälle da auftauchen würden. - Die alte Leier, wer ist denn ein Notfall und kann denn jemand vom Patienten erwarten, dass er den Unterschied kennt zwischen Erkältung, grippalem Infekt, Grippe A und Grippe B, und ob das nun gefährlich ist? - Allerdings ist es auch völlig normal, solch eine Grippewelle bringt jeden Normalbetrieb eines Krankenhauses durcheinander, da man natürlich aus Kostengründen nicht andauernd das Personal bereit hält, welches man in Grippezeiten bräuchte. - Dabei wird allerdings selbst unter den Beschäftigten im Krankenhaus diskutiert, ob man denn zu wenig, oder gar zu viel Personal hätte. - Aber auch hier ist die Erklärung einfach, wenn keiner krank ist, dann ist immer zu viel Personal, und wenn dann die Grippe und deren Epigone zuschlägt, und noch dazu Feiertage sind, dann kann kein Krankenhaus der Welt genügend Schwestern, Brüder und Ärzte bereit halten.

Die gute Nachricht Jahres- oder auch Monatsanfang kommt, wieder einmal, von der Arbeitslosenfront. - Die schlechte Nachricht ist, dass es eben diese "Front" überhaupt noch gibt, denn seit dem Oktober 2013 nun sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Spanien und dennoch ist sie immer noch eine der höchsten der Euro-Zone. - Das hat einfach damit zu tun, dass wir fruchtbare Krisenjahre hinter und haben und zum Beispiel das Horrorjahr 2008, in dem alleine die Arbeitslosenzahl um 47% anstieg und dann im Jahr 2009 erneut um 25% und wir es in nur sechs Jahren von, etwas mehr als 2 Millionen Arbeitslosen, auf über 5 Millionen im Jahr 2012 brauchten. - 5 Millionen in einem Land, das 47 Millionen Einwohner hat, das ist nicht lange zu ertragen und heute sind "nur" noch 3.702.974. - Das Land der mühsam nagenden Eichhörnchen, im Takt zwischen 6 und 8% weniger jedes Jahr, das ist tapfer, gut und erfreulich, allerdings braucht man so eben viele Jahre der Anstrengung, um alleine die Zuwächse aus dem Jahr 2008 wieder zu egalisieren. - Gründe dafür gibt es viele, die allermeisten hausgemacht, wir springen eben gerne auf bereits fahrende Züge und sind dann nicht in der Lage, den Zugewinn einiger Jahre so zu verteilen, dass nachhaltiger Wohlstand draus wird. - Tourismus und der unheimliche Komplex aus Immobilien und Bauwirtschaft, angefeuert von maroden Banken, und Arbeitsmarktregulierungen, die noch aus den achtziger Jahren stammen und über die heute jeder Wirtschaftsstudent lacht, es sei denn, er ist aus Spanien, und wartet auf seine erste Anstellung.

Mutige und moderne Antworten wären gefragt, mit sozialem Gewissen auf globalisierte Anforderungen, welche zwischen Wettbewerb und hausgemachter Korruption leider kaum Raum zum atmen lassen, und noch dazu fettgespickt, heute meist von billigen Populisten befeuert werden. - Aus Unterlassung gut, so könnte man in Moment die spanische Antwort auf die globalen Anforderungen titulieren, und das war schon immer die Richtung Rajoys, bloß nichts verkehrt machen, also lieber gar nichts angehen. - Im Moment gibt den Prokrastinaten in Madrid die geopolitische Lage Recht, jetzt müssen wir nur noch auf den Ölpreis ein bisschen achten und so lange Deppen die Hälfte der touristischen Konkurrenz aus dem Weg bomben, so lange kann man in Madrid weiterschmurucheln und brave Zahlen nach Brüssel melden. - Ganz geschickt verkauft man das auch noch als selbstgemachten Aufschwung, so wie uns VW heute den Drang zum Elektroauto auch als Eigengewächs anbietet, aber oft sind Geschick und Glück auch einfach Brüder im geschmierten Geiste. - Hier merkt man wohl, selbst im Alltag, eine gewisse Aufbruchsstimmung, es gibt tatsächlich ein Gegenstück zur "Spirale nach unten", allerdings dreht sich dieses Konstrukt nicht ganz so schnell, wie das negative Mobile. - Ist vielleicht auch gut, auch wenn es nicht konform scheint, einen Till Eulenspiegel als Wirtschaftsweisen einsetzen zu wollen, ich bleibe dabei, das erste Anzeichen für eine kräftige wirtschaftliche Depression ist zu schnelles Wachstum. - Davon sind wir in generellen Zahlen weit entfernt, auf unserem Inselchen in Sachen Tourismus allerdings nicht.


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