Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 09.01.2017

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 09.1.2017




Schmeißen und schmeißen lassen, Populisten beim Popeln erwischt.
Aber die Opposition findet unsere Inselregierung noch gut


Ich muss wohl keine weitere Warnung absondern, heute dreht es sich wieder um Lokalpolitik, und wen das nicht interessiert, der hat den Rest der nächsten sieben Minuten frei. - Allerdings wissen ja die meisten nicht, was sie mit dieser freien Zeit anfangen können, vielleicht wurde ja Facebook genau aus diesem Grund erfunden. - Aber bleiben wir bei freier Zeit, die hat man auch unserer linken Hoffnung Dailos Gonzales angeboten, dem einzigen ins Inselparlament berufenen Mitglied der linken Protestbewegung Podemos. - Allerdings kommt das Angebot, sich doch in den Freizeitpark zu begeben aus den eigenen Reihen, Podemos hat von den Piraten gelernt, innere Zerfleischung schützt robust vor zukünftiger Regierungsverantwortung. - Das passt für Madrid genau so wie für die Kanaren und La Palma, innerhalb des lilafarbenen Protestkonstruktes mit deutlich linker Anlehnung brodelt es gewaltig, und wo es brodelt, fallen Brösel, und auch mal Köpfe.

In Madrid noch nicht, da werden allerdings Positionen bezogen, der eine macht auf Varofakis, der andere auf Özdemir, und jeder hat natürlich das Volk auf seiner Seite, oder mindestens "die da unten" und alleine diese Formulierungen reichen bereits aus, den Populismusvorwurf aufrecht zu erhalten. - Man darf natürlich nicht so weit gehen, jeglicher Opposition blanken Populismus vorzuwerfen, nur weil die was erzählen dürfen, was niemals bewiesen werden muss, aber wer innerhalb der Europäischen Union tatsächlich eine linke Insel des sozialökonomischen Glücks installieren will, der soll zu mir auf den Elfenbeinturm zum Spielen kommen, oder sich die Populistenuniform aufrecht überstreifen. - Alles, was die feschen Jungs und Mädels von Podemos da erzählen, wäre wunderbar, manches sogar zu realisieren, allerdings ist es nicht mehr rein populistisch, auf jeden Fall naiv, und vielleicht schon eine Spur dumm zu glauben, die Märkte und die dahinterstehenden Lobbys würden solche linken Umtriebe innerhalb der Europäischen Union dulden. - Aber immer noch über tausendmal angenehmer, sympathischer und weniger peinlich für ein Land, die Populisten auf der linken Seite zu haben, als im braunen Sumpf der austauschbaren Wahrheiten.

Man müssten den Protest und die guten Ideen in die Volksparteien tragen, wie einen Virus, und es einfach mal versuchen, aber sämtliche Parteien, auch Podemos, unterliegen einem grausamen Missverständnis, dass Demokratie nur etwas für außerhalb sei, in der Partei es aber keine Querdenker oder Freigeister geben darf. - OK, die konservativen Parteien tun sich dabei nicht so schwer, Kadavergehorsam ist meist dort vertreten, aber wenn ich an die PSOE denke, und auch die vielen Streitigkeiten und Zerwürfnisse innerhalb dieser Partei, dann wünschte ich mir manchmal mehr von dem Gehorsam, der oft auch nur Disziplin genannt wird. - Nun hat Podemos auf den Kanarischen Inseln auch Köpfe rollen lassen, wegen Nichteinhaltung der Statuten der Organisation wird Dailos Gonzales aus der Partei geworfen und gleichzeitig aufgefordert, sein Amt als Rat für Podemos im Cabildo Insular de La Palma niederzulegen. - Es geht um den Rauswurf seiner "Rechten Hand", Rodrigo Laiz, der mit ihm als "Person de confianza" ins Inselparlament eingezogen ist und den Dailos Gonzales eben wegen mangelndem Vertrauens vor ein paar Monaten entlassen hatte. - Allerdings gab es bereits vor den Wahlen und der Feststellung, Dailos Gonzales als Spitzenkandidat für La Palma, zwei Gruppierungen innerhalb der Partei, welche gegenteilige Ansichten aber auch Machtansprüche zeigten.

