Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 10.01.2017

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 10.1.2017




Und wenn er einfach müde ist?
Der Baum der Bäume macht Sorgen


Dabei ist die Frage durchaus erlaubt, welcher denn bitte der Baum der Bäume hier auf der Insel ist, aber wer hier im Aridanetal lebt, noch dazu in El Paso, der wird für diese Frage wenig Verständnis haben. - Aber allen anderen sei die Frage natürlich gestattet, wir sprechen vom "Pino de la Virgen", also von der Kiefer der Jungfrau, wobei man hier eigentlich bereits im Vorfeld eingreifen muss und gleich dazusagen, dass die Kiefer deutlich älter ist als die Jungfrau dort im Bäumchen, wir also die Besitzbeschreibung um Namen "Kiefer der Jungfrau" eigentlich umstellen müssten und Jungfrau der Kiefer daraus machen sollten. - Beides wird gebraucht, jeder beruft sich auf den anderen und natürlich kann keiner ohne den anderen richtig wirken. - Wobei der Baum alleine bereits seinen, was denn eigentlich steht, mit über 800 Jahren wird er wohl die älteste Kiefer der Kanarischen Inseln sein und nun wird eben auch deutlich, dass die Jungfrauenerscheinung und sowieso die Statue viel jünger sind, denn die Eroberer mit ihren Heiligen im Gepäck, kamen an die dreihundert Jahre später, als der Baum alt ist.

Ob nun dieser Baum auch bereits eine besondere Bedeutung für die Ureinwohner der Insel hatte, das wissen wir nicht, allerdings nutzten auch diese Bewohner bereits den Reventón Pass als Weg von einer Inselseite zur anderen, und diese mächtige Kiefer, die steht nun mal am Anfang, oder am Ende des Passes, ganz wie man will, kann und läuft. - Einem Soldaten aus der Schaar des Fernando de Lugo erschien eben dort im Baum eine Maria, so wie uns Katholiken das hin und wieder einfach passiert, und seit der Zeit verehrt man eben diesen Baum eben ganz besonders und schreibt dieser Kiefer und eben ihrer Erscheinung besondere Fähigkeiten bis Wunder zu. - Es ist wirklich so ein bisschen ein Katholikending, später stellte man dann eine Figur erst in den Baum, noch später kam ein, zunächst kleiner Altar dazu und schließlich eine Kapelle, die dann in unserer Zeit zu einer richtigen Wallfahrtskirche heranwuchs. - Gut, es gibt größere solche Kirchen, aber Kapelle ist eigentlich schon zu klein und die Verbindung zwischen den Einwohnern des Aridanetals und schon besonders der Leute aus El Paso zu ihrer "Virgen" ist eine ganz besondere Geschichte.

Gegen Dürre, gegen Feuer, gegen Furunkel und die schlechtgelaunte Schwiegermutter und natürlich für alles Gute ist "Nuestra Señora del Pino" da und in der Tag, auch heute noch, und auch für jüngere Menschen als unserdrei, stellt die Maria der Kiefer eine wichtige Institution dar. - Die mächtige Baum ist dabei eigentlich gar nicht der wunderbringende Teil, dennoch wird auch diese uralte Kiefer verehrt und als es mal brannte am Reventón, da stellte man Leute nur für den Schutz dieses Baumes ab, wäre ja noch schöner, wenn dem Baum der Bäume was passiert. - Um alle Pilger gut zu empfangen vergrößerte man im letzten Jahrhundert noch den Vorplatz der Kirche und weitete diesen Platz sogar über den Standort des Baumes aus. - Bis in knapp vier Meter Höhe schüttete man den Baum mit Erdreich zu und setzte obenauf Bodenfließen, alles schön sauber, adrett und nett, da freuen sich doch die Pilger, der Pfaffe und die Jungfrau.

Allerdings lässt die große Kiefer mindestens seit dem Jahrtausendwechsel die Nadeln ein bisschen hängen, um das mal lapidar auszudrücken, man merkt einfach, dass der Baum nicht mehr so gut im Saft steht wie die vielen Jahrhunderte vorher, und in den letzten 15 Jahren ist das ganz deutlich geworden, ein ganzer Ast ist inzwischen kahl und man sieht es dem Baum an, der strotzt nicht mehr vor Gesundheit. - Lange schon ist man daran sich zu überlegen, woran es denn liegen könnte und ich komme heute darauf darüber zu schreiben, da ich genau vor 10 Jahren auch schon darüber geschrieben habe, dass man vorhätte, der Ursache der fahlen Erscheinung des Baums auf den Grund zu gehen. - Noch mal zehn Jahre gingen also ins Land, bis man nun endlich, kurz vor Weihnachten angefangen hat, die Erde rund um den Baum aufzugraben. - Man hatte schon mehrere Spezialisten da und die meinten überwiegend, der Baum leide darunter, dass man ihm 4 Meter seines Stammes eingegraben hätte und auch wegen der Versiegelung des Vorplatzes und der Straße rund um die Wallfahrtskirche.