Dailos will gegen den Rauswurf aus der Partei juristisch vorgehen, und darüber hinaus auch sein Amt behalten, welches er bei einer Bestätigung seines Parteiausschlusses nicht abgeben müsste, sondern weiter im Cabildo Insular als Parteiloser Rat wirken könnte. - Allerdings würde er dann keine Diäten als Sprecher der Partei beziehen, sondern würde lediglich Entschädigungen für Zeitaufwendungen in Kommissionen und Plenen erhalten. - Leider wird die nun folgende Auseinandersetzung deutlichen Schaden an der Idee, frischen Wind durch neue Parteien ins Land oder auf die Insel zu holen anrichten. - Ich kenne Dailos viel zu wenig um Sympathie für ihn zu hegen, er hat seine Arbeit als Opposition wohl getan, vielen vielleicht nicht auffällig genug, das mag auch zur Unzufriedenheit mit ihm seitens der Parteiführung beigetragen haben. - Alternative wäre die kämpferische Olivia Fernandez, die sich allerdings in der Öffentlichkeit überhaupt noch nicht dazu geäußert hat, ob sie denn für ein solches Amt zur Verfügung stehen würde. - Es wird spannend, wie viel Porzellan da noch zerschlagen wird, und auch hier ruinieren persönliche Befindlichkeiten politische Ideen, recht viel weiter als andere ist damit die Bewegung Podemos auch noch nicht gekommen. - Dabei sind die so wichtig, einen, mindestens mahnenden Gewissensfinger jederzeit vor zu satte Volksparteivertreter zu halten, aber Tagespolitik wird eben nicht im Elfenbeinturm gemacht und Gutmenschen gelten in der Branche als bevorzugte Opfer.

Alles prima hingegen findet Asier Antona, auf La Palma alles Paletti und die jetzige Inselregierung solle ruhig so weitermachen, Stabilität sei enorm wichtig. - Dreimal musste ich die Überschrift lesen, ich wollte das Wort "nicht" einfach übersehen, denn Asier Antona ist kanarischer Chef der Partido Popular und damit Opposition auf La Palma und er fordert "nicht" das Ende der Regierungskoalition aus PSC/PSOE und CC auf unserem Inselchen. - So ein perfider Kerl, oder so ein Pfiffiger könnte man auch meinen, denn Asier ist ein blitzgescheiter Taktiker und weiß ganz genau, dass mittel- und langfristig die Partido Popular nur Gewinner sein kann, wenn PSC/PSOE und Coalición Canaria weiter gemeinsame Sache machen. - Der denkt eben weiter als nur dieses Wochenende und überlässt den momentanen Protagonismus den politischen Gegnern, wohl wissend, dass seine Position und die seiner Partei dabei nur gewinnen können. - Alles ist durcheinander, politisch auf den Kanaren, die Regierung des Autonomen Region muss gerade nach dem Rauswurf der PSC/PSOE aus dem Pakt mit der CC neu geschmiedet werden und Asier Antona findet, auf La Palma ist alles wunderbar. - Jetzt würde ich als Inselpräsident La Palmas und Mitglied der PSC/PSOE Angst bekommen, wenn die Opposition anfängt, nicht mehr mein Amt zu fordern.


Cabildo Insular de La Palma

Der Treppenturm des Gebäudes, welches das Cabildo Insular und die staatlichen Behörden beherbergt. - Die globalen Donalds sind auch gleich da...





Gastbeitrag von Timm Reisinger und Reiner Olzem
Das weite Lavafeld des Vulkans Tacande
Teil 2 von 3

An einer Wegekreuzung in einer Senke folgt man dem Pfad nach rechts, steil hinunter in Richtung EL Paso. Nach wenigen zehner Metern verlässt man den Pfad wiederum nach rechts in eine kleine Erosionsrinne, die man überschreitet und danach einer steil ansteigenden, zunächst nur schwer erkennbaren Spur ein weiteres Mal nach rechts auf den 1.362 m hohen Tacande folgt. Nach einem knappen Kilometer steilen Aufstiegs durch lose und rutschige Aschen und Lapilli erreicht man den unteren Rand des Kraters mit der Ausflussrinne des Lavastroms. Hier bietet sich ein eindrucksvoller Blick über den lang gestreckten Lavazug, der sich südlich an El Paso vorbei bis nach Dos Pinos zwischen Los Llanos und El Paso erstreckt.


Landschaft in Tacande bei El Paso/La Palma




Die gesamte Länge des Lavazugs beträgt etwa 8 km, seine maximale Breite etwa 1 km. Da der Lavazug - mit Ausnahme von weißlichgrauem Flechtenbewuchs auf der Oberfläche der Lava und wenigen kleinwüchsigen Kiefern - noch immer weitgehend vegetationslos ist, ist er im Gelände stets gut auszumachen.


Tacande in El Paso/La Palma




Die Radiokohlenstoffuntersuchung datiert das Alter der Laven des Tacande auf den Zeitraum zwischen den Jahren 1470 und 1492. Da es keine mündlichen oder gar schriftlichen Überlieferungen zu geben scheint, wird der Ausbruch des Tacande sehr wahrscheinlich zeitlich kurz vor der Ankunft der spanischen Eroberer von La Palma unter Alonso Fernandéz de Lugo im Jahre 1492 stattgefunden haben. Die kanarischen Ureinwohner, die Guanchen, haben diese gewaltige Eruption, die weiträumige Landflächen in Malpais, in unfruchtbares Land verwandelte, mit Sicherheit mit großem Schrecken erlebt. Doch die Guanchen hatten keine Schrift, um dieses Ereignis festzuhalten. Die Spanier hätten sicherlich über dieses spektakuläre Ereignis ausführlich berichtet, wenn es denn während oder nach der Eroberung La Palmas stattgefunden hätte. Die großen Mengen der ausgeflossenen Laven weisen auf eine langanhaltende effusive Tätigkeit des Vulkans hin.


Radiokohlenstoffdatierung


Panorama Cumbre Nueva Tacande La Palma




Die Eruption fand zunächst als Zentralausbruch mit der Förderung großer Mengen gering viskoser Laven statt. Nach der Bildung eines runden Vulkankegels mit Krater kollabierte schließlich die Nordflanke des Kraterrandes unter dem Druck der nachfließenden Schmelze und es bildete sich die heute sichtbare Ausflussrinne. Die gering viskose und deshalb relativ dünnflüssige und damit hoch mobile Lava strömte lateral aus und bedeckte trotz der geringen Hangneigung des Lavafeldes eine große Fläche von mehreren Quadratkilometern.



Dieser Text ist ein Ausschnitt aus dem Buch "Geologischer Wanderführer La Palma" von Rainer Olzem und Timm Reisinger und gehört nach meiner Auffassung längst auch zum Handgepäck einer Vorbereitung für eine Reise nach La Palma. - Auch für geologische Laien verständlich erklärt, bereiten die Wandertouren auf der Insel noch viel mehr Spaß, man kann die vielen Dinge, denen man mit Staunen auf den Touren begegnet, dann nicht nur beim Namen nennen, sondern weiß auch noch warum das so ist. - Nicht als Ersatz für den Rother Wanderführer, immer noch das Meisterwerk für La Palma auf Schusters Rappen, aber als ideale Ergänzung für Menschen, welche zwischen Ausgangspunkt und Belohnungsbier der Wanderung die Augen auf der Vulkaninsel La Palma offen halten. - Auf La Palma gibt es dieses Buch bei Sorpresa in El Paso zu kaufen, bei Valle Verde in Santa Cruz und in Los Llanos, sowie bei Artesanía Drago in Garafia. Manchmal auch nur als Vorbestellung, oder man geht auf das Bestellformular in der Webseite Rainer Olzem und Timm Reisinger zum Buch.


Geologischer Wanderführer La Palma





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