Vorsichtig ist man zu Werke gegangen, mehr Muskelkraft weniger Maschinen, um eben bloß dem Baum nicht an die Wurzeln zu gehen, falls denn da überhaupt Wurzeln seien. - Sind sie, die Kiefer hat also bereits dort gewurzelt, wo man den Stamm eingegraben hat, es wird also nicht so ganz einfach sein, alles wieder auf "Werkeinstellung" zu schalten und der Baum erstrahlt danach wieder in altem und saftigen Grün. - Jetzt ist man sich wieder nicht mehr sicher, was zu machen ist, denn wenn man nun alles wieder aufgräbt, dann gehen die Wurzeln ein, die er bereits dort am Stamm gebildet hatte und das kann sicherlich nicht zur Genesung beitragen. -Jetzt sind wieder die Spezialisten dran, und nun bleibt zu hoffen, dass es nicht wieder zehn Jahre dauert, bis Greifbares für den Baum rüberkommt. - Wobei, mit über 800 Jahren kann man schon mal ein bisschen schwächeln, vielleicht ist er halt einfach nur müde, ich hätte Verständnis dafür.



Man will den unteren Teil des Stammes wieder freilegen. - Arbeiten am Pino de la Virgen in El Paso

Bild stammt von Heidi Perr und zeigt die Grabungen an der Kiefer




Gastbeitrag von Timm Reisinger und Reiner Olzem
Das weite Lavafeld des Vulkans Tacande
Teil 3 von 3



Ausschnitt geologische Karte La Palmas im Umweltministerium




Bei El Paso und östlich davon verläuft der Lavazug unmittelbar südlich der Hauptstraße, er ist auch an der Straßenseite gegenüber dem Besucherzentrum (Centro de Visitantes del Parco Nacional und Auffahrt zur Cumbrecita) deutlich zu erkennen. Hier führt unmittelbar neben dem Hinweisschild eine mit Basaltsteinen gepflasterte Treppe auf den Wanderweg zum Picknickplatz El Pilar, der das riesige Lavafeld des Tacande quert.


Geologischer Wanderweg in Tacande




Weiter westlich an der Hauptstraße LP-3 in der Nähe des Kreisverkehrs ist die Lava des Tacande in einem kleinen Basaltsteinbruch gut aufgeschlossen. Da die effusive Tätigkeit des Vulkans über einen relativ langen Zeitraum andauerte, konnten sich auch hier fast am Ende des langen Lavastroms noch mehrere Meter dicke Basaltlaven ablagern.

Im Steinbruch werden die in polygonaler, teilweise auch in typischer idealer 6-eckiger Säulenform anstehenden mächtigen Basalte, gebrochen und als Baumaterial weiterverwendet. Interessant sind auch die Basaltsäulen, die die Innenfläche des Kreisverkehrs wie riesige Hinkelsteine schmücken. Die Basalte bestehen aus einer dunklen hauptsächlich silikatischen Grundmasse (bis zu 52% Siliziumdioxid SiO2), in die neben schwarzen Pyroxen- und Amphibolkristallen oft viele kleine grüne und durch Verwitterung gelb und gelbbraun verfärbte Olivinkristalle eingesprenkelt sind. An ihrer Oberfläche tragen die Basaltsäulen meist gelbbraune und leicht rötlich braune Verwitterungsfarben, die durch Oxidation von im Basalt enthaltenem Eisen mit Luftsauerstoff zu Eisenoxiden entstehen.


Beschreibung des Begriffes Basalt


Steinbruch am Kreisverkehr oberhalb El Pasos auf La Palma


Unterschiedliche Einlagerungen im Basalt


Wie entstehen die Basaltsäulen


Zur Basaltsäule erstarrt - Kreisverkehr oberhalb El Pasos auf La Palma




Gut 1.000 m nordwestlich des Vulkans Tacande liegt ein auffälliger bewaldeter Vulkankegel. Es ist der alte prähistorische und bereits stärker erodierte Volcan de Enrique, mit 1.255 m Höhe ü. NN ist er 107 m niedriger als der benachbarte Tacande. Die Exkursion zum Tacande ist gut mit einer weiteren kurzen Exkursion zum Enrique zu verbinden, ein kurzer Bericht über die anschließende Exkursion zum Enrique folgt später.


Dieser Text ist ein Ausschnitt aus dem Buch "Geologischer Wanderführer La Palma" von Rainer Olzem und Timm Reisinger und gehört nach meiner Auffassung längst auch zum Handgepäck einer Vorbereitung für eine Reise nach La Palma. - Auch für geologische Laien verständlich erklärt, bereiten die Wandertouren auf der Insel noch viel mehr Spaß, man kann die vielen Dinge, denen man mit Staunen auf den Touren begegnet, dann nicht nur beim Namen nennen, sondern weiß auch noch warum das so ist. - Nicht als Ersatz für den Rother Wanderführer, immer noch das Meisterwerk für La Palma auf Schusters Rappen, aber als ideale Ergänzung für Menschen, welche zwischen Ausgangspunkt und Belohnungsbier der Wanderung die Augen auf der Vulkaninsel La Palma offen halten. - Auf La Palma gibt es dieses Buch bei Sorpresa in El Paso zu kaufen, bei Valle Verde in Santa Cruz und in Los Llanos, sowie bei Artesanía Drago in Garafia. Manchmal auch nur als Vorbestellung, oder man geht auf das Bestellformular in der Webseite Rainer Olzem und Timm Reisinger zum Buch.






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